Zur Zeitreise durch drei Jahrzehnte laden drei neue Bücher mit dem Titel „Kölner Schlagzeilen“ ein. Kabarettist Jürgen Becker war beim Blättern durch die Epochen ganz begeistert.
Bildband „Kölner Schlagzeilen“Kabarettist schwärmt –„Leben damals wie in der Lindenstraße“
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Jürgen Becker (r.) präsentierte am Mittwoch (15. November 2023) zusammen mit Autor Bernd Imgrund die Bücher „Kölner Schlagzeilen der 70er, 80er und 90-Jahre“ im Greven-Verlag.
Köln in den 70er-, 80er- und 90er-Jahren: Millowitsch, Flohe oder Lommerzheim – verdammt lang her. Drei bewegte Jahrzehnte, besondere Momente für die Stadt und vor allem viel Nostalgie. Mit drei neuen Büchern können alle Köln-Fans noch einmal eine intensive Zeitreise starten.
„Kölner Schlagzeilen“ heißen die drei Bände, die Autor Bernd Imgrund (59) für den Greven-Verlag zusammengestellt hat. Aus fast 190.000 verschiedenen Motiven der Kölner Tageszeitungen sowie aus den Beständen von Fotografinnen und Fotografen wählte er über 400 aus, um einen Querschnitt durch die drei Jahrzehnte zu präsentieren.
„Kölner Schlagzeilen“ bietet über 400 Motive mit passenden Erklärungen
„Natürlich sind die großen Ereignisse der Stadt abgebildet. Besonders spannend sind aber die alltäglichen Details, wie ein Foto von FC-Fans mit ihren Kutten oder Menschen auf dem Großmarkt. Aus Politik, Kultur, Sport, Alltag und Kriminalität habe ich die eindrucksvollsten Fotos herausgesucht“, erklärt der Journalist, der jeweils kurze Texte zu den Bildern verfasst hat.
Kabarettist Jürgen Becker (64) stellte die drei Bücher am Mittwoch (15. November 2023) vor und war gleich in seinem Element. Ob Autos auf dem Alter Markt, Rauchen im Zugabteil, das Colonia-Duett, die Nord-Süd-Fahrt, Zeltinger vor dem Uni-Center oder die Fussbroichs – zu nahezu jedem Motiv fiel ihm eine Story ein.
„Dieses Buch ist ein Gesprächs-Motor. Wenn man darin zu mehreren blättert, fängt jeder automatisch an zu erzählen und hat eine Anekdote parat. In der Sporthalle habe ich beispielsweise Santana gesehen. Die Atmosphäre dieser Halle vermisse ich schon. Oder hier: Dummse Tünn und Schäfers Nas – was hatten wir doch einmal für gute Kriminelle in der Stadt“, plauderte Becker.
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Die drei Bücher über die verschiedenen Jahrzehnte sind einzeln oder im Set erhältlich.
„Die Bilder von Franz-Josef Antwerpes sind auch köstlich. Wer weiß heutzutage noch, wer Regierungspräsident ist? Was hat der Mann aus einem langweiligen Amt eine Show gemacht!“, schwärmte der Kabarettist. „Dass der Rosenmontagszug 1991 wegen des Golfkriegs abgesagt wurde, war eine blödsinnige Entscheidung. Aber das war der Startschuss für Stunksitzung und Geisterzug.“
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Als „Alltagsblick auf die Zeit und unser Leben“, bezeichnete Verlags-Geschäftsführer Damian van Melis die Bild-Bände. „Drei Jahrzehnte werden so lebendig und widersprüchlich dargestellt. Aber auch die dunklen und düsteren Seiten der Stadt fehlen nicht. Das sind echte Momentaufnahmen für die Ewigkeit.“
Jürgen Becker: „Fotos bieten eine Rückkehr in eine schöne Zeit“
Becker kam aus dem Schwärmen nicht raus. „Das ist eine Rückkehr in eine einfache, schöne Zeit. Was wären wir heute froh, wenn wir uns über die Probleme von damals aufregen könnten!“, meinte er. „Damals führten wir ein Leben wie in der Lindenstraße. Es ist wenig passiert. Da konnte man auch immer wieder einsteigen, wenn man eine Folge verpasst hat. Die Kanzler reagierten ewig, die Welt war relativ stabil.“
Die Zeitreise in die drei Jahrzehnte bildet auch einen Rückblick auf verschiedene Entwicklungen ab. Becker: „Was hatten wir ein Glück, in einer historischen Ausnahmesituation aufgewachsen zu sein! Damals gab es noch Züge, die von Köln nonstop bis nach Griechenland fuhren. Okay, die waren 50 Stunden unterwegs. Aber wie schön wäre es doch heute, wenn man von hier zumindest ohne Umsteigen bis nach Barcelona kommen könnte.“