Bei dem Wingenfelder-Konzert am Dienstagabend im Gloria musste ein Sanitäter-Team eingreifen.
Konzert im Kölner GloriaPlötzlich Rufe aus dem Publikum: „Sanitäter! Schnell!“
Eigentlich wollte Kai Wingenfelder (64) ja nur eine lustige Geschichte im Gloria erzählen, um zwischen den Songs etwas Luft zu holen und noch mehr Stimmung und Spannung zu verbreiten. Dass die Geschichte zehn Minuten später dann einen ernsten Hintergrund bekommen sollte, fiel in die Kategorie „echt jetzt?“.
Doch besser mal der Reihe nach. Der Sänger holte am Dienstagabend (19. November 2024) neben seinem Bruder Thorsten mit folgenden Worten so aus: „Schön, dass hier ein Lüftchen weht. Als wir in Kiel waren, gab es keine Klimaanlage. Es war so heiß, dass ein Typ vorn umgekippt ist. Wir hörten auf, die Sanitäter kamen und halfen. Glücklicherweise ging es dem Mann schnell wieder besser. Blöd war nur unser nächstes Lied, das ich ankündigen musste, aber nicht mehr wusste, wie. Also sagte ich dann nur: Der nächste Song heißt ‚Hier kommt keiner lebend raus!‘“
Schrecksekunde bei Wingenfelder-Konzert im Gloria
Das Gelächter im Gloria war groß unter den 900 Fans, und bei dem Lied ging dann auch wie bei allen anderen Wingenfelder-Konzerten im Gloria die Post ab, bis, ja, kein Witz, drei Sekunden nach dem Song jemand im Publikum rief: „Sanitäter! Schnell!“
Schlagartige Ruhe im Saal, die Sanitäter eilten zum Kreislauf-Opfer, Kai Wingenfelder reichte seine Flasche Wasser von der Bühne aus durch – und zwei Minuten später war Entwarnung, der Schreck schnell wieder verdrängt und die Band um eine Geschichte reicher.
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Viele werden nicht mehr hinzukommen. Die Gebrüder Wingenfelder sind auf der Zielgeraden ihrer Abschiedstournee. Nach 14 Jahren, neun Alben und zig Auftritten ist am Sonntag in der Bochumer Zeche Schicht mit ihrem Familienprojekt. Danach wird sich wieder nur noch dem Hauptprojekt gewidmet. Das heißt „Fury in the Slaugherthouse“, ist seit 1987 am Start und eine schillernde Marke im deutschen Rock-Geschehen. Aber erstmal Abschied nehmen.
Passend dazu heißt die Tour „Schlicht und ergreifend“. Und so haut die sechsköpfige Band in die Klampfen, mal hart, laut und schlicht, mal leise, nachdenklich und sentimental bis ergreifend.
Knappe zwei Stunden haben die Brüder die Menge im Griff, holen mit ihrem ehemaligen Bandmitglied Norman Keil für „Springen in die Nacht“ auf die Bühne, hangeln sich von der „Klassenfahrt“ über die „Beste Band der Welt“ in Richtung Abschied. Und so singen sie „hört auf, wenn's am Schönsten ist, man geht, solange jemand dich noch vermisst.“ Da ist echt was Wahres dran.
Und daher am Ende dieses Artikels noch die Erinnerung an den größten Fury-Song, der das Ende und gleichzeitiges Erbe der Wingenfelder-Band so auf den Punkt bringt: „Won't forget these days!“