„Maschinengewehr direkt ins Gesicht“Tagesschau-Mann erlebt Online-Horror – Grund ist ein Video aus Köln

André Schünke mit NDR-Moderator Hinnerk Baumgarten.

Tagesschau-Sprecher Andre Schünke (r.) wurde nach einem CSD-Besuch in Köln Opfer von grenzüberschreitenden Reaktionen im Netz. Das Foto zeigt den Moderator am 23. März 2022 mit NDR-Moderator Hinnerk Baumgarten.

Menschen aus ganz Deutschland kennen ihn aus dem Tagesschau-Studio, in Köln zeigte sich André Schünke ganz privat. Dann folgten ekelhafte Reaktionen.

von Daniel Thiel  (dth)

Eine Achterbahn der Gefühle liegt hinter Tagesschau-Mann André Schünke (44) – dabei wollte er am CSD-Wochenende eigentlich nur in Köln ausgelassen feiern.

Seit mehreren Jahren ist Schünke als Moderator für die ARD im Einsatz – unter anderem ist der gebürtige Lübecker bei der Berichterstattung des Nachrichtensenders Tagesschau24 zu sehen.

Tagesschau24-Mann Schünke: Social-Media-Hass nach Pride-Botschaft

Seinen Followerinnen und Followern auf Instagram teilte der 44-Jährige zuletzt aber einen Einblick abseits seiner Arbeitswelt. Der offen homosexuelle lebende Schünke war zu Besuch in Köln, nahm an den Feierlichkeiten am Pride-Wochenende teil, die am 21. Juli 2024 mit der großen Parade ihren Höhepunkt fanden.

Auf ein geteiltes Reel gab es in den ersten Tagen nach Veröffentlichung aber nicht nur Zuspruch aus der Community, sondern auch einige krasse Grenzüberschreitungen.

In seiner ersten Reaktion auf die ekelhaften Kommentare unter seinem Video ging der Moderator schon darauf ein, was er erleben musste. „Ehrlicherweise war ich doch ziemlich schockiert. Und so richtig gut geschlafen habe ich die letzten Nächte tatsächlich nicht, nachdem mir in GIFs in den Kommentaren zu dem Reel ein Maschinengewehr direkt ins Gesicht geschossen hat“, schrieb Schünke. „Ein Kampfflugzeug warf Bomben ab. Ein Comic-Hund verrichtete sein Geschäft. Zum Glück alles nur als Mini-Video und nicht vor meiner Haustür. Getroffen hat es mich trotzdem.“

Mit diesem mutigen Schritt nach vorn schlug der Wind aber um: Immer mehr User fanden den Weg auf das Profil des Moderators – nun aber mit deutlichen positiven Botschaften.

Auf diesen Instagram-Post von Schünke gab es die grenzüberschreitenden Reaktionen:

Sieben Tage nach der Pride-Parade war das Video immer noch ein großes Thema, wieder reagierte Schünke mit einem Post darauf. Diesmal ging es ihm aber darum, für die positiven und lebensbejahenden Rückmeldungen zu danken. „Das war so geil“, befand der sichtlich gerührte Nachrichtensprecher, der im November 2021 seinen Einstand als Moderator der 20-Uhr-Tagesschau feierte.

Der 44-Jährige erlebte die Abneigung einiger auf Social Media, andere CSD-Mitstreiter wurden noch vor Ort in Köln Opfer von homophoben Angriffen. Raul war in der Domstadt zu Besuch, um zu feiern – wurde dann aber in einem Schnellimbiss tätlich angegriffen.

So reagierte der Tagesschau-Sprecher am Sonntag (28. Juli) noch einmal auf die Vorkommnisse:

Eine Personengruppe von mutmaßlich 13 Menschen fiel wiederum mit Hass-Parolen auf und weil sie Pride-Fahnen am Kölner CSD-Wochenende herunterrissen.

Schünkes Botschaft nach emotionalen Tagen auf Social Media: „An alle Hater da draußen: Ich glaube an das Gute im Menschen und an die Vernunft. Ich glaube, ihr könnt alle noch auf die gute Seite wechseln, wenn ihr einfach mit uns ins Gespräch kommt. Liebe ist immer stärker als Hass!“