Eine 63-Jährige soll in ihrem eigenen Bett von einem Eindringling sexuell belästigt worden sein. Diese Horrorvorstellung wird gerade vor dem Kölner Landgericht verhandelt.
Prozess in KölnObdachloser vergreift sich an Rentnerin in ihrer eigenen Wohnung – Enkel kommt zur Hilfe
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Vor dem Kölner Landgericht, hier ein Foto vom 12. Dezember 2023, muss sich ein 45-jähriger Mann wegen eines sexuellen Übergriffs auf eine Rentnerin verantworten.
In Köln wird einem 45-jährigen Obdachlosen vor dem Landgericht der Prozess gemacht, der Vorwurf: Er soll einen sexuellen Übergriff auf eine 64-jährige Rentnerin verübt haben.
Die Staatsanwaltschaft fordert sechseinhalb Jahre Haft. Der Angriff erfolgte, als die Frau tief und fest am Schlafen war, letztendlich wurde sie durch ihren 17-jährigen Enkel gerettet. Der Staatsanwalt bezeichnete den Vorfall für die Frau als „Horrorerlebnis“.
Prozess in Köln: 63-Jährige wacht plötzlich neben Eindringling auf und wird sexuell belästigt
Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, soll der 45-Jährige in die Wohnung der 63-Jährigen eingestiegen sein. Die Anwesenheit des Täters in der Wohnung wurde durch Fingerabdrücke, DNA auf Zigaretten und Haare des Mannes am Kleidungsstück des Opfers bestätigt.
Der Angeklagte gestand, zwar nach Wertgegenständen gesucht zu haben, nicht aber die Tat des sexuellen Übergriffs. Laut Beweisen soll der Mann jedoch ins Bett der Frau gestiegen sein und sie unter anderem unsittlich berührt sowie vor ihr onaniert haben.
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Der Angeklagte soll das Opfer auch gewürgt haben, bis der Enkel die Schreie hörte und eingriff. Der 17-Jährige habe den Täter noch im Bett seiner Großmutter gefunden, der daraufhin die Wohnung verlassen habe. In der Zeugenaussage weinte der Teenager und drückte Schuldgefühle aus, weil er seine Großmutter nicht schneller retten konnte. In der Nacht trug er Kopfhörer und schaute eine TV-Serie.
Der Angeklagte behauptete, dass Enkel und Großmutter die Geschichte erfunden hätten, um ihn ins Gefängnis zu bringen. Der Staatsanwalt bezeichnete darüber hinaus die Aussage des Täters, er würde sich ja nicht an „einer Toten“ vergehen, als Verhöhnung und straferschwerend.
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Laut Anwältin Funda Bicakoglu habe der Vorfall das Leben ihrer Mandantin und des Enkels stark beeinträchtigt. Der Junge suchte Zuflucht bei seiner Oma, da er es in seiner Kindheit sowieso schon schwer gehabt habe. Beide fühlten sich in ihrer Wohnung nun nicht mehr sicher und warten auf Psychotherapie-Plätze.
Bicakoglu forderte sieben Jahre Gefängnis für den Täter, während der Verteidiger vier Jahre als angemessen ansah. Der Angeklagte folgte dem Rat seines Anwalts und stimmte dem Strafantrag letztendlich doch noch zu. Ein Urteil wird nächste Woche erwartet. (KI/red)