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Hätten Sie es gewusst?Niedrigwasser im Rhein: Das Geheimnis hinter diesen Holzstämmen

Baumstämme am Kölner Rheinufer.

Die Holzstämme am Kölner Rheinufer, die bei einem niedrigen Pegel des Flusses zu sehen sind, haben eine besondere Geschichte.

Das Niedrigwasser des Rheins in Köln wird immer dramatischer. Durch die geringen Wassermengen kommen jedoch auch verborgene Schätze zum Vorschein.

von Niklas Brühl  (nb)

Der Rheinpegel sinkt und sinkt: Am Samstagmittag (13. August 2022) hat der Fluss in Köln nur noch einen Pegel von 81 Zentimetern. Das Rekordtief aus dem Jahr 2018 (69 Zentimeter) könnte schon bald geknackt werden. Fähren müssen ihren Betrieb auf Grund des Niedrigwassers einstellen, Güterschiffe werden nur noch mit einem Bruchteil der normalen Fracht beladen, damit sie nicht auf Grund laufen.

Doch der niedrige Pegel des Rheins hat nicht nur negative Aspekte. Hätten Sie beispielsweise gewusst, was hinter den uralten Baumstämmen steckt, die nur bei Niedrigwasser am Deutzer Ufer zum Vorschein kommen?

Niedrigwasser im Rhein: Holzstämme haben besondere Geschichte

Hinter den zahlreichen Holzstämmen handelt es sich nämlich um ein Stück Stadt-Geschichte. Sie zeigen die Überreste der ehemaligen Patton-Brücke, benannt nach dem US-amerikanischen George Smith Patton, der ein General im Zweiten Weltkrieg war.

Das Bauwerk war in den Jahren nach Kriegsende eine Behelfsbrücke, die in den Nachkriegsjahren vor allem für die Logistik des Wiederaufbaus von enormer Bedeutung war.

Überreste der Patton-Brücke am Kölner Rheinufer.

Im Hintergrund ist die Hohenzollernbrücke zu sehen, im Vordergrund kommen Überreste der ehemaligen Patton-Brücke zum Vorschein.

Dabei hatte die Brücke für ein provisorisches Bauwerk ausgesprochen beeindruckende Maße: Sie war ganze 400 Meter lang, besaß sowohl zwei Fahrbahnen für Fahrzeuge als auch Wege für Radfahrer und Radfahrerinnen und Fußgänger und Fußgängerinnen. Schiffe konnten auch bei Hochwasser unter dem Bauwerk herfahren.

Eingeweiht wurde die Patton-Brücke am 12. Juni 1946 – nach gerade einmal acht Monaten Bauzeit. Allerdings hatte die Brücke auch relativ schnell wieder ausgedient: Denn bereits am 10. November 1951 wurde sie wieder abgerissen, da zu diesem Zeitpunkt die Mülheimer Brücke fertiggestellt worden war.

Zu sehen ist von der ehemaligen Brücke nicht mehr viel – außer bei einem ausgeprägten Niedrigwasser, wie es momentan vorherrscht. So gibt es für die Menschen in Köln ein Stück Geschichte der Stadt zu entdecken.