Kölner Tierheim-KaterSheldon zweimal zurück aus der Vermittlung – „wie die Axt im Wald“

Ein Kater sitzt auf einem Bett und guckt in die Kamera.

Na, Käse? Kater Sheldon aus dem Tierheim Köln-Dellbrück ist extrem verfressen.

Sheldon aus dem Dellbrücker Tierheim ist schon zweimal aus der Vermittlung zurückgekommen. Denn der Kater denkt, er sei der Chef de Cuisine und ist dabei sein bester Gast.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Er sieht sehr gut aus, ist äußerst charmant und selbstbewusst – Sheldon (2) ist der perfekte Kater. Nur bei einer Sache kennt er kein Pardon. Und das wurde ihm bereits mehrfach zum Verhängnis.

Das Tierheim Köln-Dellbrück hatte Sheldon schon zweimal in ein neues Zuhause vermittelt, doch er wurde beide Male zurückgegeben. Grund: Er ist extrem verfressen.

Kölner Tierheim: Kater Sheldon immer der erste am Futternapf

„Sheldon hat ein großes Hobby und das heißt: Essen“, erklärte Tierheimsprecherin Sylvia Hemmerling am Sonntag (7. Juli 2024) auf Facebook. Der Kater sei immer der erste am Futternapf und auch der letzte, der sich die verbliebenen Krümmel herausfischt.

Ob Thunfisch, Käse oder Katzensnacks – egal, nichts ist vor Sheldon sicher. Dabei kennen seine kulinarischen Gelüste keine Grenzen. „Er ist nicht nur scharf auf Katzenfutter, sondern interessiert sich für alles, was in der heimischen Küche passiert“, so Sylvia Hemmerling.

Wenn jemand mit Essen hantiert, kann die verfressene Samtpfote auch recht rabiat werden. Sheldon benehme sich dann auch schon mal wie die Axt im Wald, erzählte die Tierheimsprecherin: „Es kann durchaus vorkommen, dass er seine Leute anspringt oder zwickt, wenn er nicht ganz schnell das bekommt, was er will.“

Kölner Feuerwehr und Porzer Tierrettung helfen

Autsch! Ratte, Igel & Co. stecken fest

Eine Person hält zwei kleine Meisen in der Hand.

Diese Meisen-Kinder wurden am Samstag (8. Juni 2024) aus einem Stahlpfosten gerettet. Sie steckten dort hilflos fest, nachdem die Elterntiere das dortige Nest nicht mehr angeflogen waren. Eine Mutter und ihre Tochter, die das Piepsen der Kleinen gehört hatte, alarmierten die Tierrettung Köln-Porz.

In einem Grünstreifen neben einem Weg steht ein Stahlpfosten mit einer kleinen, rechteckigen Öffnung.

Die Porzer Tierrettung konnte in diesem Pfosten, in dem sich nur eine kleine Öffnung befindet, per Rohrkamera das Nest mit Jungvögeln feststellen und bat daraufhin die Feuerwehr um Mithilfe. Die sägte den Pfosten bodeneben ab, sodass die unterernährten Meisen-Kinder befreit werden konnten.

Eine Krähe steckt zwischen den Gitterstäben eines Zauns fest.

Am Mittwoch (12. Juni 2024) wurde die Tierrettung Köln-Porz zu einem Kindergarten gerufen, wo eine junge Krähe im Zaun festklemmte. Kaum frei, rannte das Jungtier an die gleiche Stelle und blieb wieder stecken. Das Porzer Team befreite sie erneut und ließ sie diesmal an anderer Stelle frei.

Eine Ratte steckt zur Hälfte im Loch eines Kanaldeckels fest.

Anfang Juni 2024 steckte diese kleine Ratte im Loch eines Gully-Deckels fest. Wieder war die Porzer Tierrettung gefragt, die die „Pummeline“ befreite und auf einem nahegelegenen Feld in die Freiheit entließ.

Ein Uhu hat sich mit den Flügeln in einem Stacheldrahtzaun aufgehängt.

Autsch, das tut schon beim Angucken weh: Mitte April 2024 flog ein Uhu in Lohmar (Rhein-Sieg-Kreis) in einen Stacheldrahtzaun und blieb hängen. Ein aufmerksames Paar alarmierte die Tierrettung Köln Porz. Tierretter Dennis durchtrennte den Draht und versorgte den Uhu, der später zur Bergischen Greifvogelhilfe gebracht wurde.

Kater Barney sitzt in einer Katzenbox.

Der Kölner Kater Barney nutzte im Mai 2023 einen Wasserrohrbruch im Badezimmer seines Herrchens, um sich durch ein kleines, bereits aufgestemmtes Loch in der Wand zu quetschen. Zwei Tage dauerte die verzweifelte Suche nach Barney, bis sich der damals zwölfjährige Kater schließlich doch bemerkbar machte – er war zwischen Wand und Dachboden gefangen. Das Team der Porzer Tierrettung sowie zwei Dachdecker holten ihn da raus.

Eine Ratte steht in einem Gullydeckel fest.

Ups, auch dieser Nager hatte seinen Hüftumfang unterschätzt und blieb am 27. August 2023 auf der Neuenhöfer Allee in Köln-Sülz im Gullydeckel stecken. Die Feuerwehr rückte an und verschaffte der Ratte mittels Brechwerkzeug etwas mehr Platz, sodass sie aus dem Spalt entkommen konnte.

Ein Igel ist in einem Zaun eingeklemmt.

Im November 2021 traf es einen pummeligen Igel: Er wollte schnell durch einen Zaun schlüpfen und saß prompt in der Quetsch-Falle. Eine Spaziergängerin entdeckte den eingeklemmten Stachelträger und rief die Kölner Feuerwehr.

Ein Feuerwehrmann hat eine Rohrzange an einem Zaun angesetzt, in dem ein Igel feststeckt.

Mit einer Rohrzange zog ein Wehrmann die Zaunstäbe auseinander und befreite den Igel. Dieser wurde anschließend unverletzt in die Freiheit entlassen.

Ein Reh hängt zwischen zwei Zaunelementen fest.

Die Freiwillige Feuerwehr Lohmar (Rhein-Sieg-Kreis) musste am 25. Januar 2021 ein Reh aus dem Zaun einer Grundschule befreien. Das Tier war schon völlig erschöpft. Die Einsatzkräfte durchtrennten mit einem Bolzenschneider zwei Zaunelemente, anschließend ergriff das Reh sofort die Flucht.

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Im Dellbrücker Tierheim müssen seit Sheldons Einzug (er wurde als Fundtier abgegeben) also noch mal mehr Dosen mit Katzenfutter geöffnet werden als eh schon. Daher freut sich das Tierheim über jede noch so kleine Spende (Konto- und PayPal-Infos hier).

Wer treibt Sheldon die Flausen aus? Kölner Tierheim sucht neues Zuhause für verfressenen Kater

Für den wunderhübschen, zutraulichen Kater werden nun konsequente Katzenfreunde/-freundinnen gesucht, die ihm die Futter-Flausen liebevoll, aber bestimmt austreiben.

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Sheldon, der als Fundtier im Tierheim abgegeben und von niemandem vermisst wurde, ist ein Freigänger, muss aber zur Eingewöhnung in seinem neuen Zuhause die ersten Wochen drinnen bleiben. Sylvia Hemmerling: „Diese Zeit gilt es konfliktfrei zu überbrücken, was bisher nicht gelang.“

Sie und das übrige Tierheimteam wünschen sich für den Kater ein eher ländliches Zuhause bei katzenerfahrenen Menschen, die sich von selbstbewussten Miezen nicht die Butter vom Brot nehmen lassen – und den Käse auch nicht.