Ein Kölner Trainer will mit seiner App „Impence“ dem Fußball von der Bundesliga bis zur Kreisliga einen neuen Anstrich geben.
Ex-FC-Kapitän an BordWie auf Konsole: So will Kölner Coach Fußball revolutionieren
Von BERND PETERS
Profi-Kicker diskutieren gerne über sie – genau wie ihre Fans. Für Millionen Amateur-Kicker ist aber die eigene „Player Card“ wie bei „EA Sports FC“ (und den Vorgängern von der FIFA-Reihe) bisher ein Traum.
Ein Kölner Trainer will das jetzt ändern – und dabei auch ein bisschen den Fußball revolutionieren …
Denn: Mit seiner neuen „Impence“-App bekommen die Spieler sämtlicher Amateurklubs nicht nur die eigene Player-Card, sondern können sogar ihren Wert für ihr Team ermitteln. Der „Impence Score“, der dabei ermittelt wird, basiert dabei nicht auf den Fantasien der Entwickler – sondern auf realen Statistiken, die jedes Wochenende auf dem Platz verbessert werden können.
Kölner Fußballtrainer bringt App auf den Markt
Wie geht das? Björn Effertz, Firmengründer und Entwickler des neuen Konzepts, sagt gegenüber EXPRESS.de: „‚Impence‘ ermittelt deinen Einfluss auf deine Mannschaft, basierend auf realen Daten und echten Ergebnissen aller Fußballspiele in Deutschland.“
Der Rheinländer ist vom Fach: Er war jahrelang Coach verschiedener Amateur-Fußball-Teams am Mittelrhein, arbeitete sich dabei von der Kreis- bis zur Oberliga hoch. Im nächsten Jahr übernimmt er seinen Heimatverein, den Kölner Kreisligisten SV Lövenich-Widdersdorf, und will ihn wieder in höhere Gefilde führen.
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„Bei meiner Trainer-Jobs fragte ich mich immer, ob man die vorhandenen Statistiken nicht besser nutzen kann, um den Wert eines Spielers objektiv zu bewerten“, erklärt der Familienvater. Gesagt, getan!
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Das Ziel seiner neuen App: Sobald ein Spieler in einem Teamkader eines Teams in einer Fußballmannschaft auftaucht (egal ob in der Bundes- oder Kreisliga), erfasst „Impence“ dessen Einsätze für den Rest der Saison. „Impence“ sammelt für jeden Spieler die Startelf-Einsätze, Einwechslungen und Auswechslungen sowie die gespielten Minuten. Daraus ergeben sich die durchschnittlichen Spielminuten in der aktuellen Saison.
Ehemaliger FC-Kapitän: Ex-Profis unterstützten „Impence“
Damit hat Effertz auch bereits Ex-Profis wie den früheren FC-Kapitän Lukas Sinkiewicz, der kürzlich mit einer Aussage über Lukas Podolski für Schlagzeilen sorgte, oder Gonzalo Castro (Bayer Leverkusen) überzeugen können. „Qualität alleine reicht nicht“, sagt etwa Castro. „Du bist als Fußballer nur dann gut, wenn du dein Team optimal unterstützt. Dem trägt ‚Impence‘ Rechnung.“ Auch Sinkiewicz sagt: „Mit dem Impence-Score erkennst du Siegertypen auf den ersten Blick. Das ist für jeden hilfreich, der sich für Fußball interessiert.“
Wie läuft das genau? Aus den Spielminuten leitet „Impence“ die Spielerrolle innerhalb des Teams ab. Schlüsselspieler spielen fast immer durch, Stammspieler in der Startelf spielen die meiste Zeit, Rotationsspieler spielen etwa die Hälfte der Zeit, Joker spielen unregelmäßig oder werden eingewechselt, Perspektivspieler spielen am seltensten. Aktuell inaktiv sind Spieler, die über einen längeren Zeitraum nicht im Teamkader aufgetaucht sind.
Die Rolle und das sogenannte „Performance Rating“ eines Spielers werden zum „Impence Score“ kombiniert. Wie hoch dieses Rating ist, wird von effektiven Ergebnissen, Einsatz-Toren und Einsatz-Gegentoren sowie dem Team-Rating beeinflusst, die durch die offiziellen Spielberichte ihren Eingang in den Score finden.
Haben zwei Spieler die gleiche Spielerrolle innerhalb ihres Teams, entscheidet das Spieler „Performance Rating“, wer den höheren „Impence Score hat“. Dazu gibt es noch den „Impence Team Score“. So wird der Durchschnittswert der Scores aller Schlüssel- und Stammspieler der jeweiligen Mannschaft genannt.
Jeder Spieler, der sich die App runterlädt, kann sich nicht nur seinen aktuellen Score, der mit jedem Einsatz aktualisiert wird, anzeigen lassen, sondern gemeinsam mit einem Foto auch eine eigene Player-Card erstellen lassen.
In der ersten Version, die ab sofort unter www.impence.net downloadbar ist, erfasst das System für die ersten vier Ligen bundesweit sowie den gesamten Amateurbereich im Westdeutschen Fußballverband (umfasst auch die DFB-Regionen Westfalen, Niederrhein und Mittelrhein). „Wir werden danach peu à peu auch weitere Regionen erfassen“, sagt Effertz.
Er ist sich sicher: „Durch den ‚Impence Score‘ profitieren Spieler und Trainer – da aus einer Unmenge aus Statistiken greifbare Werte werden, die jede Fußballmannschaft bei Training und Aufstellung besser machen können.“ Und das könnte dann nicht nur die Trainingsarbeit vieler seiner Kolleginnen und Kollegen, sondern auch den Fußball selbst ein Stück weit revolutionieren.