Die „Letzte Generation“ will nicht mehr kleben. Ganz aufhören mit Protest aber auch nicht. Das trifft nun auch wieder Köln.
Von wegen Aktions-Ende„Letzte Generation“: Neue Blockade-Welle trifft auch Köln – das kommt auf uns zu
Sie hatten doch gerade erst aufgehört ... Doch jetzt will die „Letzte Generation“ wieder blockieren, auch in Köln. Nicht mehr mit Klebe-Aktionen wie früher, sondern jetzt eben ganz anders.
Im Rahmen einer Aktion in Berlin am Montag (11. März 2024) hat die Gruppe für Samstag (16. März) neue Proteste in zehn Städten angekündigt. Geplant seien „ungehorsame Versammlungen“ in Berlin, Bremen, Köln, Leipzig, Karlsruhe, Freiburg, Stuttgart, Regensburg, München und auf Rügen, teilte die Gruppe mit.
„Letzte Generation“: Neue Blockaden angekündigt, auch für Köln
Was genau geplant ist, verrieten sie zunächst nicht. Aber: Die Aktionen sollen mit Menschenmengen Gehwege und Straßen blockieren. Sie sollten „deutlich ungehorsamer“ sein als angemeldete Demonstrationen, aber „absolut friedlich“.
Mit den Klebe-Blockaden der vergangenen Jahre hatte die Gruppe in vielen deutschen Städten immer wieder auf sich und die Folgen des Klimawandels aufmerksam gemacht, allerdings neben Unterstützung auch viel Abneigung und Hass erfahren. Weil die Aktivistinnen und Aktivisten meistens Kreuzungen wichtiger Straßen in Großstädten blockierten, musste die Polizei anrücken – das war mit enormem Zeitverlust für den Autoverkehr verbunden.
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Dazu kamen Proteste in Museen, Stadien, Ministerien. 550 Aktionen zählte allein die Polizei Berlin im vergangenen Jahr. Die Aktionen erregten viel Aufmerksamkeit, aber auch Unmut. Vielen Aktivisten wurde wegen Nötigung der Prozess gemacht. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt wegen Gründung einer kriminellen Vereinigung.
Doch im Januar 2024 die Wende: keine Klebe-Aktionen mehr, hieß es. Die Gruppe hat sich bisher ausnahmslos dran gehalten. Doch in Vergessenheit geraten sollen die großen Ziele, unter anderem ein Gesellschaftsrat für Deutschland und zeitnahe Maßnahmen zur Klimarettung, natürlich nicht.
Darum wandte sich die „Letzte Generation“ am Montag auch an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68, SPD).
Dieser solle in einer Rede an die Nation auf die Klimakrise hinweisen und eine Debatte über Sofortmaßnahmen anstoßen, darunter der sofortige Ausstieg aus allen fossilen Energien wie Öl, Kohle und Gas. Steinmeier sei gefordert, „Ehrlichkeit in unsere demokratische Debatte zu bringen“.