Dieser Lieferdienst bietet das Essen von privaten Hobbyköchinnen und Hobbyköchen an. Jetzt kommt „Homemeal“ auch nach Köln.
Gastro-RevolutionNeuer Lieferdienst kommt nach Köln und alle können mitmachen
von Adnan Akyüz (aa)
Bei keinem Lieferdienst schmeckt es so gut wie bei Mutti. Genau das aber will „Homemeal“ auch in Köln anbieten. Hausgemachtes Essen von privaten Hobbyköchinnen und Hobbyköchin direkt zu dir nach Hause. EXPRESS.de stellt das außergewöhnliche Konzept vor.
Köchin Nilgün ist ein kleiner Star in Berlin. Die betagte Hausfrau macht bei „Homemeal“ mit und kommt mit den Bestellungen kaum hinterher – ob gefüllte Weinblätter, Suppen oder Bulgurbällchen, bei ihr schmeckt es wie zu Hause.
Lieferdienst „Homemeal“ sucht Hobbyköchinnen und Hobbyköche aus Köln
Sie ist eine von 150 Köchinnen und Köchen aus Berlin, die für den Lieferdienst „Homemeal“ Essen zubereiten und über die Plattform verkaufen.
Das Geschäftsmodell geht so: Kundinnen und Kunden geben ihre Bestellung etwa an einem Samstag über die Smartphone-APP auf. Der Auftrag landet bei dem Koch oder der Köchin. Dann werden die Zutaten am Montag frisch eingekauft und das Essen vorbereitet. Dann wird es gekühlt an die Zentrale von „Homemeal“ gesendet. Von dort werden die Bestellungen gesammelt von einem Paketdienst abgeholt und am Dienstag zum Kunden oder zur Kundin überall nach Deutschland – auch schon nach Köln – geliefert.
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Eine Portion kostet fix zehn Euro, bestellt werden können aber nur mindestens sechs Portionen. Eine Portion allein kann also nicht bestellt werden. Dafür aber von unterschiedlichen Köchinnen und Köchen. Also bei einer Bestellung kann etwa italienisch, türkisch, indisch gemischt werden.
Das Essen bleibt laut dem Unternehmen über die ganze Lieferzeit in einer Kühlkette. Wer mag, kann alles auf einmal verzehren oder für drei Tage im Kühlschrank oder zwei Wochen im Kühlfach aufbewahren.
Gegründet hat das Unternehmen der gebürtige Leverkusener Martin Andreas Schmidt (38), der in Berlin lebt. Die Idee dazu hatte er zu Beginn der Corona-Pandemie im April 2020. „Viele meiner Freunde aus der Gastro-Branche hatten ihre Jobs verloren. Da dachte ich mir, es muss doch möglich sein, eine Art Homeoffice für die Gastro auf die Beine zu stellen“, sagt der ausgebildete Ingenieur für Elektrotechnik im Gespräch mit EXPRESS.de. So ist „Homemeal“ entstanden.
Nach einiger Vorbereitung bei den Behörden, etwa der Erstellung eines neuen Hygienekonzepts, ist die Firma im Dezember 2020 an den Start gegangen. Heute seien laut Schmidt bereits 150.000 Gerichte verkauft worden.
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Nach dem erfolgreichen Start in der Hauptstadt will das Unternehmen jetzt expandieren. Dafür werden jetzt Köchinnen und Köche, die mitmachen wollen, gesucht. „Bisher machen viele Menschen mit, die eine Leidenschaft für das Kochen haben. Wir wollen bewusst keine Profis, sondern Leute, die sonst für Familie und Freunde kochen“, erklärt der Inhaber.
Wer mitmachen möchte, kann sich jetzt bei „Homemeal“ anmelden. Bevor die ersten Gerichte aber verkauft werden können, muss erstmal verkostet werden. „Bewerberinnen und Bewerber kochen erst mal was, schicken uns die Gerichte gekühlt und wir prüfen sie in unserer Zentrale. Sind wir zufrieden, sind die Leute mit an Bord“, sagt Schmidt.
Ab Februar soll es auch in Köln verfügbar sein und Interessierte können sich ab jetzt auf der Internetseite von „Homemeal“ auf die Warteliste setzen lassen.
Eine der Voraussetzungen für Köchinnen und Köche ist, dass sie das Hygienekonzept einhalten müssen. Schmidt erklärt: „Gewerbliche und private Zutaten und Utensilien müssen getrennt sein. Wer also für uns kochen möchte, muss einen separaten Kühlschrank für die Zutaten haben und etwa separate Töpfe, Pfannen und Kochlöffel. Die Lebensmittelüberwachung kann dann auch schon mal unangemeldet zu einer Kontrolle vorbeikommen.“
Ähnlich wie bei anderen Lieferdiensten bekommt „Homemeal“ dann eine Provision von den Bestellungen. Wie hoch, ist Betriebsgeheimnis. Was man da so als Hobbyköchin oder Hobbykoch verdienen kann? Der Chef sagt: „Wer regelmäßig dabei ist, kann zwischen 1000 Euro und 3000 Euro Umsatz machen.“