Die Stadt Köln will das Problem mit den Wildgänsen endlich in den Griff bekommen – und greift jetzt hart durch.
Kölner GänseplageStadt greift hart durch: Bußgeld von bis zu 1000 Euro droht
Ein Kölner Dauerproblem will die Stadt jetzt konsequent angehen: Wildgänse.
Sie watscheln durch Parks und hinterlassen ihren Kot – ein Ärgernis, das die Stadt nun endlich in den Griff bekommen will.
Köln hat ein Problem mit Wildgänsen – vor allem mit dem Kot
An den Gänse-Hotspots wurde ein sogenanntes „Gelegemanagement“ gestartet, teilt die Stadt Köln mit. Dies bedeute, dass aus den Nestern alle Eier bis auf eines entnommen würden. Ein ähnliches Konzept gibt es bereits seit längerem in Düsseldorf.
Der größte Teil der Gänse brüte allerdings nicht in städtischen Grünanlagen, erläuterte die Kölner Sprecherin. Das Hauptproblem sei vielmehr, dass Bürgerinnen und Bürger die Vögel widerrechtlich fütterten, sodass die Tiere sich dort niederließen. Deshalb sollten Mitarbeitende des Ordnungsamtes verstärkt auf Verstöße gegen das Fütterungsverbot achten und dagegen vorgehen.
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Wildgänse fressen täglich bis zu einem Drittel ihres Körpergewichts und scheiden das meiste davon wieder aus. „Das macht rund 1,4 Kilogramm in Form von 150 Kothäufchen pro Tier am Tag bei natürlicher Nahrung wie Gras“, so die Stadt.
Wildgänse sind in Köln und anderen NRW-Großstädten teils seit Jahren ein Problem. Sie in innerstädtischen Anlagen zu jagen, ist in Köln verboten.
Die Stadt hatte ein Gutachten in Auftrag gegeben, um mit Hilfe des Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) NRW dann Maßnahmen zur Bestandsreduzierung zu entwickeln. Bei einer Zählung hatten Biologen und Biologinnen an 20 Gewässern in Köln im Schnitt 600 Kanada- und 70 Nilgänse gesichtet.
Die Maßnahmen der Stadt Köln gegen die Gänseplage:
- „Gelegemanagement“ an Gänse-Hotspots: Eier werden gezielt aus den Nestern genommen.
- Mitarbeitende des Ordnungsamtes achten verstärkt auf Verstöße gegen das Fütterungsverbot. Das Füttern von Wasservögeln ist in Köln verboten. Wer ordnungswidrig füttert, muss gemäß Paragraf 20 der Kölner Stadtordnung mit einem Bußgeld von bis zu 1000 Euro rechnen.
Die Stadt Düsseldorf betreibt bereits seit fünf Jahren ein „Gelegemanagement“ – mit Erfolg, wie das Garten-, Friedhofs- und Forstamt kürzlich mitteilte: Wurden zu Beginn der Maßnahmen 2017 im Stadtgebiet noch 1364 Kanadagänse gezählt, seien es 2022 nur 1168 gewesen.
Düsseldorf: 2022 wurden 800 Eier aus den Nestern genommen
2022 seien rund 800 Eier aus Nestern entnommen worden. Der Anteil der Jungvögel an der Population betrug den Angaben zufolge elf Prozent, 2017 waren es demnach 18 Prozent.
„Trotz aller Anstrengungen bleibt festzuhalten, dass es weiterhin eine hohe Anzahl an Gänsen in den Düsseldorfer Parkanlagen und damit auch Verschmutzungen geben wird“, teilte das Gartenamt mit. Besonders stark betroffene Bereiche würden häufiger gereinigt. (dpa/mt)