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Ihr Leben gibt Rätsel aufDie meistgesuchte Frau Europas wurde gefasst – wohnte sie in Köln?

Daniela Klette auf einem Fahndungsfoto.

Das undatierte Fahndungsfoto zeigt die mutmaßliche RAF-Terroristin Daniela Klette. Sie ist in Berlin gefasst worden.

Die mutmaßliche RAF-Terroristin Daniela Klette ist festgenommen worden. Sie ist die meistgesuchte Frau Europas – und hat womöglich in Köln gelebt.

Sie stand mit dem Hinweis „gefährlich“ oben auf der Liste der meistgesuchten Menschen Europas. Über ihr Leben im Untergrund kann nur gerätselt werden. Es gibt allerdings Anzeichen, dass die mutmaßliche RAF-Terroristin Daniela Klette in Köln gewohnt hat.

Sollte Daniela Klette nach ihrer Festnahme nun auspacken, gäbe es definitiv viel zu erzählen. Auch Hinweise zum Aufenthaltsort von Klettes mutmaßlichen Komplizen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg suchen die Ermittlerinnen und Ermittler – doch dass die 65-Jährige sich äußern wird, ist zweifelhaft.

Die meistgesuchte Frau Europas gefasst: Lebte Daniela Klette in Köln?

Klette konnte am Montag (26. Februar 2024) auf Grundlage eines Haftbefehls der Verdener Staatsanwaltschaft in Berlin festgenommen werden. Die Ermittlerinnen und Ermittler in der niedersächsischen Stadt brachten Klette, Staub und Garweg auf die Europol-Liste der meistgesuchten Menschen in Europa.

Mindestens 150.000 Euro Belohnung waren für Hinweise zur Festnahme des wegen des fortschreitenden Alters auch als RAF-Rentner bezeichneten Trios ausgelobt.

Ob jemand das Geld nun bekommen wird, war am Dienstag zunächst unklar. Der Verdener Oberstaatsanwalt Koray Freudenberg wusste zunächst noch nicht, unter welchen Umständen es zur Festnahme kam. Nur dass die Festgenommene wirklich Klette ist, da ist sich Freudenberg sicher. Die 1958 in Karlsruhe geborene Klette ließ sich offenbar ohne Widerstand festnehmen.

Die niedersächsischen Ermittlerinnen und Ermittler hatten in ihren unter anderem wegen versuchten Mordes laufenden Ermittlungen zuletzt den Fahndungsdruck deutlich erhöht. Vor knapp zwei Wochen berichteten sie in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ über die Suche. Im Anschluss gingen gut 240 Hinweise ein, etwa 80 davon anonym.

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Den erhöhten Fahndungsdruck begründeten die Ermittlerinnen und Ermittler mit der Annahme, dass Klette, Staub und Garweg allmählich das Geld ausgehe und bald wieder schwer bewaffnete Überfälle mit Panzerfäusten oder Maschinengewehren zu erwarten seien.

Von 1999 bis 2016 sollen die drei zum Bestreiten ihres Lebensunterhalts mehrere solcher Überfälle begangen und sich dabei auch des versuchten Mordes schuldig gemacht haben. Oberstaatsanwalt Freudenberg warnte zuletzt im Norddeutschen Rundfunk, dass bei einem neuen Raubüberfall womöglich Menschen sterben könnten.

Daniela Klette: Eine Spur führt nach Köln

Die Spuren von den Überfällen sind die konkretesten Hinweise auf das seit über 30 Jahren als untergetaucht geltende Trio. In Bochum, Essen, Wolfsburg, Cremlingen und Stuhr soll das Trio unter anderem geraubt haben. Von den beiden Männern existieren wenige Jahre alte Fotos aus einem Linienbus in Osnabrück, nach Klette allerdings wurde weiter mit alten Fahndungsbildern aus den 80er-Jahren gesucht.

Wie ihr Leben im Untergrund ablief, ist völlig unklar. Eine Spur lieferte im Dezember 2023 ein Bericht im Rundfunk Berlin-Brandenburg. Dort berichtete ein Mann, Klette 2012 bei einem Treffen des internationalen Hackerkollektivs Anonymous kennengelernt zu haben, ohne ihren Namen zu kennen. 2017 soll sie ihn dann zu ihrer Geburtstagsfeier in ihre Wohnung in Köln eingeladen und sich dort mit dem Zeigen eines alten Fahndungsplakats mit RAF-Terroristen zu erkennen gegeben haben.

Ob stimmt, dass Klette womöglich eine Zeit lang in Köln lebte, können nur die Fahnderinnen und Fahnder aufklären. Die Verdener Ermittlungen haben allerdings nichts mit den letzten Terrortaten der seit 1998 aufgelösten RAF zu tun. Der RAF-Experte Butz Peters forderte in den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland, Klette nun eine Kronzeugenregelung schmackhaft zu machen, um „Licht ins Dunkel der Taten der dritten RAF-Generation zu bringen.“

Der tödliche Sprengstoffanschlag auf Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen 1989, der Mord an Treuhand-Chef Detlev Rohwedder 1991 und der Bombenanschlag auf den noch unbenutzten Gefängnisneubau im hessischen Weiterstadt 1993 sind die letzten im bundesweiten Gedächtnis gebliebenen RAF-Taten. Ob Klette dazu etwas sagen wird, ist nach den Erfahrungen der Vergangenheit zweifelhaft.

Die RAF gab sich ein striktes Schweigegelübde, an das sich bislang alle Festgenommenen hielten. So kam 2011 nach langer Haft mit Birgit Hogefeld ein führender Kopf der dritten RAF-Generation frei. Aber obwohl Hogefeld sich vor Gericht vom Linksextremismus distanzierte, packte sie nie über die Terrortaten aus. (afp/gr)