In München startet das Oktoberfest, in Köln dagegen nicht. EXPRESS.de hat mit dem Veranstalter-Team über die Zukunft der kölschen Wiesn gesprochen.
München feiertAber Kölner Oktoberfest nach 2023 auf der Kippe?
O‘zapft is: Wenn am heutigen Samstag (17. September) in München auf der Theresienwiese nach der Corona-Pause endlich wieder das Bier fließt, schaut man in Köln wohl etwas neidisch nach Bayern.
Denn ein Publikumsmagnet der vergangenen Jahre findet auch in diesem Jahr nicht statt: Das Kölner Oktoberfest am Südstadion wird es auch 2022 nicht geben. In diesem Jahr musste die Sause auf dem Parkplatz dem Flüchtlingskonzept weichen. Aber: 2023 will man zurückkehren – jedoch wohl nur für ein letztes Jahr an alter Stelle.
Oktoberfest Köln: Nach 2023 ist Standort in Südstadt ungewiss
„Derzeit hängen wir etwas in der Schwebe“, erklärt das Team um Martina Struth, Josef Hermann und Eric Bock gegenüber EXPRESS.de. „Unser Vertrag läuft noch bis 2023, danach müssen wir schauen, wo das Oktoberfest stattfinden wird.“
Grund für den Schwebezustand ist das Konzept zur neuen „Parkstadt Süd“: Rund 115 Hektar werden neu bebaut oder umstrukturiert – und dem zum Opfer soll auch der Parkplatz am Südstadion fallen. „Das werden wir so hinnehmen müssen“, sagt das Orga-Team. „Bis es so weit ist und alle Baumaßnahmen anlaufen, werden wir auch dort feiern. Zumindest kehren wir 2023 erst einmal mit Volldampf zurück.“
Aber für die Zukunft ist man bereits auf der Suche nach einem Ausweichort. Einziges Problem: Für die Größenordnung eines bis zu 3000 Besucherinnen und Besucher fassenden Festzeltes gibt es aktuell kein adäquates Gelände. „Wir waren bereits beim Ordnungsamt vorstellig. Aber in Köln auf öffentlichen Plätzen ist da nichts zu machen. Wir wollen am Zelt-Konzept festhalten“, sagt das Team.
Die „Eventstadt“ Köln habe da in Sachen Anwohnerschutz und Konzept aktuell wenig zu bieten. „Wir sind sehr laut, das muss man sagen. Aber eine Veranstaltung nur bis 20 Uhr durchzuführen, ergibt keinen Sinn.“
Also bleibt Struth, Bock und Hermann nur der Blick auf private Flächen. Und da ist es ihnen fast schon egal, wo das Kölner Oktoberfest in Zukunft stattfinden soll. „Auch die Schäl Sick ist eine Option, aber es muss sich wohl um ein Privatgelände handeln.“
Ausgeschlossen ist wohl der Parkplatz auf der Pferderennbahn in Weidenpesch, wo man in diesem Jahr in kleinem Rahmen feiert. „Im Innenlauf ist das vielleicht möglich. Wir müssen schauen.“ Letztlich sei das terminlich aber schwierig, weil dann auch immer der Große Preis von Europa stattfindet.
So oder so: Ob und wie das Kölner Oktoberfest nach 2023 aussehen und durchgeführt wird – für eine konkrete Aussage sei es noch zu früh. „Wir freuen uns jetzt erst einmal auf 2023 und sind natürlich über jede Anregung dankbar“, blicken Struth, Bock und Hermann nach vorne.