Klimawandel und die FolgenMehr Tage über 30 Grad – so soll sich Köln wegen der Hitze verändern

Zwei Frauen schützen am Rheinufer in der Altstadt mit einem Regenschirm vor der Sonne.

Die Stadt Köln baut auf den Hitzeaktionsplan, um die Menschen zukünftig vor Hitzewellen zu schützen. Das Foto aus dem Jahr 2022 zeigt zwei Frauen bei Sonnenschein im Park.

Die nächste Hitzewelle kommt bestimmt – mit einem Hitzeaktionsplan will die Stadt Köln gerüstet sein. Aber wie genau sieht der aus? 

Hitzeaktionspläne für den Kampf gegen Hitze und Starkregen – das fordert Dirk Messner, der Präsident des Umweltbundesamtes, für die Großstädte. Und die Stadt Köln ist vorbereitet ...

Auf Nachfrage von EXPRESS.de teilte die Stadt Köln nun mit, was zukünftig für den Hitzeschutz getan und umgesetzt werden soll. Helfen soll jetzt das seit drei Jahren getestete Projekt „Hitzeaktionsplan für Menschen im Alter für die Stadt Köln“.

Hitze in Köln: Hitzeaktionsplan soll helfen

Aber was ist eigentlich der Hitzeaktionsplan? Das Forschungsprojekt wurde im Jahr 2019 von der Stadt Köln in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Bonn und der RheinEnergie in Angriff genommen. Ziel war es, Schutzmaßnahmen für die jährlich aufgrund des Klimawandels ansteigenden sommerlichen Temperaturen aufzubauen.

Die Stadt Köln ist sich nämlich ziemlich sicher: „Im Zuge des Klimawandels nehmen auch in Köln die heißen Tage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius und Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad Celsius deutlich zu.“

Besonders für Menschen ab einem Lebensalter von 65. Jahren, für Kinder, für Kranke und für Menschen mit Behinderungen kann eine solche Hitze zur Gefahr werden.

Und genau aus diesem Grund wurde der Hitzeaktionsplan von der Stadt Köln und von dem Umwelt- und Verbraucherschutzamt ins Leben gerufen. Zudem steht den Menschen das sogenannte Hitze-Portal der Stadt Köln zur Verfügung, welches beispielsweise über Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes informiert.

Folgende Maßnahmen werden ebenfalls vor Ort in Köln angeboten: 

Kostenlose Trinkbrunnen in ganz Köln

Kostenloses Wasser für alle! Die frei zugänglichen Trinkbrunnen stehen zum Auffüllen von Wasserflaschen zur Verfügung. In folgenden Stadtgebieten sind solche Brunnen zu finden: 

  1. Nippes (Am neuen Sportpark, Höhe Merheimer Straße)
  2. Ehrenfeld (Subbelrather Straße, Höhe Takufeld und im Blücherpark)
  3. Lindenthal (Jahnwiese, Höhe Adenauer-Weiher)
  4. Chorweiler (Im Park an der Sportanlage Weichselring)
  5. Innenstadt (Zeppelinstraße)
  6. Neustadt-Süd (Bonner Straße)

Hitze-Knigge: Tipps für die warmen Tage

Die Kölner Broschüre „Hitzeknigge“, die vom Umweltbundesamt zur Verfügung gestellt wird, bietet den Menschen jede Menge Verhaltenstipps bei Hitze, die besonders für Menschen ab dem 65. Lebensjahr geeignet sind.

Die Broschüre wird unter anderem im Sommer in gedruckter Form an Menschen versandt, die der älteren Altersgruppe angehören. Zudem wird die Broschüre auch in den Kölner Altersheimen ausgeteilt. 

Hitze und die öffentlichen Verkehrsmittel in Köln

In Zusammenarbeit mit den Kölner Verkehrsbetrieben warnt die Stadt Köln zudem vor anstehender Hitze und informiert gleichzeitig über richtige Verhaltensweisen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Diese Informationen werden sowohl in Bus und Bahn veröffentlicht als auch an den Fahrgastinformationen.

Und auch wenn das Forschungsprojekt zum 30. Juni 2022 sein Ende gefunden hat, regt die Stadt Köln nun folgendes an: „Der Hitzeaktionsplan wird als dauerhaftes Instrument der gesundheitlichen Hitzevorsorge der Stadt Köln integriert und ist eine bedeutende Maßnahme zur Anpassung an den Klimawandel und für ein gesundes Leben in der Stadt Köln.“

Doch das reicht laut Dirk Messner noch nicht – er fordert deutlich mehr: „Wir müssen unsere Städte umbauen, um mit dem Klimawandel leben zu können.“

Weiter sagt er: „Dazu gehört vor allem viel mehr Grün in den Städten. Das kühlt deutlich. Wir werden Flächen wie Parkplätze, Straßen und gepflasterte Plätze entsiegeln müssen und Platz schaffen für kühlendes Grün.“

Ob in Zukunft also auch deutlich mehr Grünflächen in Köln zu sehen sein werden, wird sich noch zeigen – doch mit dem Hitzeaktionsplan ist der erste Schritt in Richtung richtiger Umgang mit den Folgen des Klimawandels getan. (kvk/dpa)