Nachprüfung!Fällt die Deutzer Osterkirmes ins Wasser? Gleich zwei bittere Nachrichten

Eine Kirmes am Kölner Rheinufer

Kurz vor Beginn der Deutzer Osterkirmes 2025 (hier ein Foto von 2024) gibt es gleich zwei bittere Nachrichten.

Nicht mehr lange, dann sollte die Deutzer Osterkirmes starten. Doch jetzt gibt es schlechte Nachrichten.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Wer darf die Deutzer Kirmes ausrichten? Wie EXPRESS.de erfuhr, sei beabsichtigt, die Gemeinschaft Kölner Schausteller (GKS) als Veranstalter der beliebten Kirmes zu nehmen. Zuletzt hatte die GKS die Organisation an Wilfried Hoffmann abgeben müssen.

Auf Nachfrage bei der Stadt hieß es jedoch am Dienstagvormittag (25. März 2025), dass aktuell noch immer kein Zuschlag an einen Bewerber/eine Bewerberin erfolgt sei. Am Nachmittag dann die Info: Das Vergabeverfahren ruht! 

Deutzer Kirmes: Unterlegener Bieter stellt Antrag bei der Stadt Köln

„Die Stadt Köln wurde von der Vergabekammer Rheinland darüber informiert, dass der unterlegene Bieter am heutigen Dienstag, 25. März 2025, einen Antrag auf Nachprüfung gestellt hat“, erklärt Robert Baumanns vom städtischen Presseamt.

Der Zuschlag an die siegreiche Bieterin dürfe somit bis zur Entscheidung der Vergabekammer und dem Ablauf der Beschwerdefrist nicht erteilt werden, so Baumanns weiter. Die Vergabekammer Rheinland ist zuständig für Vergabeverfahren öffentlicher Auftraggeber in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf, angesiedelt ist sie bei der Vergabekammer der Bezirksregierung Köln.

Die Stadt Köln hat für den Zeitraum 2025 bis 2029 eine Dienstleistungskonzession für die Durchführung der Deutzer Volksfeste (Frühlings- und Herbstvolksfest) ausgeschrieben. Es gingen zwei Angebote ein. Die Bewertung der Angebote erfolgte durch eine mit politischen Mandatsträgerinnen/-trägern sowie Vertreterinnen und Vertretern der Verwaltung besetzten Kommission. Demnach sollte die GKS als Bieterin mit der höchsten Gesamtpunktzahl den Zuschlag erhalten.


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Laut Robert Baumanns ruhe das Vergabeverfahren jetzt aber aufgrund des Nachprüfungsverfahrens: „Bis zur Entscheidung der Vergabekammer sowie dem Ablauf der Beschwerdefrist ist eine Durchführung der Volksfeste in Deutz nicht möglich.“

Fällt die Deutzer Osterkirmes jetzt ins Wasser? Bis Ostern (20./21. April) ist es nicht mehr lange hin. Und die Vergabekammer benötigt für ihre Entscheidung Zeit. Am späten Dienstagnachmittag erreicht EXPRESS.de Tanja Hoffmann, Aufsichtsratsvorsitzende der GKS – und sie hat eine bittere Nachricht für alle, die sich auf die Kirmes gefreut haben. 

„Es wird so sein, dass keine Osterkirmes stattfinden wird“, erklärt sie. Rund 120 Schaustellerbetriebe stünden somit zu Ostern ohne Umsätze dar. 

Die GKS habe bereits am 13. Dezember 2024 mit ihrem Konzept gewonnen, doch der unterlegene Bieter habe seitdem dagegen geschossen und jetzt zu guter Letzt den Gang zur Vergabekammer gesucht. Tanja Hoffmann: „Er nimmt damit billigend in Kauf, dass in Köln keine Osterkirmes stattfindet. Somit verdient jetzt niemand mehr Geld.“

Entscheidung über Vergabe der Kirmes in Köln-Deutz dauert Wochen

Denn es scheint ausgeschlossen, dass die Vergabekammer eine rechtzeitige Entscheidung trifft. „Im Sinne des Beschleunigungsgebots ist es gesetzlich vorgesehen, dass die Vergabekammer ihre Entscheidung in der Regel innerhalb einer Frist von fünf Wochen ab Eingang des Antrags trifft“, erklärt Robert Baumanns. Im Ausnahmefall sei eine Verlängerung des Zeitraums um bis zu zwei Wochen möglich.

In der Praxis und aufgrund der Komplexität der zu entscheidenden Fälle werde die Regelfrist von fünf Wochen zuweilen um einen erforderlichen Zeitraum verlängert, der auch länger als zwei Wochen dauern kann.

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Gegen die Entscheidung der Vergabekammer kann Beschwerde beim Kölner Oberlandesgericht eingelegt werden. 

Es war ein Paukenschlag, als die GKS erstmals nach mehreren Jahrzehnten die Deutzer Kirmes 2024 an Wilfried Hoffmann aus Leverkusen verlor. Umso größer die Freunde über die positive Entscheidung für 2025, die jetzt allerdings getrübt wird.