Warum musste er sterben?Prozess in Köln nach Tod von 19-Jährigem – Motiv weiter unklar

Ein Bestatter rollt einen Leichnam zum Leichenwagen.

Nach dem Tod eines 19-Jährigen in Radevormwald stehen zwei junge Männer in Köln vor Gericht. Das Symbolfoto zeigt einen Einsatz nach einem tödlichen Unfall in Kempen.

Zwei junge Männer (20, 23) müssen sich wegen einer schrecklichen Tat vor Gericht in Köln verantworten. Sie sollen einen 19-Jährigen erstochen haben.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Am 27. August letzten Jahres wird ein 19-Jähriger brutal getötet. Doch warum er sterben musste, was das Motiv für die schreckliche Bluttat war, ist bis heute unklar.

Ab Montag (22. April 2024) stehen zwei junge Männer (20, 23) in Köln vor Gericht, die darauf möglicherweise eine Antwort geben könnten. Sie werden des gemeinschaftlichen Totschlags beschuldigt.

19-Jährigen erstochen: Prozess gegen zwei junge Männer in Köln

Das Opfer war am Morgen des 27. August 2023 in der Innenstadt von Radevormwald (Oberbergischer Kreis) gefunden worden. Der 19-Jährige blutete aus mehreren Wunden. Seine Verletzungen waren so schwer, dass er noch am Tatort verstarb.

Die Anklage geht davon aus, dass es in den frühen Morgenstunden zwischen Opfer und Tätern zu einem Streit gekommen war. Worum es dabei ging, konnte bislang nicht geklärt werden.

Der 19-Jährige soll dann geflüchtet, von den Beschuldigten aber eingeholt worden sein. Einer, der beiden, soll ihn schließlich festgehalten haben, während der andere mehrfach mit einem Messer auf das Opfer eingestochen haben soll – unter anderem in den Brustbereich.

Bluttat in Radevormwald: Polizei mit schnellen Festnahmen

Den älteren Tatverdächtigen (damals noch 22) konnte die Polizei bereits am Nachmittag des 27. August in Radevormwald festnehmen. Am Abend des 29. August wurde auch der 20-Jährige gefasst: Spezialkräfte nahmen ihn auf der Uelfestraße (Radevormwald) in einem Auto fest.

Auf die Spur des Duos war das Team der Mordkommission offenbar dank Hinweise durch Zeugen gekommen. Diese hatten den Streit zwischen den zwei jungen Männern und dem 19-Jährigen mitbekommen.

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Für den Prozess vor der 4. Großen Strafkammer des Kölner Landgerichts sind insgesamt acht Verhandlungstage terminiert. Das Urteil soll am 29. Mai fallen.

Der 20-Jährige ist als Heranwachsender angeklagt, daher kann gegen ihn das (mildere) Jugendstrafrecht angewandt werden. Dies gilt es jedoch im Einzelfall zu beurteilen.