EXPRESS.de hat in den vergangenen Tagen bereits über die Parkplatznot in Köln berichtet. Es ist ein Problem, welches sich nicht nur auf die Veedel in der Innenstadt beschränkt.
Parkplatz-Posse in KölnNicht nur in der City ein Problem – Rand-Veedel kämpft mit neuem Phänomen

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In Widdersdorf ist nicht viel vom Kölner Großstadtleben zu bemerken – ein Parkplatzproblem gibt es trotzdem.
Das Parkplatzproblem im Kölner Stadtgebiet ist allgegenwärtig. In den vergangenen Tagen berichtete EXPRESS.de unter anderem von zwei Anwohnern aus Sülz, die die Situation im eigenen Veedel unter anderem als „katastrophal“ oder „ganz fürchterlich“ beschrieben.
Das Problem beschränkt sich dabei aber nicht nur auf die Kölner Innenstadt. Herb Newen lebt seit vielen Jahren im Kölner Randgebietsviertel Widdersdorf, Mike Bellon in Ossendorf – und auch dort ist die Suche nach einem geeigneten Parkplatz mittlerweile gang und gäbe.
Parkplatznot in Köln: Nicht nur in der Innenstadt ein akutes Problem
„Vor 25 Jahren war das Parkproblem hier in Widdersdorf quasi nicht existent, hat sich mittlerweile allerdings raumgreifend – im wahrsten Sinne des Wortes – auch bei uns etabliert“, sagt der Anwohner gegenüber EXPRESS.de. Dabei würden verschiedene Faktoren eine Rolle spielen.
So würden viele Garagen einfach nicht mehr dafür benutzt, den eigenen Wagen darin zu parken, sondern eher als Abstellraum oder zusätzlichen Keller. Der übliche Zweitwagen, der auch irgendwo einen Stellplatz benötigt, würde dann die Park-Situation an der Straße verschärfen.
Im Rand-Veedel gäbe es laut des Anwohners jedoch auch ein neues Phänomen, was die Parkplatzsuche Nerven kostet: „Die Situation wird zunehmend auch durch die Flut von Wohnmobilen verschlimmert, die – anders als Wohnwagen – unbefristet im öffentlichen Raum abgestellt werden dürfen. Von den Halterinnen und Haltern dann bevorzugt vor der eigenen Haustüre, egal ob auf Haupt- oder gerne auch kleinen Nebenstraßen.“
Nehmen Sie hier gerne an unserer Umfrage teil:
Die unterschiedlichen Regelungen innerhalb der Straßenverkehrsordnung würden laut des Widdersdorfers diesbezüglich keinen Sinn mehr ergeben, da Wohnmobile heutzutage oftmals größer und raumgreifender sind, als übliche Wohnwagen. Er habe sich bereits bei der Stadt und der Kölner Politik gemeldet und das Problem in seinem Veedel angeprangert. Auf eine Antwort warte er jedoch bis heute.
Parkplätze in Köln: Kölner aus Ossendorf meldet sich zu Wort
Nicht nur in Widdersdorf oder der City, sondern auch in weiteren Stadtteilen ist das Parkplatzproblem ein Thema. Mit Mike Bellon (56) hat sich auch ein EXPRESS.de-Leser aus Ossendorf gemeldet. „Ich wohne seit 2011 hier, zu der Zeit gab es noch genug Parkplätze“, sagt der 56-Jährige. Mit den Jahren habe sich das aber komplett geändert.
Ein Grund für den Anwohner: „Viele Unternehmen haben keinen Fuhrparkplatz, lassen ihre Fahrzeuge auf den öffentlichen Straßen stehen, auffallend oft in den reinen Wohngebieten.“ Beispielsweise Transporter oder Leihfahrzeuge, wie Mike Bellon anfügt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden vermehrt das Firmenfahrzeug mit nach Hause nehmen, obwohl dort auch schon das private Auto parkt.
Die Parkplatznot beschäftigt nicht nur die Menschen in den Gebieten in der Kölner Innenstadt, sondern auch außerhalb des großen Trubels ist das Problem bestens bekannt. Das zeigt auch das Ergebnis der EXPRESS.de-Umfrage, wie die Leserinnen und Leser die Situation in ihrem Veedel bewerten.
Für rund 75 Prozent der bislang knapp 1000 Befragten gleichen die Verhältnisse einer Katastrophe. Lediglich 18 Prozent können sich nicht beschweren, sieben Prozent der Leserinnen und Leser besäßen kein Auto und seien daher nicht auf einen Parkplatz angewiesen. Eine Lösung? Wohl erstmal nicht in Sicht.