Der Kölner Mike Homann wurde in seinem Schlafzimmer in Rodenkirchen von einer Nosferatu-Spinne gebissen und musste zweimal operiert werden.
Horrornacht für 49-JährigenIn Köln von Spinne gebissen – „Totes Gewebe aus dem Arm geschnitten“
Diese Nacht wird Mike Homann nicht so schnell vergessen. Der Kölner schreckte aus dem Schlaf hoch – mit starken Schmerzen im Oberarm. Ein Spinnenbiss!
Zuerst war dem 49-Jährigen gar nicht klar, was die Ursache für die Schmerzen war. „Dann habe ich die Spinne gesehen und mit einem Glas gefangen“, erzählt Homann im Gespräch mit EXPRESS.de.
Kölner im Schlafzimmer von Nosferatu-Spinne gebissen
Der Vorfall ereignete sich am 4. Juli 2024 in Rodenkirchen – im Schlafzimmer. Ein Biss mit Folgen. „Zuerst wurde der Oberarm dick, dann schwoll der ganze rechte Arm an und schmerzte. Die Bissstelle hatte sich entzündet“, sagt Homann.
„Es wurde immer schlimmer und ich musste zweimal operiert werden. Am 11. Juli war die erste OP und am 16. Juli musste ich nochmal unters Messer. Mir wurde im Krankenhaus totes Gewebe aus dem Arm geschnitten“, schildert Homann den medizinischen Eingriff. Insgesamt acht Tage sei er dann in Wesseling im Krankenhaus gewesen.
Inzwischen geht es dem SPD-Politiker und Rechtsanwalt schon etwas besser, aber der rechte Arm ist immer noch geschwollen und verbunden: „Zudem nehme ich seit vier Wochen Antibiotika.“
Die gefangene Spinne im Glas brachte Homann in das „Museum König“ in Bonn. Mitarbeitende des Naturkundemuseums bestimmten die Spinnenart. Das Ergebnis: eine Nosferatu-Spinne, ca. sieben Monate alt.
Ein Biss der Nosferatu-Spinne ist zwar giftig, aber für Menschen eigentlich ungefährlich. Wenn sie einen Menschen beißt, sei das mit einem leichten Wespenstich zu vergleichen, sagen Experten und Expertinnen. Dies tue sie aber auch nur, wenn sie sich in Gefahr sehe.
Im Fall des Kölners Homann waren die Folgen des Bisses wesentlich gravierender. Zwar möchte der 49-Jährige keine Panik verbreiten, aber: „Ich kann nur raten, die Augen offenzuhalten und den Tieren mit dem nötigen Respekt zu begegnen. Denn ungefährlich ist da gar nichts!“
Die Nosferatu-Spinne breitet sich seit einigen Jahren verstärkt in Deutschland aus. Auch im Rheinland ist die „Zoropsis spinimana“ angekommen. Die Spinne kann bis zu zwei Jahre alt werden. Und Homann hat in seinem Garten bereits weitere Exemplare gesichtet.
Zu finden ist die Spinne vor allem da, wo es warm ist – also gerne an und in Gebäuden. Die Tiere mit einer Körperlänge von bis zu zwei Zentimetern und einer Beinspannweite von etwa fünf Zentimetern fangen ihre Beute nicht in Netzen, sondern verfolgen sie.
Ursprünglich stammt die zur Familie der Kräuselspinnen gehörende invasive Art aus dem Mittelmeerraum und wurde vermutlich als „blinder Passagier“ im Güterverkehr nach Deutschland eingeschleppt. Dort wurde die Spinne erstmals im Jahr 2005 in Freiburg im Breisgau entdeckt.
Ihren Namen verdankt sie der charakteristischen Zeichnung auf ihrem Rücken, die an die Figur „Nosferatu“ aus der ersten großen Verfilmung des Schauerromans „Dracula“ erinnert. (mit dpa)