„Eine Frechheit“Kölner sieht „Terror“-Plakate und ist fassungslos – hängt sogar neben Moschee

„Wir suchen Terroristen (m/w/d) Finde sie mit uns“ – diese BND-Plakate hängen unter anderem in Köln-Urbach.

„Wir suchen Terroristen (m/w/d) Finde sie mit uns“ – diese BND-Plakate hängen unter anderem in Köln-Urbach. Das Foto wurde am 20. März 2025 aufgenommen.

Werbeplakate vom Bundesnachrichtendienst (BND) hängen unter anderem in Köln-Urbach. Was genau dahinter steckt.

von Matthias Trzeciak  (mt)

Ganz neu ist das Werbeplakat nicht. Aber für EXPRESS.de-Leser Peter Weber hat es jetzt in Köln entdeckt und ist fassungslos. 

Das Plakat ist vom Bundesnachrichtendienst (BND): „Wir suchen Terroristen (m/w/d) Finde sie mit uns“, heißt der Text.

BND-Plakate mit „Terroristen“-Werbung: Kölner ist fassungslos

„Eine Frechheit“, findet Weber und fragt: „Ob so was sein muss? Finde es traurig.“ Das Foto hat der Kölner am Donnerstagmorgen (20. März 2025) in der Waldstraße in Köln-Urbach aufgenommen.

Auch EXPRESS.de-Leserin Nathalie Hübener hat das Plakat gesichtet. „Ausgerechnet neben einer Moschee in Köln“, sagt sie. „Erscheint mir da besonders komisch, besonders weil zur Wahl-Zeit da genau auch die AfD Werbung plakatiert war.“

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Die Plakate gehören zu einer Kampagne, die es schon seit 2024 gibt.

„Wir haben mehr Altersabgänger, als wir junge Leute finden können“, erläuterte Bruno Kahl, Präsident des Bundesnachrichtendienstes, den Hintergrund für die ungewöhnliche Öffnung. „Unser Job ist nicht wie jeder andere.“

„Wir suchen Terroristen (m/w/d) Finde sie mit uns“ – dieses BND-Plakat hat EXPRESS.de-Leserin Nathalie Hübener neben der Abu Bakr Moschee im Höningerweg in Köln entdeckt.

„Wir suchen Terroristen (m/w/d) Finde sie mit uns“ – dieses BND-Plakat hat EXPRESS.de-Leserin Nathalie Hübener direkt neben der Abu Bakr Moschee im Höningerweg in Köln entdeckt.

Es gibt langwierige und harte Sicherheitsüberprüfungen, Handys am Arbeitsplatz sind verboten, Homeoffice in der Regel auch – ganz zu schweigen davon, dass auf dem freien Markt auch besser verdient werden kann. Und selbst wenn sie stolz auf ihre Arbeit sind: BND-Spione dürfen Zuhause oder im Freundeskreis nichts über ihre Arbeit erzählen.

Mit einer externen Agentur hat die BND-Spitze Workshops organisiert und Marktforschung betrieben. Eine Summe im sechsstelligen Bereich habe der neue Markenauftritt gekostet – konkreter will man beim BND nicht werden.


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Herausgekommen ist unter anderem der doppeldeutige Slogan „Wir suchen Terroristen“, mit dem der BND aus der Nachwuchs-Misere herauskommen will.

Man wolle Talente neugierig machen, hinter die Kulissen zu blicken, heißt es. Laut Kahl will der BND vom Schulabgänger bis zum Hochschulabsolventen Menschen im Alter zwischen 15 und etwa 35 ansprechen.

„Man kann bei uns lernen, Spion zu werden“, sagt der BND-Präsident. Mit gut 450 Berufen gebe es Einstiegsmöglichkeiten für alle Bildungskategorien – vom Handwerker bis zum Akademiker.

BND-Plakat sogar von Kölner Agentur ausgezeichnet

Weitere Motive sind zum Beispiel: „Stell dir vor, DU wirst vom BND gesucht“, „Kein Schütteln, kein Rühren. Einfach bewerben“ oder „Komm dahinter“.

Am erfolgreichsten war bisher der „Terroristen“-Slogan. Die doppeldeutige Werbung wurde sogar mit dem „Best 18/1 Award“ ausgezeichnet.

Vergeben wird der Award seit 18 Jahren von der Kölner Außenwerbe-Agentur ASS Werbe GmbH. Die Macher und Macherinnen des Sieger-Plakats bekommen 10.000 Euro in bar. (mit dpa)