Diskussion um NachtverbotNRW-Landesministerium reagiert nach Vorstoß aus Köln deutlich

NRW-Ministerium Silke Gorißen steht neben Ministerpräsident Hendrik Wüst.

Nach dem Vorstoß der Stadt Köln hat nun das NRW-Landwirtschaftsministerium unter der Leistung von Ministerin Silke Gorißen (l.), hier mit Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am 19. Januar 2024, reagiert.

Die Stadt Köln will künftig ein Nachtverbot einführen, um ein Zeichen für Tierschutz zu setzen. Nun reagiert das Land NRW auf den Vorstoß.

Köln in dieser Angelegenheit als Vorreiter in Nordrhein-Westfalen? Andere Städte und Kommunen reagierten auf den Vorstoß der einzigen Millionen-Stadt in NRW zurückhaltend, bald auf ein Nachtverbot setzen zu wollen.

Das Nachtverbot soll dem Tierschutz dienen: Immer wieder fielen Tiere wie Igel der nächtlichen Nutzung von Mährobotern in Gärten zum Opfer (EXPRESS.de berichtete), daher der Vorstoß, ein Nachtverbot zu erwirken.

Nachtverbot für Köln? Jetzt reagiert das Landesministerium NRW

Das Land hält davon wenig und appelliert laut einer Sprecherin lieber an die „die Vernunft der Menschen“, um „Umsicht bei der heimischen Gartenpflege walten zu lassen“.

Der Hintergrund, über den zuerst der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet hatte: Die Kölner Stadtverwaltung legte in einer Unterlage für den Umweltausschuss dar, dass sie „ein Nachtfahrverbot für Mähroboter zum Schutz der Igel über eine Allgemeinverfügung auf Basis des Bundesnaturschutzgesetzes“ erlassen wolle.

Konkret hieß es in dem Papier: „Es ist geplant, die Verbotszeiten je nach Jahreszeit an den Sonnenuntergang bzw. Sonnenaufgangsuhrzeiten auszurichten. Hier soll das Verbot mit 30 Minuten vorher, beziehungsweise nachher, die Dämmerungszeiten einschließen.“

Der Grund laut Verwaltung: „Als besonders geschützte Art, deren Bestände deutlich rückläufig sind, ist es angemessen, Schutzmaßnahmen für Igel zu ergreifen.“ Die „automatisierten Rasenmäher“ könnten „gravierende bis tödliche Schnittverletzungen bei Igeln verursachen“, betonte die Stadt.

Das zuständige NRW-Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz sieht keine Notwendigkeit, das Kölner Modell landesweit zu übernehmen.

Das Ministerium und die Landestierschutzbeauftragten würden bereits „regelmäßig zu dem sorgfältigen und sachgemäßen Einsatz von Mährobotern und dem Anlegen igelsicherer und wildtiergerechter Gärten“ sensibilisieren.

Um die dämmerungs- und nachtaktiven Igel im eigenen Garten zu schützen, „sollte der Mähroboter nach Möglichkeit um die Mittagszeit mähen“, so das Ministerium weiter. Und: „Tagsüber sollte bei der Nutzung von Rasentrimmern ebenfalls auf Igel geachtet werden, die häufig an Heckensäumen und Strauchrändern schlafen.“ (dpa)