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„Essers Häns“ (†66)Miljö: Der „Indianer“ ist jetzt beim großen Manitu

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Typische Pose Wegen seiner braunen Haut und dem markanten Lächeln nannte man Hans Esser den „Indianer“.

von Markus Krücken  (krue)

Köln – Im „Chicago am Rhein“ kannte ihn jeder. „Essers Häns“ - ein kölsches Original, das sich im Miljö als Türsteher und Stenz einen Namen machte.

„Wegen seiner dunklen Haut und seinen kantigen Zügen tauften wir ihn den 'Indianer'“, erinnert sich „Der lange Joe“, einer seiner besten Freunde, der am Sonntag dabei war, als der „Indianer“ im Hospiz starb.

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Im Nachtleben Der „Indianer“ ließ in den wilden Zeiten des „Chicago am Rhein“ nichts anbrennen und war für seine Haudrauf-Mentalität bekannt. Bis zuletzt war das Türsteher-Original an den Tresen auf den Ringen ein gern gesehener Gast. Zuletzt arbeitete er als Taxifahrer.

„Ich kam im Hospiz in sein Zimmer rein und er sagte: 'Kennste keinen, der mir ne Kanon besorgen kann?' Ich sagte: 'Häns, lass doch den Driss.' Er antwortete: 'Du bist auch zu nix zu gebrauchen. Lass uns nen Joint rauchen', berichtet der „Lange Joe“ eine Anekdote des Originals, die belegt: Auch in den letzten Tagen blieb der „Indianer“ sich treu...

In den wilden 60er und 70er Jahren war „Essers Häns“ als Türsteher in Lokalen und Diskotheken wie dem „Gypsies“, dem „Checkers“ und dem „Neuschwanstein“ stadtbekannt geworden.

Durch seine Freundin Svetlana wurde er eine kurze Zeit lang auch Stenz. Später, als die Miljö-Zeiten vorbei waren und Hans Esser Taxifahrer wurde, waren seine Wettrennen durch Köln, die er auch schon mal gern trotz Fahrgästen auf dem Rücksitz anzettelte, berüchtigt.

Auf der nächsten Seite: Das Miljö trauert!

Nach „Abels Män“ und „Scheißhaus-Schmitz“ trauern die alten Freunde aus dem Miljö nun um den nächsten wilden Protagonisten aus der früheren Kölner Unterwelt.

Der „Indianer“ erlag mit 66 Jahren dem Leberkrebs.

Die letzten Wochen verbrachte er abgemagert und geschwächt („Er wog 30 Kilo, konnte die Schnabeltasse kaum halten“) im St.Hedwig-Hospiz in Rondorf. Nun ist der „Indianer“ beim großen Manitu angekommen.

Der „Lange Joe“ sagt: „Wir saßen im Zimmer, haben uns angeluurt und konnten nichts sagen. Das Warten auf den Tod war so traurig.“

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Alte Freunde trauern Der „lange Joe“ und Hans Buchinger mit Schnappschüssen.

Was er hinterlässt? Erinnerungen. „Der hat nie lange gefackelt an der Tür. Ein richtig starker Junge und guter Fußballer. Nicht so kräftig wie der 'Karate Jacky', aber mit einem riesigen Herz. Der hatte vor niemandem Angst“, erzählt Anton Claaßen (69), alias der „Lange Tünn“, der von der Todesnachricht schockiert ist.

Ex-Türsteher Hans Buchinger, auch ein langjähriger Freund vom „Indianer“ und der „Lange Joe“, selbst ein Stenz in früheren Zeiten, zeigen traurig Schnappschüsse aus gemeinsamen bierseligen Zeiten.

Sie kannten den Indianer seit über fünf Jahrzehnten, waren zusammen mit ihm aufgewachsen. „Er wollte nicht loslassen. Er hat gelacht und alle mussten mitlachen. Er hat sein Leben wirklich geliebt und er war ein kölscher Kraat. Er ließ sich von niemandem etwas gefallen“, so Buchinger, für den eine Ära endgültig zuende gegangen ist.