Werden Sie mit EXPRESS zum Brauchtumsretter oder zur Braumtumsretterin! In einer neuen Serie stellen wir Ihnen das kölsche Brauchtum vor. Im dritten Teil geht es um Kölsch.
Liebe dein BrauchtumLecker Kölsch in Kölle am Rhing – was ist eigentlich das Erfolgsgeheimnis?
Köln. Unser Brauchtum. Heimat, Gemeinschaft, Identität. Doch durch Corona, Krisen und den schnellen Wandel der Gesellschaft schlafen viele Traditionen, die uns Eltern und Großeltern „met Hätz und Siel“ vermittelten, langsam ein. Jetzt aber kommt der Weckruf: Liebe Dein Brauchtum! Heute: Das Geheimnis des Kölsch, die Magie des Brauhauses.
EXPRESS lässt Menschen, die vom und mit dem Kölsch leben, seine Geschichte und Geschichten erzählen. Wie kam Kölsch nach Köln?
Brauchtum in Köln „hängt eng mit dem Brauhaus zusammen“
Biersommelier Michael Busemann: „Köbes, Zappes, Stange, Kranz, Halve Hahn. Brauchtum hängt in Köln eng mit dem Brauhaus zusammen. Hier trifft man sich beim Kölsch, um zu verzälle und zu müffele un süffele (zu essen und zu trinken).“
Und: „Bier wurde schon immer in Köln getrunken.“ Aber erst 1302 tauchte zum ersten Mal eine Brauerei im Grundbuch auf. Sie befand sich auf dem Grundstück Eigelstein 41, wo bis 2016 Gaffel gebraut wurde.
Brauchtum in Köln: Kölsch entwickelte sich in den 20ern
Die heutige Brauhauskultur entwickelte sich im 19. Jahrhundert. Man trank damals kein blankes, gefiltertes Kölsch, sondern naturtrübes, nichtgefiltertes Wiess. „E Wieß un e Röggelche met Kies“ bestellte man oft. Das Kölsch entwickelte sich erst ab den 1920er Jahren, als immer mehr Kölner Brauereien anfingen, ihr Bier blank zu filtern.
Derzeit gibt es 16 Kölschmarken und neun Brauereien, die sich an die „Kölsch-Konvention“ (Reinheitsgebot, Standort, Brauart) von 1986 halten.
Brauchtum in Köln: Das Geheimnis unseres Kölsch'
Was ist das Erfolgsgeheimnis? Dr. Philipp Hoffmann vom Verein der „Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums“: „Am Tresen sind alle gleich. Die klassenlose Gesellschaft der Weedschaff op d´r Eck, der Klaaf bei einer Stange frischem Kölsch und die neuesten Nachrichten vom Köbes, dazu ein Halver Hahn: Kölns Kneipen sind legendär. Ganz im Mittelpunkt steht natürlich das blanke, blonde Kölsch - frisch gezapft versteht sich. Ein Bier, das zur Kölschen Mentalität passt: frisch, prickelnd, und auch im Stehen ein Genuss.“
Warum wollen viele Stammgäste gar nicht mehr nach Haus? Peter Mees, seit 51 Jahren Gast im legendären „Lommerzheim“ in Deutz: „Ich liebe diese Unveränderbarkeit der Gaststätte. Alles da draußen verändert sich. Man sich selbst, die Menschen um einen, die Technik, die ganze Welt. Aber das Mobiliar, das Kölsch und das Essen bleibt immer gleich. Es ist die Sehnsucht nach einem Ruhepol, der viele Gäste lebendig hält. Unser Lieblingsspruch lautet: Bist du beim Lommi an der Theke, brauchst keinen Doktor und keine Apotheke.“
Und wie viel Spaß haben Kölns Wirte mit dem Kölsch? Alexander Manek vom „Haus Unkelbach“ in Sülz: „Eine Menge. Am liebsten sind mir die Bayern. Die machen sich ja meistens über die Reagenzgläser lustig, unterschätzen dann aber immer die Menge und die Stimmung. Das wird ihnen meistens zum Verhängnis. Gern gesehen sind natürlich auch die Karnevalsvereine. Die kommen ja in der Session meistens zwischen den Auftritten mit 150 bis 200 Mann für ein bis zwei Stündchen rein. Da gehen dann ganz locker mal über 1000 Kölsch in der kurzen Zeit über den Tresen. Nachher wird dann immer gefragt: „Haben wir mehr als die anderen geschafft?“"
Morgen in der großen Brauchtums-Serie: Kölle alaaf, Karneval alaaf!
So viel Spaß macht der neue EXPRESS-Brauchtums-Pass
Der Brauchtums-Pass steckt im nächsten gedruckten Sonntag-EXPRESS. In ihm findet jeder Inhaber 16 Aufgaben, Zeit dafür ist bis 22.Oktober. Wer elf Stück gelöst hat, wird zum Brauchtumsretter und Gast eines tollen Treffens. Alle Aufgaben und der Pass werden noch einmal im EXPRESS am 24. August veröffentlicht.