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„Tut uns sehr leid“Kölner Traditions-Bäckerei ist dicht – traurige Botschaft an Rollladen

Die Rollläden an der Bäckerei Probst sind unten, das Geschäft musste schließen.

Die Bäckerei Probst auf der Brüsseler Straße im Belgischen Viertel in Köln ist dicht. Das Foto wurde am 7. März 2024 aufgenommen.

Die Bäckerei Probst gehörte 27 Jahre lang zum Belgischen Viertel. Das Inhaberehepaar hat das Geschäft nun aber schließen müssen.

von Niklas Brühl  (nb)

Die Bäckerei Probst ist eine Institution in Köln. Das kleinere Geschäft in der Brüsseler Straße und die Haupt-Filiale am Kleinen Griechenmarkt gehören seit knapp 27 Jahren zum Leben im Veedel dazu.

In einem Fall muss man mittlerweile jedoch in der Vergangenheit sprechen – denn an der Bäckerei in der Brüsseler Straße sind seit Mitte Januar die Rollläden heruntergelassen – und das für immer.

Kölner Bäckerei muss nach 27 Jahren schließen – „tut uns sehr leid“

EXPRESS.de hat mit Inhaberin Lucia Probst, die mit ihrem Ehemann Heinz-Josef die Traditions-Bäckerei in der Brüsseler Straße im November 1997 eröffnete, über das traurige Aus im Belgischen Viertel gesprochen.

Es hängt ein Zettel an den Rollläden auf der Brüsseler Straße 50 – geschrieben von den Eheleuten Probst: „Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir unser Geschäft nach 27 Jahren für immer schließen müssen. Der ständige Personalmangel zwingt uns dazu.“

Zettel mit den Aufschriften „Dicken Driss!“ und „Wie sull dat nur wigger jonn? Wat bliev denn hück noh stonn?“ hängen an der geschlossenen Bäckerei Probst.

Die Bäckerei Probst musste schließen, wie die Kundinnen und Kunden das finden? Zettel mit den Aufschriften „Dicken Driss!“ und „Wie sull dat nur wigger jonn? Wat bliev denn hück noh stonn?“ sind am Rollladen des Geschäfts zu finden.

Als EXPRESS.de am Donnerstag (7. März 2024) vor der verschlossenen Türe steht, fallen zwei weitere Zettel unter und neben dem Statement der Inhaber auf.

Offenbar aufgehängt von ehemaligen Kundinnen und Kunden der Bäckerei, die ihrer Enttäuschung aufgrund der Schließung auf Kölsch Ausdruck verleihen: „Dicken Driss!“ und „Wie sull dat nur wigger jonn? Wat bliev denn hück noh stonn?“, angelehnt an den Bläck Fööss-Klassiker „En unserem Veedel“, ist auf den Zetteln zu lesen.


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Für Lucia Probst, die EXPRESS.de am Mittwochnachmittag in der Bäckerei am Kleinen Griechenmarkt erwischte, war die Schließung der Zweigstelle im Belgischen Viertel das Ende einer traurigen Entwicklung: „Es war schon ein sehr komisches Gefühl, dort alles auszuräumen. Es tut uns natürlich sehr leid, denn wir haben an diesem Laden gehangen. Er war immer so etwas wie die kleine Schwester unserer größeren Filiale.“

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Allerdings sei dem Inhaberehepaar Probst im Januar 2024 einfach keine Wahl mehr geblieben.

„Wir finden schlichtweg kein Personal mehr. Es gab keine Bewerbungen, nichts. Trotz Aushängen, trotz einer energischen Suche. Und es geht ja nicht nur uns so, viele Bäckereien haben Zettel in den Schaufenstern hängen, auf denen sie händeringend nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern suchen. Ich weiß nicht, wo die Leute stecken. So etwas haben wir noch nicht erlebt“, sagt Lucia Probst.

Kölner Traditions-Bäckerei dicht: Endgültiges Aus besiegelt

In der kleineren Bäckerei auf der Brüsseler Straße hatten sie vieles probiert, den Mangel an Personal noch irgendwie abzufedern, sagt die Inhaberin gegenüber EXPRESS.de: „Wir haben die Öffnungszeiten verkürzt, hatten anstatt von 6 Uhr bis 18 Uhr nur noch bis 13 Uhr offen. Dann haben wir einen Ruhetag eingeführt. Es hat alles nicht geholfen, im Januar haben wir dann die Reißleine gezogen und es war für immer Schluss.“

Die Bäckerei Probst am Kleinen Griechenmarkt von außen.

Die größere Bäckerei des Ehepaars Probst am Kleinen Griechenmarkt ist weiterhin geöffnet.

In der Hauptfiliale am Kleinen Griechenmarkt haben die Probst ein Team von insgesamt zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – reicht das? „Es funktioniert, ist aber am Rande des Möglichen“, sagt Inhaberin Lucia Probst.

Der Betrieb in der nun einzig verbliebenen Bäckerei der Probst sei damit gesichert – eine gute Nachricht, zumindest für die Kundinnen und Kunden im Kölner Griechenmarktviertel. Oder um es in den Worten der Bläck Fööss zu sagen: „Mer blieven, wo mer sin, schon all die lange Johr, en uns'rem Veedel.“