Ex-Talk-Queen ganz emotionalKölner Moderatorin Anne Will „war traurig und unglücklich“

Moderatorin Anne Will sitzt in einem TV-Studio auf einem Stuhl und lächelt.

Moderatorin Anne Will, hier im Mai 2024 bei der Talkshow „3nach9“, hat in einem Podcast viele persönliche Themen angesprochen.

Anne Will ging es lange Zeit nicht gut. Das hat die Star-Moderatorin aus Köln nun selbst in einem Podcast zugegeben.

von Thomas Werner  (tw)

Sie galt als das große Talkshow-Gesicht im Öffentlich-Rechtlichen – doch Ende 2023 war für Anne Will (58) nach 16 Jahren Schluss mit ihrer eigenen Show in der ARD.

Seitdem ist die gebürtige Kölnerin weniger medial präsent, veröffentlicht aber einmal in der Woche einen eigenen Podcast. Als Talk-Gast in einem anderen Podcast („Sucht & Süchtig“) wiederum hat die Moderatorin nun überraschend tiefe Einblicke in ihr Seelenleben gegeben – und dabei Zweifel und negative Emotionen preisgegeben, für die sich andere womöglich schämen würden.

Moderatorin Anne Will mit ehrlichen Worten in Podcast

Unter anderem, dass sie sich teilweise schon Tage vor der Aufzeichnung von „Anne Will“ „traurig und manchmal auch verloren“ gefühlt habe. „Ich war da in einer Krise, bei der ich merkte, ich bin einfach beständig traurig und unglücklich“, erzählt sie.

Das Problem: Eine echte Erklärung hatte Will für die eigenen Emotionen lange nicht. Sie habe sich selbst hinterfragt, sich auch in Hobbys gestürzt, aber kaum Besserung erfahren.

Hier einen kurzen Auszug aus dem Podcast mit Anne Will hören:

„Ich habe mich unsicher gefühlt“, erzählt sie im Podcast. „Ich habe mich gefragt, ob ich nie wieder glücklich werde?“ Ein Tiefpunkt, aber offenbar auch der Zeitpunkt, als die 58-Jährige den entscheidenden Entschluss fasste: professionelle Hilfe.

Mittlerweile geht es ihr besser. Auch aufgrund der entwickelten Methoden, wie sie sagt. „Mit dem Hund raus, einkaufen gehen, irgendwas machen. Aufräumen mache ich gerne, weil ich dann gleich das Gefühl habe, ich bringe Ordnung in mein Leben“, sagt Will.

Erst kürzlich sagte Anne Will öffentlich, auch mit dem Abschied aus dem TV das Gefühl zu haben, alles richtig zu machen.

Hund im Studio, falsche Flagge

TV-Pannen, die man nicht vergisst

Judith Rakers schaut in die Kamera und moderiert eine Ausgabe der Tagesschau. Im Hintergrund ist Ursula von der Leyen zu sehen.

Judith Rakers moderierte am 1. Februar 2023 eine Ausgabe der „Tagesschau“, als ihr die Technik in die Quere kam: Im Beitrag ging es um eine amerikanische Chipfabrik, doch hinter der Moderatorin wurde ein Foto von Ursula von der Leyen eingeblendet. Souverän schaffte Rakers es, die Fassung zu wahren und weiterzumachen.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann schaut während einer Rede im Bundestag in die Menge.

Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (hier auf einem Bild vom 22. September 2022) kommentierte in einer Schalte des ZDF „heute“-Journals die Amtsübernahme von Boris Pistorius als neuen Verteidigungsminister. Anscheinend hatte sie den Namen ihres Polit-Kollegen nicht auf dem Schirm, sprach sie doch von Prätorius anstatt Pistorius. Upps...

Horst Lichter und eine Kandidatin bei „Rares für Rares“ unterhalten sich.

Horst Lichter (hier in einer „Bares für Rares“-Ausgabe vom 30. Dezember 2021) hätte nicht damit gerechnet, dass seine Hündin namens Stella ihm die Show stiehlt. Denn einfach so huschte die Hundedame ins Bild (hinten rechts im Foto zu sehen) und brachte alle Anwesenden damit zum Schmunzeln.

Jens Riewa lächelt in die Kamera und trägt einen blauen Anzug.

Moderator Jens Riewa (hier auf einem undatierten Pressefoto) musste sich für eine Panne entschuldigen, die sich am 4. August 2021 zugetragen hatte. Der Teleprompter hatte gestreikt und ihn ins Schwitzen gebracht, immer wieder starrte der Moderator minutenlang von seinen Moderationskarten zur Kamera, war sichtlich überfordert. Laut einer Pressesprecherin war versäumt worden, das Gerät „neu zu laden.“

Susanne Daubner präsentiert die Abendnachrichten.

Susanne Daubner, hier in einer Ausgabe vom 17. Februar 2000, wird in einer Live-Sendung von einem Putzmann unterbrochen. Dieser hatte offenbar nicht realisiert, dass die Moderatorin auf Sendung ist und putzte munter drauflos, wechselte eine Mülltüte. Ein Klassiker in allen Pannen-Zusammenfassungen.

Tom Buhrow schaut fröhlich in die Kamera und moderiert.

Der heutige WDR-Intendant Tom Buhrow verkündete am 21. Juni 2008 das Ergebnis des EM-Halbfinales zwischen der Türkei und Deutschland in der „Tagesschau“, als hinter ihm die falsche Flagge angezeigt wurde. Obwohl es 15 Jahre her ist, ist er vielen noch immer im Gedächtnis.

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Die Moderatorin galt schon relativ früh als eine der angesehensten Journalistinnen des Landes, sahnte 2007 unter anderem die Auszeichnung als Newcomerin des Jahres im renommierten „Medium“-Magazin ab. Im Sommer 2007 verließ Will die Tagesthemen und übernahm – nach der Absage von Günther Jauch – den Posten als Chef-Talkerin im Ersten. Schon im September 2007 lief die erste Sendung.

Will kam im März 1966 in Köln zur Welt, lebte als Kind in Hürth. Später studierte sie an der Universität zu Köln, als Magister schloss sie 1990 das Studium. Unter anderem arbeitete sie auch bei der Kölnischen Rundschau, moderierte später auch beim WDR. Mittlerweile lebt sie in Berlin.