Die Diskussion um den „Lumumba“ auf Kölner Weihnachtsmärkten reißt nicht ab. Kölnerinnen und Kölner haben offenbar eine eindeutige Meinung.
Ist „Lumumba“ rassistisch?Heftige Zahlen bei EXPRESS.de-Umfrage
Für die einen sind es Fälle von übertriebener Sprachpolizei, für andere die wichtige Aufarbeitung der Geschichte. Begriffe aus der Kolonialzeit finden sich heute, auch in Köln, noch in Straßennamen oder in scheinbar harmlosen Begriffen des Alltags.
Aktuell in der Diskussion: „Lumumba“. Das Kakao-Klassiker-Getränk (mit Rum) auf den Kölner Weihnachtsmärkten sorgt schon seit Jahren für emotionale Debatten.
Debatte um „Lumumba“ bereits seit Jahren in aller Munde
Patrice „Lumumba“ hieß der kongolesische Freiheitskämpfer, der sein Land auf friedliche Weise aus der Kolonialherrschaft in die Unabhängigkeit führte. Im Januar 1961 wurde der Politiker von Putschisten erschossen. Auch wenn nicht belegt ist, dass das Getränk nach ihm benannt wurde, wittern kritische Stimmen hier Rassismus. Gerade die Bezeichnung „Lumumba mit Schuss“ halten viele für fragwürdig (weil er erschossen wurde).
Kölner Weihnachtsmärkte haben reagiert, u.a. auf dem Neumarkt oder dem Rudolfplatz ist der Begriff verschwunden. In Frankfurt am Main wurde Standbetreibenden vor wenigen Tagen von der Frankfurter Tourismus und Congress GmbH dringend empfohlen, künftig einen neutraleren Namen wie „Heiße Schokolade mit Rum“ zu verwenden.
Deshalb fragte EXPRESS.de: Wie sehen die Kölnerinnen und Kölner das? Ist „Lumumba“ für sie rassistisch? Über 6000 Menschen beteiligten sich bis Samstag, 10.45 Uhr, an der Umfrage – und das Ergebnis ist mehr als eindeutig.
Die Antwortmöglichkeit „Nein, für mich ist es einfach ein Getränk“ wählten mehr als 91 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ein klares Statement also. Weit abgeschlagen dahinter: die Antwort: „Bisher nicht, aber mit dem historischen Kontext irgendwie schon.“ Anders als bei Namen aus der deutschen Kolonialzeit scheint der Hintergrund des Begriffs also nicht überall bekannt zu sein.
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Gerade einmal zwei Prozent der Teilnehmenden antworteten mit „Ja, der Begriff hat mich schon immer gestört.“
Ob die Diskussion dennoch weiter Fahrt aufnimmt? Gut möglich, dass die Betreiber der Weihnachtsmärkte trotzdem den schlechten Eindruck vermeiden wollen – und zumindest der Name „Lumumba“ langsam aber sicher komplett verschwindet.