Ist es Ihnen schon aufgefallen? In einigen Kölner Lokalen ist es teurer geworden, andere Restaurants werden in Zukunft die Preise anziehen müssen. EXPRESS.de hat mit einigen Wirten darüber gesprochen.
Krieg und InflationPreisanstieg zwingt auch Wirte zum Handeln – Kölns Lokale mit klarer Ansage
Kölnerinnen und Kölner müssen in Zukunft tiefer in die Tasche greifen, wenn sie sich in einer schönen Location bekochen und bewirten lassen möchten. Denn: Die Restaurants ziehen die Preise ordentlich an. Das hat verschiedene Gründe. Einer davon ist der Ukraine-Krieg, der den Wirten finanziell zu schaffen macht – und sie zum Handeln zwingt.
Die „Bagetelle“ in der Südstadt hat sich mit einem Posting via Facebook an ihre Gäste gewandt. Wie EXPRESS.de erfuhr, schließen sich dem auch viele weitere Lokalbetriebe an.
Kölner Wirte erhöhen die Preise in ihren Lokalen
„Die erheblichen Preissteigerungen der vergangenen Monate und die radikalen Teuerungen, die durch den Angriffskrieg in der Ukraine zustande kommen, stellen uns vor große Probleme“, schreibt die „Bagatelle“ auf ihrem Social-Media-Kanal.
Am Beispiel von Öl, das täglich zum Frittieren von Pommes und weiteren Speise benötigt wird, macht das Kölner Restaurant die Preisexplosion deutlich: „Der Preis für Speiseöl hat sich verdreifacht, von ca. 80 Cent auf 2,40 Euro – das macht nur für die Bagatelle im Jahr weit über 50.000 Euro im Einkauf für Speiseöl.“
Auch die Kosten für Gas und Strom haben sich laut „Bagatelle“ verdoppelt. „Wir kochen überall mit Gas und haben auch kaum eine Chance, den Verbrauch zu reduzieren“, wird beklagt.
Je nach Größe des Betriebes werden Nachzahlungen zwischen 5000 Euro und 100.000 Euro befürchtet. Die „Bagatelle“ hat deshalb angekündigt, ab dem 1. April zu erhöhen – und hofft auf Verständnis.
Preiserhöhung in Kölner Lokalen: Haus Müller kämpft mit Unverständnis
Das hingegen haben wohl nicht alle Gäste des „Haus Müller“ in der Südstadt, wie Simone Wyler gegenüber EXPRESS.de berichtet. „Wir haben unsere Preise schon angepasst und versuchen, diese jetzt zu halten – versprechen können wir natürlich nichts“, so Wyler. Besonders nach den zwei wirklich schwierigen Pandemie-Jahren sei das nun eine Herausforderung.
Auch Costa Fotiadis, Besitzer des „Filos“ im gleichen Kölner Veedel, sieht keine andere Möglichkeit für die Restaurants, als die Preise zu erhöhen. „Wir werden da alle nicht drum herum kommen. Die Preise sind höher geworden. Für alles.“ Hat das „Filos“ denn auch schon erhöht? „Nein. Wir haben das noch nicht gemacht, werden das aber noch tun müssen“, stellt Fotiadis klar.
Inhaber in Köln Sülz und Klettenberg schauen positiv in die Zukunft
Teurer ist es bereits in zwei Lokalitäten in Sülz und Klettenberg geworden. „Genau wie unsere Zulieferer mussten auch wir die Preise erhöhen“, erklärt Chris Epting, Besitzer des „Petersberger Hof“. Sein Mantra: „Es bleibt aber auch nichts übrig, als positiv in die Zukunft zu schauen. Herausforderungen muss man angehen und damit umgehen.“
Dem schließt sich auch das „Deli Sülz“ an. Zwar seien alle Produkte aufgrund des Krieges und der damit verbundenen erhöhten Energiekosten teurer geworden, trotzdem sagt Inhaber Dylan Stuka: „Wir bleiben optimistisch und denken, dass wir gemeinsam mit unseren Gästen durch diese erneute Krise kommen.“
Trotz allem Ärger lässt es sich die „Bagatelle“ in ihrem Facebook-Posting nicht nehmen, politisch Stellung zu beziehen. Dort heißt es nämlich: „Wir möchten nicht klagen und leiden, vor allem weil es nur 1200 Kilometer weiter östlich von uns einen verheerenden Angriffskrieg gibt. Sollte Putin in die Knie gezwungen werden können, selbstverständlich würden wir uns auch komplett ohne Gas arrangieren oder den Grill auf die Terrasse stellen.“