Geht es um die KVB-Stationen in Köln, die dringend eine Sanierung nötig haben, fällt dieser Name häufig: Reichenspergerplatz. Der unterirdische Bahnhof der Linien 16 und 18, der vor dem Justizgebäude im Agnesviertel liegt, steht vor allem wegen eines Stichworts schon lange in der Kritik: Barrierefreiheit.

Die ist nämlich nicht gegeben: Rolltreppen sind zwar vorhanden, aber Aufzüge sucht man vergebens. Menschen im Rollstuhl müssen sich die Treppen hochtragen lassen oder können im Zweifelsfall hier nicht aussteigen. An den steilen Treppen, die auf beiden Seiten der Haltestelle auf die Straßenebene führen, haben selbst Menschen mit Krücken erhebliche Probleme.

Reichenspergerplatz: Kölner Verwaltung schlägt Sanierung vor

Aber: Das soll sich bald ändern! Wie die Stadt Köln bekanntgab, soll die Haltestelle (1974 eröffnet) saniert werden, besonders im Hinblick auf den Faktor Barrierefreiheit.

„Die Verwaltung legt dem Verkehrsausschuss in seiner Sitzung am Dienstag, 19. September 2023, eine Beschlussvorlage für einen Planungs- und Bedarfsfeststellungsbeschluss zur Aufzugnachrüstung der Stadtbahnhaltestelle „Reichenspergerplatz“ inklusive Brandschutzsanierung, Bahnsteiganhebung und erforderlicher technischer Aufrüstung vor“, hieß es dazu hochoffiziell von der Stadt. Der Rat hat zugestimmt.

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Ziel der Verwaltung: der Einbau von zwei Aufzügen sowie eine Bahnsteiganhebung um 55 Zentimeter. Dann nämlich wäre auch der Einstieg in die KVB-Bahnen barrierefrei möglich.

Bereits seit 2002 wird der Reichenspergerplatz ausschließlich mit Hochflurfahrzeugen bedient. Eine Anhebung des Bahnsteigs galt seitdem als möglich, aber auch als sinnlos. Was bringt ein barrierefreier Einstieg, wenn die Haltestelle als Ganze nicht barrierefrei nutzbar ist?

In Abstimmung mit den Behindertenverbänden strebt die Verwaltung außerdem die Nachrüstung eines taktilen Leitsystems (Bodenindikatoren) an. Parallel muss aufgrund der baulichen Veränderungen zusätzlich eine brandschutztechnische Sanierung.

Wann wird die Haltestelle Reichenspergerplatz in Köln saniert?

Und: Auch die geplante Kapazitätserweiterung der Linie 18 muss bedacht werden. „Anhand der von den KVB vorgegebenen höheren Fahrgastzahlen für die längeren Fahrzeuge und aufgrund von Erfahrungen mit vergleichbaren Haltestellen wird erwartet, dass zusätzliche Treppenausgänge zur gesicherten Räumung der Haltestelle geschaffen werden müssen.“

Wann genau die Arbeiten beginnen könnten, ist bisher noch nicht klar. Beschließt der Rat die Sanierung im Oktober 2023, soll mit der Planung nach einer europaweiten Ausschreibung ab 2024 begonnen werden. Aktuell sind Kosten von etwa 3,65 Mio. Euro brutto geplant.