Torte zum Abschied nach 20 JahrenPhilharmonie-Chef verlässt Köln mit vier Sommer-Highlights

Christian Herrmann, Louwrens Langevoort, Ingrid Arthur und Matthias Lienemann posieren mit Torte.

In der Philharmonie stellten am Mittwoch (9. April 2025) Christian Herrmann, Louwrens Langevoort, Ingrid Arthur und Matthias Lienemann (v.l.) das Programm für das Sommerfestival vor. Für den scheidenden Intendanten gab es eine Torte.

Das 36. Kölner Sommerfestival bietet wieder vier Kultur-Highlights aus vier verschiedenen Genres. Mit dem Event verabschiedet sich Louwrens Langevoort als Intendant des Hauses.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Seit 2005 leitet Louwrens Langevoort (68) die Philharmonie. Doch Ende Juli nimmt er Abschied vom Kölner Konzerthaus, Ewa Bogusz-Moore (50) beerbt ihn. Zum Abschied wird der Niederländer noch das 36. Kölner Sommerfestival eröffnen.

„Ein kleiner Wermutstropfen ist dabei“, sagte er am Mittwoch (9. April 2025) bei der Programmvorstellung. Während seiner Intendanz gab es 18 Festivals mit 67 verschiedenen Bühnenhighlights von sechs Kontinenten.

Kölner Sommerfestival: Über 1,7 Millionen Gäste in 36 Jahren

„Ich geh’ weg, aber das Festival wird bleiben“, sagte Langevoort. „Auch in den heißen Sommermonaten sorgt es stets für ein volles und begeistertes Haus. Das Programm ist auch immer aufregend für Köln“. Über 1,7 Millionen Gäste wurden seit 1988 gezählt.

Gemeinsam mit Matthias Lienemann und Christian Herrmann vom Partner ATG Entertainment präsentierte Langevoort vier verschiedene Kultur-Highlights, mit denen vom 15. Juli bis 17. August die Klassikpause durch vier ganz unterschiedliche Genres genutzt wird.

Zum Auftakt werden die Trommel-Virtuosen von Yamato ihre neue Show „Hito no Chikara – Die Macht der menschlichen Stärke“ präsentieren. Die waren schon 2002 erstmals in Köln und haben sich zu Publikumslieblingen entwickelt. Die Truppe existiert seit 30 Jahren und hat schon mehr als 4500 Auftritte in 54 Ländern absolviert.

Ende des Jahres wird Langevoort nach seiner Köln-Zeit für drei Monate nach Japan reisen, das Yamato-Ensemble würde er dort am liebsten vor Ort besuchen. Die Trommler starten ihren Tag morgens um 6.30 Uhr mit einem Zehn-Kilometer-Lauf, um Kraft für die bis zu zehn Trainingsstunden pro Tag zu sammeln. „Kein Wunder, dass sie bei uns den Saal zum Beben gebracht haben“, sagt der Niederländer.

Ingrid Arthur und Robert Ahl nach ihrem Auftritt.

Ingrid Arthur (l.) präsentierte zusammen mit Robert Ahl eine Kostprobe ihres Könnens und sang einen Hit von Aretha Franklin.

Anschließend übernimmt vom 22. bis 27. Juli das bereits zweimal gefeierte Complexions Contemporary Ballet. Im neuen Programm „Star Dust – new inspired“ wird es mit wunderschönen Choreografien von 16 Künstlerinnen und Künstlern eine tänzerische Hommage an Ludwig van Beethoven, die irische Rockband U2 und die Pop-Ikone David Bowie zu erleben geben.

Die „Queen of Soul“ steht vom 29. Juli bis 3. August im Mittelpunkt. „Respect – The Aretha Franklin Story“ mit vielen unvergesslichen Songs ist eine Hommage an die Ausnahmekünstlerin. Fünf Sängerinnen, zehn Musiker, drei Background-Vocals und Entertainer Ron Williams werden das Wirken der 18-fachen Grammy-Gewinnerin präsentieren.

Louwrens Langevoort schneidet Torte.

Louwrens Langevoort schnitt anlässlich seines bevorstehenden Abschieds aus der Philharmonie bei der Pressekonferenz die Torte an.

Die Macher kündigten eine Melange aus bekannten Top-Hits und unbekannteren Gospel- und Soul-Perlen an. Zur Einstimmung sang Ingrid Arthur (früher Weather Girls) am Mittwoch schon einmal die Power-Ballade „(You Make Me Feel Like) A Natural Woman“.

Musical-Klassiker „Cats“ gastiert erstmals in der Philharmonie

Zum Abschluss des Festivals ist vom 6. bis 17. August das Musical-Meisterwerk „Cats“ erstmalig in der Kölner Philharmonie zu erleben. Auch nach über vier Jahrzehnten verzaubert das Stück das Publikum weiterhin. „Ich habe es schon viermal gesehen – in London, New York, Paris und Amsterdam“, sagte Langevoort. „Das Musical ist eine wunderbare Parabel unserer Gesellschaft, denn das sind keine Jammerkatzen, sondern Freudekatzen“.

Viel Aufwand war nötig, um die Original-Produktion für die Philharmonie-Bühne anzupassen. „Wir hätten nicht geglaubt, dass wir das umsetzen können. Denn ‚Cats‘ hat ein Qualitätsversprechen, das gibt es nicht in abgespeckter Version. Wir präsentieren das volle Besteck“, sagte Lienemann. Und auch wenn die Intendanz dann schon in neuen Händen liegen wird, kommt der Ex-Chef noch einmal vorbei. „Das lasse ich mir nicht entgehen“, sagte er EXPRESS.de.