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Lachgas-Alarm in KölnKartuschen werden zu gefährlichen Sprengkörpern

In Köln sorgen Lachgas-Kartuschen bei der Entsorgung zu Problemen. Sie können explodieren.

von Matthias Trzeciak  (mt)

Der Lachgas-Konsum wird in Köln immer mehr zu einem Problem. Neben der gesundheitlichen Gefahr – können die Kartuschen bei der Entsorgung explodieren.

In den Müllverbrennungsanlagen der Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) ist es bereits zu Explosionen gekommen.

Lachgas-Kartuschen explodieren in Müllverbrennungsanlagen

Die Lachgas-Kartuschen gibt es frei erhältlich an vielen Büdchen in Köln. Die Nachfrage nach der Party-Droge ist groß. Nicht zuletzt an Karneval. Wie EXPRESS.de an Weiberfastnacht auf der Zülpicher Straße beobachtete, wurde dort an mehreren Ecken Lachgas konsumiert. Im Anschluss wurden die leeren Kartuschen einfach stehen gelassen oder in öffentlichen Mülleimern entsorgt.

Darin besteht die Gefahr! Denn in den Kartuschen befindet sich meist noch ein Rest Lachgas. Dieses Distickstoffmonoxid hat im Restmüll nichts zu suchen, wandert aber schlussendlich in der Verbrennungsanlage. Dort werden sie dann zu gefährlichen Sprengkörpern.

Die Grünen-Fraktion im Kölner Stadtrat hatte eine Anfrage an die Verwaltung gestellt, wie in Zukunft mit den Kartuschen verfahren wird.

Grünen-Ratsfrau Denise Abé erklärte, die Lachgaskartuschen würden nicht nur „in den Müllverbrennungsanlagen explodieren, sondern auch in den Rhein geworfen.“ So hätten Mitarbeitende des Kölner Rhein-Aufräum-Kommandos (K.R.A.K.E.) solche Behälter bereits aus dem Rhein gewischt.

Kommt in Köln bald ein Pfand auf Lachgas-Kartuschen?

Umweltdezernent William Wolfgramm erklärte, die Problematik sei bekannt und kündigte an, die Angelegenheit mit der AWB zu thematisieren und zu prüfen.

Die Kölner Stadtverwaltung favorisiert die Einführung eines allgemeinen Pfandsystems für Lachgas-Kartuschen. „So lange es ein solches System nicht gibt, wäre eine kommunale Sammlung als Zwischenschritt jedoch denkbar und wird von der AWB derzeit konkret geprüft“, so die Stadt.

Eine Annahme an den beiden Wertstoffcentern Ossendorf und Gremberghoven sei voraussichtlich umsetzbar. Eine hohe Abgabemenge sei allerdings unwahrscheinlich. Eine voraussichtlich wesentlich größere Menge könnte durch die Stadtreinigung im öffentlichen Raum und bei der Papierkorbleerung aufgenommen und sortiert werden. Mit einer Entscheidung, wie in Zukunft mit Lachgas-Kartuschen in Köln umgegangen wird, ist allerdings erst 2025 zu rechnen.