Die Belastung der Fahrerinnen und Fahrer ist hoch, die Unzufriedenheit der Fahrgäste groß. Die KVB kürzt nun am Fahrplan. Doch Stefanie Haaks sorgt sich um neue Herausforderungen durch das kommende 49-Euro-Ticket.
Ab April wird's richtig engNach Fahrplan-Kürzung: KVB-Chefin mit bangem Blick aufs 49-Euro-Ticket
Die Fahrplan-Notbremse der KVB: Wenn im März 2023 die Änderungen in Kraft treten, fallen zehn Prozent der Fahrten der Kölner Verkehrs-Betriebe weg. „Es ist eine Gratwanderung, die keinem Spaß macht“, sagt die KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks.
Immerhin: Während der Rushhour am Morgen soll das Angebot gleich stark bleiben und zuverlässiger werden. „Da finden 15 Prozent unserer Fahrten am Tag statt“, erklärt Gunther Höhn, Bereichsleiter Nahverkehrsmanagement.
Köln: Fahrermangel macht der KVB große Sorge
Damit will man dem Fahrermangel durch den hohen Krankenstand und die vielen Kündigungen von unzufriedenen Bus- und Bahnfahrerinnen und -Fahrern begegnen.
Doch es droht eine neue Verknappung: Mit Sorge blickt die KVB auf die Einführung des 49-Euro-Tickets, mit dem der Verkehrsbetrieb für den 1. April 2023 rechnet.
„Ich hätte mir gewünscht, dass wir erst die Kapazität erhöhen und dann die Anreize steigern“, sagt Haaks und verweist auf die hohe Auslastung. „Wir sind jetzt schon bei 95 Prozent, haben das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht. Wenn das Fahrgastaufkommen jetzt noch weiter steigt, kann es in den Stoßzeiten sehr eng werden.“
Höhn fordert deshalb auch Unterstützung durch die Stadt: „Wir müssen auch die Bahnsteige ausbauen, damit wir die Kapazität weiter erhöhen können.“
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Doch erst einmal kommen nun neue Anreize und damit wahrscheinlich mehr Kundinnen und Kunden. Haaks: „Auf Sicht brauchen wir beides, es sollte nur in der richtigen Reihenfolge geschehen. Aber nun werden wir auch damit umgehen.“
Bis zum Sommer sollen nun weitere Fahrerinnen und Fahrer ausgebildet werden, zudem hofft man auf Entspannung beim Krankenstand. Vorstand Peter Densborn: „Das ist aber wie in eine Glaskugel schauen. Wir kennen die Entwicklung noch nicht, wollen uns aber bestmöglich vorbereiten.“