Nach Horror-Mord an PartnerinInstinkte weg? So leidet der Kölner Mediapark-Schwan
Köln – Es sind Szenen, die einfach nur traurig machen. Wer Demetrius im Mediapark beobachtet, spürt: Seit dem furchtbaren Tod seiner Gefährtin Helena im Juni leidet der Schwan sehr unter dem Verlust. Drei Monate nach der nicht aufgeklärten Bluttat dreht er noch immer ganz allein seine Bahnen auf dem Wasser.
Es regnet, als EXPRESS den einsamen Schwan von Köln besucht. Am Ufer gründelt er lustlos nach etwas Grün. Es scheint ihm inzwischen völlig egal, wie nahe man ihm kommt. Gegenwehr? Fauchen? Flucht? All die Instinkte scheint der Höckerschwan, der schon seit über 20 Jahren im Mediapark lebt, verloren zu haben. Er scheint niedergeschlagen.
Kölner Mediapark: Schwanen-Witwer Demetrius vermisst seine Helena
Demetrius lässt sich zu der kleinen Insel treiben, wo seine sterbende Partnerin ihre letzten Stunden am 4. Juni 2020 verbrachte. Das Männchen spürte den nahenden Tod seiner Gefährtin – und vollzog einen Liebestanz, der die Augenzeugen weinen ließ.
An der kleinen Insel trifft Demetrius auf ein paar Kanada-Gänse. Früher ging er sofort auf sie los, wenn sie einen gewissen Abstand nicht einhielten. Jetzt scheint es ihm egal.
Kölner Schwanen-Witwer Demetrius blitzt bei Stockenten ab
Dann versucht Demetrius mit zwei weiblichen Stockenten Kontakt aufzunehmen. Er umkreist sie und duckt sich dabei, um nicht übergroß zu erscheinen. Doch den Enten ist das nicht geheuer, sie schwimmen lieber davon. Demetrius bleibt allein zurück.
Anwohner und Tierschützer kümmern sich fast täglich um den Schwan, sprechen mit ihm – und beobachten ebenfalls, wie sehr er leidet. Die Hoffnung, dass sich einmal ein Weibchen zum Mediapark verirrt, scheint gering.
Kölner spenden Belohnung nach Schwanen-Drama im Mediapark
Aleke Schücking, die sich schon seit Jahren um die dortigen Wasservögel kümmert: „Ich glaube, dass Demetrius diese Trauer durchleben muss. Ihm jetzt ein neues Weibchen zu präsentieren, würde diese Trauerarbeit nicht vollenden. Ich habe noch am Mittwoch bei ihm gesessen und mir gewünscht, dass er im kommenden Frühling wieder glücklich wird.“