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„Rostet nichts“Kölner Unternehmen mit genialer Erfindung – Idee kam im Urlaub

Das Kölner Unternehmen Igus hat auf der Hannover Messe ein besonderes Fahrrad vorgestellt.

von Matthias Trzeciak  (mt)

Mehr als nur ein Trend: Immer mehr Menschen steigen aufs Fahrrad. Das Kölner Unternehmen Igus hat passend dazu auf der Hannover Messe eine geniale Erfindung vorgestellt.

Das weltweit erste Stadtrad aus recyceltem Kunststoff! Für einen ersten Prototyp wurden zum Beispiel alte Fischernetze benutzt. Der Clou: Nicht nur der Rahmen besteht aus Plastik – auch die Anbauteile sowie der Antrieb und die Lager wurden aus recyceltem Kunststoff gefertigt.

Kölner Firma zeigt erstes Fahrrad aus recyceltem Kunststoff

Und wie kommt man auf so eine Idee? Es war im Urlaub, erklärt Frank Blase, Geschäftsführer von Igus. Am Atlantik unterhielt er sich mit Angestellten eines Fahrradverleihs. Am Strand erfuhr er von ihren großen Problemen.

Die Räder waren dauerhaft Sand, Wind und Salzwasser ausgesetzt und hielten manchmal nur drei Monate durch, bevor sie ausgetauscht werden mussten. Wartung und Tausch sind in dieser Branche oft teuer und zeitaufwändig.

Frank Blase, Geschäftsführer von Igus, in Köln.

Frank Blase, Geschäftsführer von Igus, am 21. Juni 2021 in Köln.

Der große Vorteil der Kunststoff-Räder: „Da alle Bauteile aus Kunststoff bestehen, rostet nichts“, weiß Frank Blase, „selbst im Getriebe – ein Fahrradgetriebe aus Kunststoff war lange Zeit undenkbar.“ So können die Räder bei Wind und Wetter im Freien stehen bleiben.

Igus arbeitet dabei mit dem Fahrrad Start-up MTRL aus den Niederlanden zusammen, das bisher 400 Fahrräder mit Rahmen und Laufrädern aus Kunststoff auf die Straßen gebracht hat.

Kölner Kunststoff-Fahrräder sind nicht ganz günstig

In Deutschland soll Anfang 2023 das erste Vollkunststoff-Fahrrad auf die Straße kommen – Gewicht: ca. 18 Kilogramm. In Zukunft sind zudem weitere Versionen, beispielsweise ein E-Bike, geplant. Das Kunststoff-Fahrrad soll künftig sowohl in einer Variante aus neuem Kunststoff wie auch in einer Version aus 100 Prozent recyceltem Material verfügbar sein.

Allerdings: Ein Schnäppchen sind die Räder nicht. Das Fahrrad aus Kunststoffneuware soll 1200 Euro kosten. Für die Variante mit Recyclingplastik kommt ein Aufschlag von 200 Euro hinzu. Um die Herstellung so einfach wie möglich zu gestalten, sollen lokale Produktionsstätten auf der ganzen Welt – idealerweise in der Nähe von Plastikmüll-Deponien entstehen.