KVB im Not-ModusHeftige Einschnitte in Köln: Fünf wichtige Bahn-Linien betroffen

Eine Bahn der Linie 1 am Neumarkt

Das Foto vom 28. März 2017 zeigt eine Bahn der Linie 1 am Neumarkt.

In Köln müssen sich Fahrgäste der KVB auf heftige Einschränkungen einrichten. Darüber informierte das Unternehmen am Donnerstag.

von Matthias Trzeciak  (mt)

KVB-Kunden und -Kundinnen müssen sich auf heftige Einschnitte im Bahn-Verkehr in Köln einrichten.

Am Donnerstag (24. Oktober 2024) gab die KVB auf einer Pressekonferenz bekannt: Es wird Einschränkungen auf fünf Kölner Stadtbahn-Linien geben.

KVB schränkt Betrieb auf fünf Linien drastisch ein

Wie das Unternehmen erklärte, werde das Angebot ab dem 16. November angepasst. Grund sei unter anderem die sehr angespannte Personal- und Fahrzeugsituation.

KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks: „Diese Einschnitte sind sehr schmerzhaft für unsere Fahrgäste. Und die Entscheidung ist uns keineswegs leichtgefallen, da es unser Anspruch ist, unseren Kunden und Kundinnen ein umfassendes, attraktives Angebot zu machen.“

Folgende Stadtbahn-Linien sind betroffen: 1, 13, 14, 17 und 19 – diese Fahrplan-Anpassungen wird es geben:

  1. Linie 1: Die morgendlichen Verstärkerfahrten, die einen Fünf-Minuten-Takt sicherstellen, werden auf die Strecke Brück bis Moltkestraße verkürzt. Bislang fahren diese Bahnen zwischen Refrath und Junkersdorf. Im stark ausgelasteten Bereich des Bahnhofs Deutz bleibt es damit beim Fünf-Minuten-Takt. Zur besseren Abwicklung des Schülerverkehrs werden dafür zwei Fahrten der Buslinie 173 zwischen „Weiden Lübecker Straße“ und „Universitätsstraße“ vorzeitig wieder in Betrieb genommen.
  2. Linie 13: Im Abendverkehr (ab ca. 20 Uhr), am frühen Samstagmorgen sowie sonntags fahren die Bahnen in einem 30-Minuten-Takt statt im 15-Minuten-Takt. Am Samstag wird statt eines Zehn-Minuten-Taktes dann ein 20-Minuten-Takt angeboten.
  3. Linie 14: Montags bis freitags verkehrt die während der Bauarbeiten auf der Mülheimer Brücke eingesetzte Linie in der nachfragestarken Zeit zwischen 5.30 Uhr und 9 Uhr sowie zwischen 13 Uhr und 20 Uhr. Samstags und sonntags entfällt die Linie 14. Wegen der angespannten Personalsituation fahren die Bahnen schon jetzt nicht am Wochenende.
  4. Linie 17: Im Abendverkehr, am frühen Samstagmorgen sowie sonntags fahren die Bahnen in 30- statt im 15-Minuten-Takt. Samstags bleibt im Tagesverkehr der 20-Minuten-Takt erhalten.
  5. Linie 19: Die Bahnen fahren während der Trennung der Mülheimer Brücke aktuell nur in der morgendlichen Hauptverkehrszeit bis 9 Uhr und verdichten mit Einzelwagen die Ringstrecke und die Luxemburger Straße. Diese Fahrten entfallen künftig. Auf der Luxemburger Straße (Linie 18) bleibt es dann bei einem Zehn-Minuten-Takt und auf der Ringstrecke (Linie 12 und 15) bei einem Fünf-Minuten-Takt.

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„Uns blieb angesichts der Vielzahl ungeplanter Fahrtausfälle in den letzten Wochen keine andere Wahl, um die zunehmend kritischere Betriebssituation so gut es geht zu stabilisieren. Besonders schwierig war die Situation an den vergangenen Wochenenden. Wir haben bei den Fahrplananpassungen sehr darauf geachtet, die negativen Auswirkungen für unsere Fahrgäste in der Summe so gering wie möglich zu halten“, ergänzt Haaks.

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Ein weiteres Problem bei der KVB erklärt die KVB-Vorstandsvorsitzende: „Wir müssen feststellen, dass trotz unserer breit angelegten Rekrutierungs-Kampagne und einer Aufstockung der Fahrschulkapazitäten der Personalaufbau im Stadtbahnbereich nicht so gelingt, wie wir es uns wünschen.“

Gründe dafür seien „eine deutlich erhöhte Fluktuation im Fahrdienst, eine verstärkte Nachfrage nach Teilzeitarbeit und eine erhöhte Krankenquote. Hinzu kommt, dass durch die personellen Lücken die Belastung für die Fahrer und Fahrerinnen erheblich gestiegen ist. Viele von ihnen sind an ihre Belastungsgrenze gelangt, und auch darauf müssen wir achten und reagieren.“

Die Fahrplan-Änderungen gelten zunächst bis zum Ende der Arbeiten auf der Mülheimer Brücke (voraussichtlich Ende März 2025). Dann wird es einen Fahrplanwechsel geben.