Gibt es bald Kölsch?Kölner schnappt sich Düsseldorfer Brauhaus – „Lage ist wirklich 1A“


Der Kölner Gastronom Elias Khamassi

Der Kölner Gastronom Elias Khamassi übernimmt Düsseldorfs ältestes Traditionsbrauhaus. Das Foto wurde am 28. Oktober 2013 aufgenommen.

Der Kölner Gastronom Elias Khamassi übernimmt das Traditionsbrauhaus „Goldene Ring“ in Düsseldorf.

von Sophie Damhuis Tim Göbert

Düsseldorfs ältestes Traditionsbrauhaus „Goldene Ring“ kommt in die Hände eines Mannes aus Köln!

Mit Elias Khamassi (69) zieht ein kölscher Gastronom am Burgplatz ein – vieles soll aber trotzdem beim Alten bleiben. Und beim Alt.

„Goldene Ring“ in Düsseldorf bald in Kölner Hand

Seit dem 1. Januar 2024 hat das markante Lokal gegenüber vom Schlossturm zu: Der Pachtvertrag mit der Düsseldorfer Wirtin Petra Halcour war Ende 2023 ausgelaufen. Doch ewig sollen die Türen der Gaststätte nicht geschlossen bleiben, spätestens zum 1. Juli 2024 will Elias Khamassi als neuer Wirt seine Gäste im „Goldenen Ring“ begrüßen.

Ein unbekanntes Gesicht ist Khamassi in der Landeshauptstadt zwar nicht – seit 2015 betreibt er das ebenfalls traditionsreiche „Schiffchen“ und hat so jede Menge Düsseldorfer Luft geschnuppert – der „Goldene Ring“ ist aber auch für ihn keine kleine Hausnummer.

Gladbach, Pauli, Werder und mehr

Diese Fußball-Kneipen gibt es in Köln

Die „Flotte“ von außen.

Vielen Kölnerinnen und Kölnern dürfte die „Flotte“ am Zülpicher Platz als Partylocation ein Begriff sein. Besonders freitags und samstags in den Abendstunden steppt dort der Bär. Doch die „Flotte“ kann nicht nur Tanz und Musik. Sie ist auch unter Fußball-Fans bekannt – und zwar besonders bei den Anhängerinnen und Anhängern vom SV Werder Bremen, die sich dort regelmäßig zum grün-weißen Rudelgucken versammeln.

BVB-Fans schauen auf die Leinwand.

In die „Kölschbar“ an der Lindenstraße zieht es regelmäßig Fans von Borussia Dortmund. An Spieltagen verwandelt sich der kleine, aber feine Innenraum der Kneipe dann in ein Meer aus schwarz-gelben Trikots.

Chris Epting, Chef des Berrenrather hält vor dem Laden ein Schild des VfB Stuttgart hoch.

Unschwer ist am „Berrenrather“ auf der Berrenrather Straße in Köln-Sülz zu erkennen, welche Fußball-Fans der Gastronomiebetrieb besonders gerne zu Fußballspielen beherbergt. Denn: Dort prangt ein Schild, auf dem das Wappen des VfB Stuttgart deutlich zu erkennen ist. Das „Berrenrather“ bezeichnet sich laut Internetseite selbst als „Auslandsschwabenstützpunkt“ und gilt als offizieller VfB-Fantreff. Das Foto von Chef Chris Epting stellte er EXPRESS.de am 7. August 2023 zur Verfügung.

Im „Piranha“ läuft der Fernseher.

Im „Piranha“ auf der Kyffhäuserstraße steht den Gästen laut Internetseite frei, welche alle Spiele sie verfolgen möchten. Besonders wird jedoch hervorgehoben, dass auch die Fans des FC Bayern München nicht zu kurz kommen.

Gäste im Stiefel in Köln schauen das WM-Spiel zwischen Deutschland und Japan.

Obwohl Borussia Mönchengladbach der Erzfeind des 1. FC Köln ist, haben Fans des Klubs vom Niederrhein auch in Köln einen Ort, an dem sie die Bundesligaspiele ihres Vereins gemeinsam schauen können. Im „Stiefel“ auf der Zülpicher Straße versammeln sich zu Gladbach-Spielen regelmäßig viele Fans. So viele, wie ansonsten in Köln wahrscheinlich nicht auf einem Haufen zu sehen sind.

Die „Lotta“ in der Kölner Südstadt.

Die „Lotta“ auf dem Kartäuserwall, in der Nähe des Chlodwigplatzes, brummt nicht nur bei Spielen des 1. FC Köln. Auch der FC Sankt Pauli ist ein Herzens-Klub des Kneipenkollektivs, das regelmäßig die Spiele des Hamburger Vereins überträgt. „Kein Fußball den Faschisten“ prangt hier passend dazu als Banner im Innenraum der Kneipe an der roten Wand.

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Denn bis zur Neueröffnung soll der fast 500 Jahre alte Ausschank grundlegend renoviert werden: „Wir haben gerade angefangen und das ist auch dringend nötig“, erklärt Khamassi.

Bei dem Umbau stehen aber in erster Linie logistische Veränderungen im Vordergrund. Etwa eine halbe Million Euro will er dafür in die Hand nehmen. Tische und Stühle werden ersetzt und es gibt einen neuen Farbanstrich.

Wichtig ist Khamassi aber, dass nicht zu viel verändert wird: „Der Charakter des Brauhauses und sein wunderschönes Ambiente bleiben erhalten“, sagte er gegenüber EXPRESS.

Gastronom betreibt zahlreiche Restaurants und Kneipen in Köln

Doch trotz des großen Aufwands hat der erfahrene Gastronom keine Bedenken bei seinem neuesten Projekt. Neben dem „Schiffchen“ betreibt er zahlreiche Restaurants, Kneipen und Sportbars in Köln, darunter Traditionsadressen wie den „Alten Wartesaal“ oder die „Wolkenburg“.

„Ich kümmere mich schon seit Jahren um Restaurants in historischen Gebäuden und deshalb hat es gut gepasst. Das ‚Schiffchen‘ ist ja auch fast so alt wie ‚Der Goldene Ring‘ – es geht also wieder in dieselbe Richtung“, erklärt der 69-Jährige.

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Abgesehen davon, dass „Der Goldene Ring“ das älteste Brauhaus Düsseldorfs ist, hat den Gastronom vor allem die gute Lage gereizt: „Die Lage ist wirklich 1A“, findet Khamassi, dem gerade die große Terrasse, auf der 300 Gäste bei bestem Blick auf das Panorama aus Schlossturm und Rheinufer in der Sonne sitzen können, gefällt.

Gibt es bald Kölsch in der Düsseldorfer Gastro?

Nun bleibt eine letzte Frage, die jeden Düsseldorfer umtreibt: Wird nun zukünftig das Undenkbare Realität und Kölsch im „Goldenen Ring“ über die Theke gereicht?

„Nein“, so Khamassi lachend. „Es wird weiterhin Alt und Warsteiner Pils geben. Es bleibt also alles gleich und die Gäste können sich auf das gewohnte Ambiente freuen“, versichert er.