Ein Kölner Sportverein hat ein Problem mit Wildcampern. Jetzt hat der Vorstand einen Brief an die Stadt Köln und an OB Henriette Reker geschrieben. Es geht um Fäkalien, Ratten und Müll.
Fäkalien, Ratten, MüllFieser Gestank neben Spielerbank – Kölner Sportverein entdeckt die Ursache
Campen am Rhein ist angesagt, doch es gibt in Köln nicht viele Plätze direkt in Ufernähe und oft sind sie in den Sommermonaten belegt. Immer mehr Wildcamper sorgen nun für Probleme.
Unter anderem ist der Hockey- und Tennisclub Schwarz-Weiß Köln am Kuhweg in Niehl betroffen. Vor dem Vereinsgelände befindet sich ein großer Parkplatz – die Stadt Köln hat ihn als Busparkplatz ausgeschildert. Aber immer mehr Wildcamper nutzen den Parkplatz als Stellfläche. Das Problem: vor Ort fehlen Toiletten.
Kölner Sportverein schreibt Beschwerde an OB Reker
„Die umliegenden Grünanlagen werden für die Notdurft genutzt, was dazu führt, dass man eine ungeheure Geruchsbelästigung wahrnimmt und die gesamte Gegend mit menschlichen Exkrementen und Toilettenpapier vermüllt ist“, schildert der Vorstand die Lage vor Ort (siehe Video oben).
Nun hat sich der Verein erneut mit einem Brief an das Kölner Ordnungsamt und die Oberbürgermeisterin Henriette Reker (65) gewandt. Ein Hilferuf.
Bereits seit 2020 sei das Problem bekannt – schon vor zwei Jahren habe der Verein die Stadt Köln informiert. Seitdem habe sich nicht wirklich etwas an der Situation verbessert, heißt es in dem Brief des Vorstands. Ganz im Gegenteil: Die Lage habe sich seitdem stetig verschlimmert.
EXPRESS.de war vor Ort. Und es stinkt bestialisch nach Fäkalien. In den Büschen und entlang des Zauns, der das Vereinsgelände vom Parkplatz abgrenzt, liegen jede Menge gebrauchte Taschentücher. Auf der Vereinsseite befindet sich direkt der Hockeyplatz und die Trainerbank. Sicher kein schöner Geruch an einem Spieltag oder beim Training.
Zudem weist ein Trampelpfad den Weg zur illegalen Busch-Toilette. Mobile Toiletten-Häuschen fehlen, ein vorhandenes Toilettengebäude ist komplett verwahrlost.
Kölner Sportverein: Auch Müll ist ein großes Problem
„Dazu kommt der Müll der Camper und Lkw-Fahrer, der nicht ordnungsgemäß entsorgt wird, was wiederum zu einer Rattenplage führt. Auf dem Parkplatz sind nur die kleinen Mülltonnen installiert, die ständig komplett überfüllt sind. Daneben stapelt sich der Müll, Ratten und Vögel suchen nach Essensresten, alles stinkt zum Himmel“, beklagt sich der Vorstand.
Gleichzeitig nennt der Verein Vorschläge, wie die Stadt Köln das Problem angehen könnte.
- Höhenbegrenzung am Parkplatz zur Verhinderung der Nutzung durch Wohnmobile
- Parkverbot für Lkw und Wohnmobile auf dem Busparkplatz
- Durchsetzung des Parkverbots mit Bußgeldern
- Aufstellung von Müllcontainern
- Nutzbarmachung des vorhandenen Toilettengebäudes
- Aufstellung mobiler Toiletten
Schlechte Google-Bewertungen: „Ein Schandfleck Kölns“
Kritik am Zustand des Busparkplatzes gibt es derweil auch im Internet. So heißt es in den Google-Bewertungen:
- „Ein Schandfleck Kölns. Was man hier kann, ist den Bus parken. Das war's. Keine Toiletten, keinerlei Möglichkeit was zu essen, alles steht vor Dreck ... Schweinerei. Mehr fällt mir dazu nicht ein.“
- „Kein Ort, auf den Köln stolz sein kann. Keine Toiletten, schlecht beleuchtet, dafür dreckig.“
- „Fürchterlicher Ort, im Dunkeln kannst du da nur bewaffnet hin.“
- „Einer Stadt wie Köln unwürdig.“
Bleibt also abzuwarten, ob die Stadt Köln nach dem Hilferuf des Kölner Sportvereins diesmal aktiv wird.
Insgesamt gibt drei Busparkplätze der Stadt Köln. Den Parkplatz am Kuhweg (kostenlos), am Konrad-Adenauer-Ufer/An der Bastei (kostenpflichtig) und P5 an der Gummersbacher Straße in Deutz (kostenpflichtig). Alle Parkplätze sind nicht bewacht.