In Ehrenfeld wurde die gesamte Rückseite eines modernen Gebäudes mit Schmierereien verschandelt. Wie geht die Kölner Polizei gegen die illegalen Graffiti-Sprayer vor?
Fälle von Schmierereien steigenPrestigeprojekt in Köln mit Riesen-Graffiti verschandelt
Schmiererinnen und Schmierer und ihre abstoßenden „Werke“: In Ehrenfeld sorgt ein tolldreister Fall für Kopfschütteln. Betroffen ist die Rückseite eines neuen, modernen Wohn- und Geschäftshauses, in dem vor fast genau einem Jahr die ersten Mieter und Mieterinnen eingezogen sind. Die Polizei ermittelt.
Die Fassade wurde großflächig mit überlebensgroßen Buchstaben besudelt. Wie die Täterinnen und Täter in dieser Höhe agieren konnten, ob sie vielleicht eine große Leiter mitführten, ist unklar. Das betroffene Immobilienunternehmen will sich zum Fall nicht äußern. Die Reinigung der Fassade dürfte etliche Tausend Euro an Kosten verursachen.
So geht die Kölner Polizei gegen Graffiti-Schmierereien vor
Bei dem fünfstöckigen Gebäude handelt es sich um ein hochpreisiges und hochwertiges Prestigeprojekt mit Hightech-Ausstattung. Die 24 Wohnungen verfügen über moderne Einbauküchen und eine App ermöglicht eine zentrale Steuerung aller smarten Anwendungen, wie es auf der Homepage heißt.
Von der Heizung über die Beleuchtung bis zu den Jalousien – beim Gebrauch wird digitaler Komfort geboten. Ausgerechnet in dieser Wohlfühlzone haben sich die Täterinnen und Täter nachts unbemerkt an der Fassade ausgelassen – unangenehm für die Bewohnerinnen und Bewohner und ärgerlich für den Hauseigentümer. Der Polizei liegt eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung durch Graffiti vor, die Ermittlungen würden andauern, teilt ein Sprecher der Behörde mit.
Im Kölner Stadtgebiet gab es im Jahr 2022 rund 1580 angezeigte Sachbeschädigungen durch Graffiti. Die Aufklärungsquote lag bei zehn Prozent. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Fälle auf rund 1630 Sachbeschädigungen angestiegen. Die Aufklärungsquote lag 2023 bei knapp neun Prozent.
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Polizeisprecher Carsten Rust erklärte gegenüber EXPRESS: „Im Polizeipräsidium Köln werden Sachbeschädigungen durch Graffiti, die ohne politisch motivierten Hintergrund sind, zentral im Kriminalkommissariat 43, im Kölner Haus des Jugendrechts, bearbeitet. Das Polizeipräsidium Köln ist zudem Mitglied in der Ordnungspartnerschaft ‚Kölner Anti Spray Aktion‘ (KASA), die sich seit mehr als 25 Jahren gegen illegale Graffiti einsetzt.“
Die KASA, die dem Ordnungsamt angegliedert ist, hat keinen leichten Stand, ist aber ambitioniert: „Wir, das sind fast vierzig Einrichtungen, Verbände und Institutionen, arbeiten zusammen. Gemeinsam wollen wir die Ausbreitung von Farbschmierereien in Köln stoppenund die Täterinnen und Täter zur Rechenschaft ziehen. Helfen auch Sie mit!“, heißt es auf einem Flyer.
Allein der Stadt Köln, der KVB sowie der Deutschen Bahn würden jährlich Schäden in Millionenhöhe durch Ausfälle, Reinigungen oder Ersatzleistungen entstehen. Geld und Energie, die an anderer Stelle dringend benötigt werde.
Unter dem Stichwort „Alarmieren“ ruft KASA auf, Farbsprüher, die man auf frischer Tat beobachtet, sofort unter der Notrufnummer 110 der Polizei zu melden. Sind Täterinnen und Täter in Bahnhöfen oder Zügen am Werk, steht die kostenlose Servicenummer 0800/6888 000 der Bundespolizei für Hinweise bereit.