Party-Lärm in KölnBesser wegziehen? Diskussion nach Tränen-Video läuft in die falsche Richtung

Ist der Partylärm in Köln noch zu stoppen? Sollen die Betroffenen wegziehen? Die Sprachnachricht einer Anwohnerin wird heftig diskutiert.

von Matthias Trzeciak  (mt)

„Wir drehen hier durch“, „Es ist nicht auszuhalten“ – die Beschwerden über den Party-Lärm in der Kölner Innenstadt werden immer deutlicher.

Zuletzt meldete sich eine Anwohnerin der Moltkestraße mit einer emotionalen Sprachnachricht bei EXPRESS.de (siehe Video oben). Die Seniorin wohnt dort in einer Wohnanlage für Senioren und Seniorinnen und ist total verzweifelt. Unter Tränen beschreibt sie die Situation an den Wochenenden: „Hier ist die Hölle los!“

Partylärm in Köln: „Man sollte sich vorher überlegen, wohin man zieht“

Das Thema sorgt auch auf dem EXPRESS.de-Instagram-Kanal für hitzige Diskussionen. Was auffällt: Ein Argument taucht immer wieder auf ... 

„Ganz normal. Man sollte sich vorher überlegen, wohin man zieht“ oder „Die Stadt lebt, deswegen zieht man ja aus der Stadt“. Ein anderer schreibt: „Tja so ist das eben, wenn man in einem Kneipenviertel wohnt.“

Für Michael Neumann von der Bürgergemeinschaft Rathenauplatz geht die Diskussion in die völlig falsche Richtung.


Welche Party-Ecken kennt ihr in Köln? Hier könnt ihr sofort Fotos, Videos und Infos hochladen:

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„Soll die Anwohnerin, die dort seit 37 Jahren wohnt, einfach mal wegziehen, damit die Leute ungestört feiern können? Erst vor ca. fünf bis acht Jahren hat das Partyleben rundum ein Ausmaß angenommen, das für Viele nicht mehr ertragbar ist. Besonders, seit durch Corona die Gastronomie deutlich mehr Außenflächen bekommen hat und dann auch teils bis drei oder fünf Uhr morgens die Menschen draußen lärmen“, hält Neumann dagegen.

Hier den Instagram-Beitrag zur Moltkestraße anschauen und mitdiskutieren:

Konkreter wird er im Fall des Büdchens auf der Moltkestraße, das die Seniorin zur Verzweiflung bringt. Bis Sommer 2024 sei dort ein Handarbeitsgeschäft mit normalen Öffnungszeiten und normalem Publikum untergebracht gewesen. „Seitdem ist das ein reiner Alkohol-Kiosk mit Öffnungszeiten (Freitag und Samstag sogar bis 3 Uhr) und einem lautstarken Feierpublikum“, erklärt Neumann und fragt: „Wer war zuerst da?“

Die Ursache für die Fehlentwicklung beginne weit früher – bei der Genehmigung für Gastronomen und Kioske. Neumann ergänzt: „Wenn permanent neue Imbissbuden und Trinkhallen für Alkohol und Lachgas entstehen und in Wohngebieten 23 Stunden geöffnet haben, werden sich die Probleme verschärfen und weitere Klagen eingereicht.“