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Langsam sterben sie in Köln ausJedem bekannt, niemand kann sie nutzen – Stadt kassiert aber jeden Monat

Barbarossaplatz in Köln an einem verregneten Nachmittag.

Der Barbarossaplatz in Köln am verregneten 27. Juli 2024 - zum Stadtbild zählt weiterhin auch eine ausrangierte Telefonzelle unweit der KVB-Station.

Ein langsames und mittlerweile – Vandalismus und Graffiti sei Dank – auch hässliches Aussterben in Köln: So viel verdient die Stadt noch jeden Monat.

von Daniel Thiel  (dth)

Sie gehören zum Kölner Stadtbild wie Werbereklamen und Straßenschilder – die Frage ist aber, wie lange das noch der Fall sein wird. Generationen von Kölnerinnen und Kölner sind damit aufgewachsen, täglich an Telefonzellen vorbeizulaufen.

Allerdings wird wohl kaum ein junger Erwachsener sie überhaupt mal benutzt haben. Längst sind Telefonzellen in der Regel mit Graffiti beschmiert und Opfer von Vandalismus-Attacken – und seit mehreren Jahren in Köln gar nicht mehr benutzbar.

Immer noch zahlreiche Telefonzellen in Köln – was passiert mit ihnen?

Erst wurde die Zahlung mit Münzen, später dann auch die Zahlung mit Telefonkarten, eingestellt.

Trotzdem stehen immer noch zahlreiche Telefonzellen in Köln – unter anderem am zentralen Punkten wie dem Barbarossaplatz. Aber wie geht es mit ihnen weiter?

Betreiber der öffentlichen Telefone in Köln ist die Telekom. Sie plant zwar, wie sie auf Anfrage von „t-online“ bestätigte, das endgültige Aus der Telefonzellen – das kann aber noch dauern.

„Wir gehen aktuell davon aus, dass die letzten öffentlichen Telefone im Jahr 2025 abgebaut sind. Wann die Telefone in Köln konkret an der Reihe sind, kann ich leider nicht sagen“, sagte eine Sprecherin des Telekommunikationsunternehmens.

Bis dahin werde sich nichts mehr tun. Wie das Unternehmen bestätigt, ist nicht geplant, die Geräte noch einmal funktionstüchtig zu machen – oder sie zumindest von Schäden durch Vandalismus oder äußere Einflüsse zu befreien. Dies sei „leider nicht mehr sinnvoll und nachhaltig durchzuführen“.

Ein Aspekt, der dabei häufig untergeht: Obwohl die Telefonzellen nicht mehr genutzt werden bzw. überhaupt genutzt werden können, werden trotzdem weiter Zahlungen dafür geleistet, dass sie in der Stadt aufgestellt sind.

Telefonzelle am Barbarossaplatz in Köln.

Nicht mehr benutzbar, mit Graffiti eingeschmiert und Opfer von Vandalismus – die Telefonzelle am Barbarossaplatz in Köln aus nächster Nähe am 27. Juli 2024.

In der „Satzung der Stadt Köln über Erlaubnisse und Gebühren für Sondernutzungen an öffentlichen Straße“ ist unter anderem aufgeführt, wie viel gezahlt werden muss, um moderne Angebote wie E-Scooter oder Carsharing-Fahrzeuge in Köln zu positionieren.

Etwas länger dürften in der Satzung die Kostenpunkte für Werbetafeln und auch Telefonzellen schon ihren Platz haben. Dem Papier ist zu entnehmen, dass für jede öffentliche Fernsprecheinrichtung, wie die Telefonzellen genannt werden, monatlich 12,90 Euro an die Stadt entrichtet werden müssen.

Simone Winkelhog von der Stadt Köln erklärt auf „t-online“-Anfrage: „Die Funktionalität der Anlagen ist dabei unerheblich.“ Das langsame Aussterben der Telefonzellen in Köln ist längst im vollen Gange – solange die Geräte aber noch in der Stadt aufgestellt sind, sind die monatlichen Zahlungen noch fällig.