Die neue Website „Terminator“ macht die lästige Terminsuche bei Einrichtungen der Stadt Köln so einfach wie nie zuvor. EXPRESS.de verrät, wie es funktioniert.
Geniale ErfindungSo erleichtert der „Terminator“ das Leben in Köln

Copyright: Csaba Peter Rakoczy
Der „Terminator“ soll das Warten auf Termine bei Einrichtungen der Stadt Köln beenden. Das Foto vom 28. März 2022 ist ein Symbolbild.
Wer kennt es nicht? Ein neuer Personalausweis oder Reisepass muss noch möglichst schnell beantragt werden, aber jegliche Einrichtungen der Stadt Köln sind ausgebucht. Immer wieder müssen nervige Formulare ausgefüllt werden, nur um anschließend die Nachricht zu erhalten: „Bitte versuchen Sie es später noch einmal.“
Damit soll jetzt Schluss sein: Der „Terminator“ übernimmt die Terminsuche für Sie – vielmehr ein cleveres Computerprogramm. Verfügbare Termine werden umgehend angezeigt, können schnell und einfach gebucht werden. Aber wie funktioniert die Website?
„Terminator“: So kommen Sie schnell und einfach an einen Perso in Köln
Die Startseite zeigt direkt alles an, was für die schnelle Terminfindung benötigt wird. Ein Suchfeld mit drei einfachen Fragen erscheint: „Wat bruchs de?“, „Wann bruchs de et?“, „Wo wells de et maache?“. Nutzer und Nutzerinnen wählen hier aus, was sie beantragen möchten, zu welchem Zeitpunkt und in welchem Kölner Stadtbezirk.
Sofort werden freie Termine bei jeglichen Einrichtungen der Stadt Köln vorgeschlagen, die auch direkt gebucht werden können. Unter den gewünschten Angaben ist nichts verfügbar? Dann lässt sich ein Suchauftrag einrichten, der via Push-Benachrichtigung informiert, sobald ein passender Termin vorhanden ist.
Hinter der Erfindung steckt der Kölner Webentwickler David Neukirchen. Mit seiner Firma fincrm GmbH digitalisiert er die Baufinanzierung in Deutschland, am nicht-kommerziellen „Terminator“-Projekt arbeitet er nebenbei, um Kölner und Kölnerinnen das Leben zu erleichtern.
Geplante Erweiterung soll Flüchtenden aus der Ukraine helfen
Die Idee dafür entstand aus einer privaten Problematik, die vielen in der Form bekannt sein dürfte. David und seine Frau wollten anderthalb Monate vor ihrer Spanienreise einen Kinderreisepass für ihren jüngsten Sohn beantragen. Rechtzeitige Termine waren nicht verfügbar und auch die Servicehotline der Stadt Köln verwies nur auf eine regelmäßige Überprüfung der Website, falls kurzfristig etwas frei wird.
Das passiert tatsächlich ziemlich häufig. Das Problem nur: Das entsprechende Formular muss schnell genug und zum genau richtigen Zeitpunkt ausgefüllt werden. Also entwickelte David ein Programm, das diese Arbeit übernimmt. Der Erfolg überraschte selbst ihn: Noch am selben Nachmittag hatte seine Familie einen Termin und der Urlaub war gerettet.
Als Open-Source-Enthusiast entwickelte David den Service weiter, stellte den „Terminator“ erst seinem Bekanntenkreis und schließlich allen Kölner und Kölnerinnen kostenlos zur Verfügung. Die Website zeigt benutzerfreundlich und in Echtzeit freie Termine bei Behörden, Ämtern und anderen Einrichtungen der Stadt Köln an, ohne dass dafür immer wieder nervenaufreibende Formulare ausgefüllt werden müssen.
Zurzeit plant David die Erweiterung des Leistungsangebots um Termine für Aufenthaltsgenehmigungen bei der Ausländerbehörde der Stadt Köln. So soll vor allem den Flüchtenden aus der Ukraine geholfen werden. David und seine Frau helfen selbst zwei geflüchteten Familien aus der Ukraine und kennen die Schwierigkeiten daher aus eigener Erfahrung.
„Aktuell müssen Flüchtende sich nicht nur mit dem Schrecken des Krieges, einem neuen Land und einer anderen Sprache, der deutschen Bürokratie, sondern eben auch mit der nicht sonderlich benutzerfreundlichen Online Terminvergabe der Stadt herumschlagen und mehrmals täglich online Formulare ausfüllen, um enttäuscht festzustellen, dass es keine Termine gibt“, erklärt der Webentwickler und möchte auch dieses Problem mithilfe des „Terminators“ lösen. (gr)