Kölns ParkplatznotAbschlepp-Orgie am Stadionbad: Die Knöllchen-Zahlen sind unfassbar

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Ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes vorm Abschleppwagen (Symbolfoto).
Köln – Das hat sich für die Stadt richtig gelohnt! Nachdem EXPRESS am vergangenen extrem heißen Samstagnachmittag Zeuge einer wahren Abschlepp- und Knöllchen-Orgie rund ums Müngersdorfer Stadionbad wurde, gab die Stadt auf mehrfache Nachfrage jetzt die Zahlen bekannt: 333 Verwarnungen (15 bis 25 Euro) klemmten unter den Scheibenwischern der Falschparker im beschränkten Halteverbot.
Bei anderen dürfte sich die Abkühlung ganz schnell in kochende Wut gewandelt haben: 38 Autos wurden komplett abgeschleppt (kostet je rund 155 Euro). Macht also zusammen mehr als 10.000 Euro Gebühren. Und das alles innerhalb weniger Stunden ...
Köln: Parken am Stadionbad schwierig
EXPRESS war jetzt erneut im Bereich Junkersdorfer Straße/Roman-Kühnel-Weg/Olympiaweg vor Ort. In dem kleinen neuralgischen Dreieck herrscht nicht nur durch das Freibad und das nahe gelegene Stadion (vergangenen Samstagabend spielte hier „Muse“) ein enormer Parkdruck, auch die Sportvereine „ASV“ und „KTHC Stadion Rot-Weiss“ haben hier ihre Zufahrt. Ebenso das Gourmet-Restaurant „Landhaus Kuckuck“, das aber einen eigenen, großzügigen Parkplatz vorhält – für eine Gebühr von 5 Euro, zahlbar direkt in Münzen.
Köln: Halteverbote am Rheinenergie-Stadion

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Blick auf den schmalen Roman-Kühnel-Weg, der enormen Parkdruck hat und auch ohne Ansturm aufs Freibad immer wieder für Stress bei Autofahrern sorgt.
Aber selbst, wenn kein heißer Badetag ist, kommen sich Autofahrer in den engen Straßen rund ums Rheinenergie-Stadion immer wieder in die Quere. Klar ist hier nicht viel – eher unübersichtlich: Der Roman-Kühnel-Weg ist auf der Seite zum ASV-Sportplatz meistens gnadenlos zugeparkt, auch wenn am Anfang und Ende beschränkte Halteverbotsschilder stehen. Geahndet wird das jedoch augenscheinlich selten. Als EXPRESS vor Ort war, parkte hier ein Bus, der wiederum die Durchfahrt und das Ausparken anderer Autofahrer erschwerte. Stau!
Köln: Verkehrsschilder in schlechtem Zustand

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Parken erlaubt? Ganz am Ende der Fläche an der Junkersdorfer Straße steht ein verwittertes Halteverbotsschild.
Auch an der Junkersdorfer Straße bietet eine Fläche neben dem Bürgersteig offenbar sehr viel Platz zum Parken. Nur ganz am Ende, kaum zu sehen, steht ein verwittertes absolutes Halteverbotsschild. Und gegenüber Ecke Roman-Kühnel-Weg liegt eine rund 50 Quadratmeter große Mittelinsel, die auch gerne mal als Stellfläche in der Not genutzt wird. Verbotsschilder dort? Fehlanzeige. Das ganze Areal scheint also Falschparker unverblümt einzuladen.
Auch wenn Stadtsprecherin Inge Schürmann betont, dass „es keine Notwendigkeit gibt, mit dem Auto zum Schwimmbad zu fahren, es gibt eine gute KVB-Anbindung“, wollen offenbar viele Familien mit Sack und Pack auf den rund 600 Meter langen Fußweg von den Linie-1-Haltestellen an der Aachener Straße verzichten.
Köln: Politik verweist auf Parkplätze
Auch die Politik sieht offenbar keinen Handlungsbedarf. Lindenthals Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker betont, dass mehr Stellflächen im Grünen vor Ort nicht möglich seien und gibt den Tipp: „Am Salzburger Weg gibt es Parkmöglichkeiten, verbunden mit einem Weg zu Fuß.“ Doch bis zum Bad-Eingang sind es auch hier mehr als 1500 Meter zu laufen. Klar scheint: Am kommenden Wochenende, wenn wieder das Freibad lockt und Mega-Star „P!nk“ das Stadion rockt, dürfte die Knöllchen-Orgie in die nächste Runde gehen.