Wut auf die Stadt immer größerPark-Zoff in Kölner Veedel – „könnte man als Mobbing bezeichnen“

Vier parkende Autos auf der Kamekestraße in Köln. Eines davon steht nicht hinter den anderen wie vorgeschrieben, sondern schräg in der Parkbucht.

Im Belgischen Viertel in Köln werden „Schrägparker“ (hier der rote Renault) nun mit einem Bußgeld von zehn Euro bedacht. Das Foto wurde auf der Kamekestraße aufgenommen.

Die Stadt Köln erhält wegen des Vorgehens im Belgischen Viertel Kritik. Hier sorgt die Park-Situation für Frust.

von Thomas Werner  (tw)

Die Park-Situation in Köln ist ein emotionales Thema. Je näher man dem Kölner Zentrum kommt, desto begrenzter sind an vielen Stellen die Möglichkeiten. Und das nach einigen Maßnahmen der Stadt auch nicht zufällig.

Derzeit unter Anwohnenden heiß diskutiert: die Lage im Belgischen Viertel! Dort wächst die Wut auf die Stadt, weil ein vermeintlich kölsch-freundschaftliches, platzsparendes Parken nicht mehr erlaubt wird.

Stadt Köln duldet schräges Parken im Belgischen Viertel nicht mehr

Der Stein des Anstoßes: das „schräge“ Parken, also das Abstellen des Autos nicht in Reihe hintereinander, sondern diagonal zur Fahrtrichtung. Bis vor kurzem von der Stadt Köln geduldet, werden die Fälle (z.B. auf der Kamekestraße zwischen Friesenplatz und Bismarckstraße) nun mit einem Bußgeld von zehn Euro bedacht.

„Man könnte es als Mobbing bezeichnen, was die Stadt ihren Innenstadtbewohnern antut“, schimpft eine Anwohnerin, die sich mit ihrer Beschwerde an EXPRESS.de wendete. Immerhin sei die Parkplatz-Knappheit auch der Stadt bekannt, das schräge Parken doch nur der Versuch, mehr Autos in eine Parkbucht zu bekommen. „Viele sind auf ein Auto angewiesen und können es nirgendwo mehr parken“, sagt sie.

Erst kürzlich wurde eine Erhöhung der Gebühren für das Anwohnerparken in Köln beschlossen, zum 1. Oktober 2024 auf mehr als die dreifache Summe!

EXPRESS.de fragte bezüglich der Situation im Belgischen Viertel bei der Stadt Köln nach. „In der Vergangenheit wurde das Schrägparken in dem Bereich geduldet“, bestätigt ein Sprecher. Das sei nun allerdings vorbei.

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Der springende Punkt aus Sicht der Stadt: Sicherheit. „Durch das Schrägparken wurde immer umfassender der fließende Verkehr aus Fahrtrichtung Venloer Straße behindert, so dass ein Ausweichen in den Gegenverkehr erfolgte und es zu gefährlichen Situationen kam“, so der Sprecher weiter. „Darüber hinaus sind die in die Fahrbahn ragenden Fahrzeuge bei Dunkelheit teilweise sehr schlecht zu erkennen.“

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Ebenfalls ein Grund: Das Park-Verhalten sei nicht nur auf die Parkbuchten beschränkt, im Gegenteil. „Auch im dortigen absoluten Halteverbot wird fortwährend verbotswidrig schräg geparkt, was immer wieder zu Nachahmerinnen und Nachahmern führt.“

Wie der Sprecher außerdem mitteilt, sei eine Kommunikation bezüglich der neuen Handhabung vor Ort frühzeitig erfolgt. „Im Vorfeld hatten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes über Hinweiszettel auf die Aufhebung der Duldung hingewiesen.“