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Update

Messerattacke in KölnVater (†83) liegt sterbend in Wohnung, Sohn geht ins Bett – „dachte, er sei nicht da“

Der Angeklagte steht im Gerichtssaal neben seinem Anwalt.

Der Beschuldigte steht beim Prozessauftakt am Dienstag (4. Juni 2024) neben seinem Verteidiger Frank Seebode.

Weil er seinen eigenen Vater umgebracht haben soll, steht jetzt ein 39-jähriger Kölner vor Gericht.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Ein zunächst verbaler Streit ist in einem schrecklichen Verbrechen geendet: Ein Kölner (†83) soll im Herbst 2023 von seinem eigenen Sohn (39) in einer regelrechten Gewaltspirale getötet worden sein.

Seit Dienstag (4. Juni 2024) muss sich der 39-Jährige wegen Totschlag und Körperverletzung vor Gericht verantworten.

Bluttat in Kölner Wohnung: Sterbenden Vater zurückgelassen

Am späten Nachmittag des 27. Oktobers 2023 war es zwischen Vater und Sohn in der gemeinsamen Wohnung in der Altstadt zum Streit. Der eskalierte.

Laut Anklage soll der 39-Jährige seinen Vater erst mehrfach mit der Faust ins Gesicht geschlagen und ihn anschließend getreten, so mehrere Rippen gebrochen haben. Die Brutalität des Sohnes, der unter Alkohol- und Cannabiseinfluss gestanden haben soll, soll sich dabei immer mehr gesteigert haben.

Das soll so weit gegangen sein, dass er schließlich ein Küchenmesser griff und dem 83-Jährigen zunächst Schnitt-, dann Stichverletzungen zugefügt haben soll. Unter anderem in Wange, Gesäß, Unterschenkel. Mindestens ein Mal soll er richtig zugestochen haben.

Kurz vor 18 Uhr, so die Anklage, verließ der Sohn die Wohnung, nachdem er den stark blutenden Vater unter anderem mit Kleidungsstücken bedeckt hatte.

Kölner wegen Totschlag vor Gericht: 39-Jähriger will sich nicht erinnern

Beim Prozessauftakt bestritt der Angeklagte die Tat nicht, berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger. Erinnern könne er sich daran aber auch nicht, so der 39-Jährige.

Unmittelbar nach der Bluttat war der Angeklagte in eine Pizzeria gegangen, soll dort eine Frau belästigt haben. Als der Chef einschritt, soll er diesem einen Kopfstoß verpasst haben. Die Polizei wurde alarmiert und der 39-Jährige bekam eine Anzeige.

Unfassbar: Der Angeklagte war dann wieder nach Hause gegangen und hatte sich ins Bett gelegt – an seinen Vater, der sterbend in der Wohnung lag, verschwendete er offenbar keinen Gedanken. Im Prozess erklärte der Sohn, dass er dachte, sein Vater sei nicht da.

Prozess vor Kölner Landgericht: Es geht um Unterbringung in Psychiatrie

Am Tatabend gegen 21.45 Uhr hatte ein anderer Sohn des Rentners die Polizei alarmiert, nachdem er seinen Vater telefonisch nicht erreichen konnte. Dies sei untypisch für den alten Herrn gewesen.

Als die Einsatzkräfte eintrafen, lebte der 83-Jährige noch, verstarb jedoch kurz darauf in der Uniklinik infolge mehrfacher stumpfer und spitzer Gewalteinwirkung.

Die Kölner Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 39-Jährige die Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit begangen hat. Er ist psychisch krank, kam nach seiner Festnahme zwar zunächst in U-Haft, befindet sich aber seit Anfang 2024 in einer LVR-Klinik. Ihm droht die dauerhafte Unterbringung in der Psychiatrie.