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Hingerichtet und angezündetMord statt Totschlag? Kölner Landgericht muss grausigen Fall neu aufrollen

Der Angeklagte steht im Gericht neben seinem Verteidiger.

Der Kölner (damals 35) steht am Tag des Urteilsspruchs am 17. März 2022 neben seinem Verteidiger Abdou Gabbar.

Der Bundesgerichtshof hat ein Urteil des Kölner Landgerichts kassiert. Der Fall der erschossenen und verbrannten Silvia B. muss neu aufgerollt werden.

Der grausame Tod von Silvia B. (†31) beschäftigt erneut das Kölner Landgericht. Nachdem im Frühjahr 2022 ihr ehemaliger Liebhaber wegen Totschlags verurteilt worden war, muss das Gericht den Fall nun neu aufrollen.

Wie am Donnerstag (29. Juni 2023) bekannt wurde, hat der Bundesgerichtshof (BGH) das Urteil aufgehoben. Die Nebenkläger, die Eltern der Getöteten, hatten Revision eingelegt und beanstandet, dass der Angeklagte nicht wegen Mordes verurteilt worden sei. Dies hatte Erfolg.

Nach Totschlag-Urteil: BGH attestiert Kölner Landgericht Rechtsfehler

Die Richter seien damals von einem rechtsfehlerhaften, zu engen Verständnis des Mordmerkmals der Heimtücke ausgegangen, heißt es in der BGH-Mitteilung. Nun muss sich eine andere Strafkammer des Landgerichts damit befassen – und insbesondere überprüfen, ob es sich nicht doch um einen Mord handelte.

Am 17. März letzten Jahres war der Kölner (damals 35) zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Er wurde für schuldig gesprochen, im Dezember 2020 seine Geliebte Silvia B., Mutter eines Sohnes, mit zwei Kopfschüssen in ihrem Fiat Panda getötet zu haben.

Prozess in Köln: Staatsanwaltschaft plädierte damals auf Mord

Die Anklage plädierte damals auf Mord, das Landgericht verurteilte den Mann aber wegen Totschlags. Im Urteil hieß es, man habe nicht gesichert feststellen können, ob die Frau im Moment der Schüsse abgelenkt war und somit ein heimtückischer Mord vorlag.

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Diesen Überlegungen des Landgerichts attestierten die BGH-Richter Rechtsfehler. Die Kölner Richter konzentrierten sich demnach ausschließlich auf die Frage, ob das Opfer zum Zeitpunkt des ersten Schusses arglos war. Der Angriff beginne aber nicht erst mit dem Schuss, sondern umfasse auch die Phase unmittelbar davor.

Silvia B. (†31): Angeklagter Kölner besorgte sich kurz vorher die Waffe

Das Landgericht hätte sich damit auseinandersetzen müssen, ob die Frau auf dem Beifahrersitz des Wagens an dem abgelegenen Tatort überhaupt eine Möglichkeit zur Flucht oder Verteidigung gehabt hätte, hieß es.

Zwei Ermittler untersuchen den Fiat Panda von Silvia B.

Nach Mord an Silvia B.: Kölner Ermittler untersuchen ihren Fiat Panda

Der BGH wies außerdem auf die Tatsache hin, dass sich der Täter die Pistole kurz vor der Tat besorgte, was ein geplantes Vorgehen belege. Bei der neuen Verhandlung müssten die Kölner Richter zudem die bei dem Mann festgestellte Eifersucht, seinen Kontrollwahn und seine Todesdrohungen gegen das spätere Opfer in den Blick nehmen und überprüfen, ob niedrige Beweggründe vorlagen.

Nach tödlichen Schüssen: Fiat Panda in Köln professionell gereinigt

Zwischen dem Paar hatte es immer wieder Streit aus Eifersucht gegeben. Im Prozess vor dem Kölner Landgericht hatte der Staatsanwalt die Beziehung als „toxisch“ bezeichnet.

Silvia B. und der Angeklagte, der ihr Chef bei einem Versandhändler in Koblenz war, hatten eine außereheliche Beziehung. Die Mutter des Opfers sagte im Prozess aus, dass sich ihre Tochter in der Zeit sehr verändert hatte. „Sie war früher ein kontaktfreudiger Mensch, sehr lustig“, sagte sie aus. Doch zuletzt hätte ihre Tochter keine Kontakte mehr gehabt, sei in sich gekehrt gewesen.

Nach den tödlichen Schüssen war Silvia B.s Leiche an einem Feldweg bei Ochtendung (Rheinland-Pfalz), wo sie lebte, mit Benzin übergossen und angezündet worden. Den blutverschmierten Innenraum des Pandas ließ der Angeklagte in Köln professionell mit einem Hochdruckreiniger reinigen. Der Wagen wurde dann erst nach wochenlanger Fahndung am 15. Januar 2021 gefunden: geparkt an der Allerstraße in Köln-Chorweiler. (iri mit dpa)