80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sorgen auch die Abkürzungen wie KZ noch immer für Ärger.
„Schon lange entsetzt“Mann fassungslos über Auto-Kennzeichen in Köln – warum ist das erlaubt?
Die Erinnerung an die NS-Zeit ist in Deutschland aktuell so greifbar wie lange nicht – im Wahljahr 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal.
Am Montag (27. Januar 2025) vor 80 Jahren wurde das Konzentrationslager in Auschwitz (Polen) von der Roten Armee befreit – 1,1 Millionen Menschen (vornehmlich Jüdinnen und Juden) waren in den Jahren zuvor dort umgebracht worden.
Hinweise auf die NS-Zeit auf Nummernschildern ein heikles Thema
Auch in Köln kamen viele negative Emotionen im Bezug auf den Begriff KZ hoch, auch auf die heutige Zeit bezogen. Unter anderem meldete sich Leser Florian O. bei der EXPRESS.de-Redaktion und machte seinem Ärger über ein Detail aus dem Straßenverkehr Luft.
„Heute ist der 80. Jahrestag der Auschwitz-Befreiung“, schrieb er am Montag. „Ich bin schon lange entsetzt, wie die Stadt Köln Autokennzeichen mit K-ZA, K-ZD etc. vergeben kann. Da macht sich keiner Gedanken drüber.“
Die Autokennzeichen sind in der Hinsicht tatsächlich ein heikles Thema. Erst im August 2024 berichtete EXPRESS.de über die sieben verbotenen Kennzeichen in der Stadt (siehe Bildergalerie unten). Die meisten (u.a. K-HJ oder K-Z) sind tatsächlich vermeintliche Hinweise auf die NS-Zeit und deshalb nicht erlaubt.
Aber: Wie ein Sprecher der Stadt Köln gegenüber EXPRESS.de erklärt, gilt das nur für die exakten verbotenen Buchstabenfolgen. Also wird „K-ZA“ beispielsweise nicht als NS-Anspielung gewertet, „K-Z“ aber schon. Die genauen Vorschriften sind auf der Internetseite der Stadt Köln nachzulesen.
Hier unsere Bildergalerie ansehen:
Neben den verbotenen Kombinationen haben Normalbürgerinnen und -bürger auch auf andere Kennzeichen keinen Zugriff. Die Kennzeichen K-TX 1 bis K-TX 9999 werden nur für Taxen ausgegeben, die Kennzeichen K-LN 1 bis K-LN 9999 sind für Fahrzeuge der Stadtverwaltung Köln vorgesehen.
Ihr habt etwas in Köln gesehen, das euch aufregt? Oder etwas Kurioses, das Aufmerksamkeit bekommen sollte? Meldet euch bei uns!
Auch andere Abkürzungen sind umstritten, es gibt aber keine konkrete Rechtsprechung. Unter anderem ist in Köln das Kennzeichen K-KK erlaubt, obwohl es für einige Menschen einen Hinweis auf den Ku-Klux-Klan, einen rassistischen und gewalttätigen Geheimbund in den USA, darstellt.