Die Kölnerin Renate Kaiser hat nach einer langen Ehe einen neuen Partner gesucht. Über 250 Dates ging sie ein, bis sie ihren neuen Partner fand. Die kuriosesten Erfahrungen hat sie nun in einem Buch verewigt.
250 Treffen und irre ErlebnisseDie kuriose Reise der Kölnerin Renate (58) im Online-Dating
Renate Kaiser (58) lebt seit einigen Jahren in Köln. Aufgewachsen ist sie in der Nähe von Saarbrücken. Sie führte lange Zeit ein „ganz normales“ Leben, die 58-Jährige war verheiratet und sie hat eine erwachsene Tochter.
Nach 23 Jahren Ehe hat es jedoch irgendwann nicht mehr geklappt – ihr Mann und sie ließen sich scheiden. Renate Kaiser wollte sich nach der Trennung nicht ihrem Schicksal überlassen, sie war nach einer gewissen Zeit bereit für eine neue Beziehung – und wagte sich in ihr eigenes Dating-Abenteuer.
Die Wahl-Kölnerin versuchte, in über 250 Treffen mit Männern den Richtigen zu treffen. Mittlerweile ist ihr das auch gelungen, doch in der Zwischenzeit erlebte sie eine Menge kuriose und teilweise auch verstörende Dates.
Diese lange Reise zu ihrem persönlichen Glück hat die 58-Jährige nun in einem Buch auf humoristische Art aufgearbeitet.
Kölnerin schreibt Buch über (Online-)Dating-Pannen
Nach der Trennung von ihrem Ehemann wollte Renate Kaiser etwas Neues erleben – und im besten Fall auch einen neuen Partner an ihrer Seite kennenlernen. Sie versuchte es anfangs unter anderem mit Ü40-Partys, Renate Kaiser sagt zu EXPRESS.de: „Ich war zu dem Zeitpunkt Anfang 50 und diese Partys kamen auf mich eher so rüber, als seien das reine Fleischbeschauungen. Das hat nicht zu mir gepasst.“
Um einen passenden Partner in einem Club kennenzulernen, sei sie laut eigenen Aussagen zu alt. Jeden Tag in eine Kneipe zu gehen, sei ebenfalls keine Option gewesen. „Und dann bleiben schon nicht mehr so viele Möglichkeit, neue Menschen in meinem Alter kennenzulernen“, sagt die Kölnerin. Also ließ sie professionelle Fotos von sich machen und meldete sich auf Online-Dating-Plattformen an.
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Vor allem für „Best-Ager“, wie Renate Kaiser die Menschen in ihrem Alter nennt, häufig eine große Hürde. „Für die jüngere Generation ist diese Art, neue Leute kennenzulernen mittlerweile selbstverständlich. Auf meine Generation wirkt es manchmal wohl noch etwas verrucht oder man kennt sich mit dem Internet noch nicht so gut aus. Für mich ist das völliger Quatsch. Es ist eine tolle und einfache Möglichkeit, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Allerdings gibt es auch einige Aspekte, die unbedingt beachtet werden sollten“, sagt die Kölner Autorin.
Kölnerin gibt Tipps für das Online-Dating
Sie selbst habe in ihrer Dating-Zeit viele skurrile und auch negative Erfahrungen gemacht. Häufig hätten Männer sie schon nach wenigen Nachrichten mit „Süße“ oder „Schatz“ angesprochen. „Das ist für mich ein Zeichen dafür, diese Person dann schnellstmöglich zu blockieren“, sagt Renate Kaiser.
Des Weiteren empfehle sie dringend, vor dem ersten Treffen außerhalb des Internets zu telefonieren und sich von der Echtheit der anderen Person zu überzeugen.
Die Dating-Expertin sagt: „Am besten ist beim ersten Treffen ein Spaziergang durch einen belebten Park oder am Rhein entlang. Wenn man sich in einem Lokal verabredet, sollte es erstmal nur auf ein Getränk sein. So kommt man schneller wieder aus der Situation heraus, wenn es nicht funkt oder es unangenehm wird. Wenn es passt, kann man den Abend ja immer noch auf ein Essen ausdehnen.“
250 Dates bis zum Liebesglück: Kölnerin mit lustigen Anekdoten
Innerhalb ihrer über 250 Dates hat Renate Kaiser mitunter die gesamte Palette an Kuriositäten und Skurrilität am eigenen Leib erlebt. In ihrem Buch „Ich date – also bin ich“, aus dem sie am Samstag (13. Mai 2023) um 17 Uhr für Interessierte im Café Osterspey auf Luxemburger Straße in Sülz Auszüge vorliest, beschreibt sie diese unangenehmen Situationen in großer Detailliertheit.
EXPRESS.de gibt sie einige Beispiele: „Mit einem Mann war ich mal spazieren und wollte bei unserem zweiten Date gemeinsam mit ihm etwas kochen und einen gemütlichen Abend verbringen. Plötzlich stand er dann mit einem großen Rollkoffer vor meiner Türe und wollte bei mir einziehen, da er aus seiner WG raus musste. Ich sagte dann zu ihm: ‚Zieh wohin du willst, aber sich nicht zu mir.‘ Total absurd.“
Bei einem Treffen mit einem anderen Mann in einem Kölner Café wurde Renate Kaiser vorher gefragt, ob sie High Heels möge. „Als der Mann, der sich im Internet – wie so oft – größer beschrieb, als er eigentlich war, dann kam, hatte er tatsächlich eine Tüte mit einem Paar High Heels von Designer Christian Louboutin dabei. In einem herrischen Ton schob er mir die Tüte herüber und sagte: ‚Mach mal auf und zieh sie an.‘ Ich sollte in dem Café dann wohl für ihn das Model auf dem Laufsteg mimen und auf und ab laufen. Das habe ich dann natürlich nicht getan.“
Ein anderer Mann gab online an, 51 zu sein, verwies jedoch stolz auf eine beachtliche Karriere als Mediziner. Ein paar Mausklicks und eine Google-Suche später war klar: In Wirklichkeit war er über 70, samt Lebenslauf im Internet! Als Kaiser ihm ironisch schrieb, dass er stolz sein könne, bereits als Erstklässler seine Doktorarbeit geschrieben zu haben, brach der Kontakt ab. „Unfassbar, für wie geistig minderbemittelt musste er die Frauen halten“, schreibt sie im Buch.
Kölnerin Renate Kaiser findet nach 250 Dates ihren Mr. Right
Trotz der vielen negativen Erfahrungen hat Renate Kaiser mittlerweile ihren Mr. Right gefunden, seit zwei Jahren ist sie mittlerweile wieder in festen Händen.
Gefunkt hatte es während eines Corona-Lockdowns: „Wir haben zuerst geschrieben und dann irgendwann immer wieder telefoniert. Manchmal auch stundenlang. Ich war total geflasht. Allerdings hatte ich die Befürchtung, dass die Chemie dann nicht mehr so passt, wenn wir uns treffen. Zum Glück waren diese Befürchtungen komplett unbegründet.“
Menschen, die sich einsam fühlen – vor allem auch in ihrem Alter – empfiehlt Renate Kaiser, sich einfach zu trauen: „Zuerst ist es immer eine Hürde. Aber wenn man das ganze Online-Dating mit ein wenig Humor und einer gewissen Vorsicht angeht, findet am Ende doch jeder Topf seinen Deckel.“