Erstmals wurde ein wichtiges Beweismittel gezeigt – dieser Stein führte zum Einsturz des Kölner Stadtarchivs.
Zwei ToteKVB zeigt erstmals wichtiges Beweisstück – so stürzte das Kölner Stadtarchiv ein

Copyright: picture-alliance/ dpa
Das Historische Stadtarchiv in Köln war am 3. März 2009 eingestürzt, nun hob der Bundesgerichtshof ein Urteil gegen einen Bauüberwacher auf.
Vor mehr als 14 Jahren, am 3. März 2009, stürzte in Köln das Stadtarchiv ein – zwei Menschen kamen dabei ums Leben. Eine Frau nahm sich später aus Verzweiflung das Leben.
Jetzt haben die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) erstmals ein wichtiges Beweisstück gezeigt – einen Trachytblock. Dieser Gesteinsblock befand sich im Boden und war ein Hindernis für den Bau der Kölner U-Bahn.
Trachytblock führte zum Einsturz des Kölner Stadtarchivs
Das Problem: Die Arbeiter beseitigten den Stein nicht. Die Folgen waren fatal. Das Archiv und zwei Nebengebäude stürzten ein.
Wie die KVB erklärte, ist der Block nicht vollständig. Bereits 2016 wurde der Stein geborgen, dafür musste er durchbohrt werden. Spezialtaucher holten die Teile an die Oberfläche, Gutachter setzten sie wieder zusammen.
Der Durchmesser beträgt etwa 60 Zentimeter. Weitere Teile sind noch im Erdreich. Laut Angaben der Verkehrsbetriebe lag der Stein in 25 Metern Tiefe.
Bei den Aushubarbeiten für unterirdische Betonwände schafften es die Bauarbeiter nicht, den Stein zu beseitigen, berichtet der WDR. Über dieses Problem seien sie einfach hinweg gegangen. Das stellte später das Gericht fest.

Copyright: Christian Festag
Der Trachytblock, der ursächlich für den Einsturz des Kölner Stadtarchivs war, steht am 28. April 2023 in der Werkstatt der Brückenmeisterei in Köln-Porz.
Selbst schwere Baggerschaufeln konnten den Stein nicht zertrümmern. So blieb der Trachytblock im Boden. Darunter blieb eine lange Spalte aus Sand – und ein instabiler Untergrund.
Aber wo kam dieser mächtige Trachytblock überhaupt her? Wissenschaftler Yannick Bussweiller vom Institut für Geologie und Mineralogie der Universität Köln vermutet gegenüber dem WDR, dass der Stein möglicherweise vor langer Zeit aus dem Siebengebirge in Richtung Köln gespült wurde. Bei dem Material handelt es sich um Vulkan-Gestein, das in dieser Region vorkommt. (mt)