Über zu langen und ungemähten Rasen beschwert sich ein Kölner Anwohner. Auch der bekannte Kriminalbiologe Dr. Made beteiligt sich an der Diskussion. Er sieht das Rasen-Problem aber komplett anders.
Rasen-Wahnsinn im VeedelKölner genervt, aber Dr. Made kontert: „Jetzt nur noch Dürre und Tod“
Teilweise ist der Rasen mehr als 40 Zentimeter hoch und wuchert immer weiter ...
Ein Kölner Anwohner beklagt sich über die Situation im Bürgerpark Nord. Dort sei das Gras extrem in die Höhe geschossen. Das Problem: Seiner Meinung nach würde der Wucher-Rasen auch die Sicherheit von Verkehrsteilnehmenden gefährden.
Köln: Anwohner beklagt sich über Rasen-Wahnsinn
Der seit Monaten ungemähte Rasen sei so hoch, dass man Fahrräder, E-Roller und Autos teilweise erst im letzten Moment sehen könne, beklagt sich der Kölner aus dem Stadtteil Ossendorf.
„Die Wiese ist keine Wiese mehr, sondern ein Urwald. Man kann dort weder liegen noch spielen. Ganz zu schweigen von Zecken, Grasmilben und Co.“, so der Anwohner gegenüber EXPRESS.de.
Auch Dr. Mark Benecke, Deutschlands bekanntester Kriminalbiologe mit dem Spitznamen wie „Dr. Made“, ist das Rasen-Problem in Köln aufgefallen. Doch er beurteilt die Situation ganz anders.
Am Bahnhof Köln-Messe/Deutz wunderte er sich – ganz anders als der Kölner Anwohner –, warum der Rasen dort gemäht wurde und die Stadt Köln ihn hier nicht hat höher wachsen lassen.
„Als sie noch hoch wuchs, haben wir tollste Vögel und Insekten dort gesehen. Jetzt: Dürre und Tod“, heißt es in seinem Instagram-Post. Gleichzeitig zeigt Dr. Made dem Kölner Grünflächenamt den Vogel.
Doch wie sollte es denn nun sein? Sollte man den Rasen im Sommer wachsen lassen oder muss der Rasen gekürzt werden? Auf EXPRESS.de-Anfrage erklärt eine Sprecherin der Stadt Köln hierzu:
„Da bei heißer und trockener Witterung ein kurz gemähter Rasen anfälliger ist für Austrocknung und Verbrennung, wurden entsprechend Rasenflächen in Köln teils stehen gelassen und somit mehr Kapazitäten zum Wässern der Bäume generiert.“
In Köln werden artenreiche Wiesen zudem nur zweimal – oder je nach Standort sogar nur einmal pro Jahr – gemäht und abgeräumt.
Der erste Mäh-Durchgang ist im Stadtgebiet schon erfolgt. An Stellen, die ungemäht geblieben sind, ist nur ein einziger Rasenschnitt pro Jahr vorgesehen. Laut Stadt Köln fällt dieser auf den Herbst, sodass die Flächen über den Sommer noch hochstehen.
Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:
Noch während der Mäh-Arbeiten gab es Ende Mai beziehungsweise Anfang Juni einen plötzlichen Wetterumbruch. Nach feuchtem und gemäßigtem Wetter kamen Hitze und Trockenheit, die auch weiterhin andauert.
„Somit musste der Fokus auf das Wässern der Bäume gesetzt werden, um den Fortbestand für unser Stadtklima zu gewährleisten“, so die Stadtsprecherin. Dazu können auch Rasenflächen beitragen, die während einer Hitzewelle nicht gekürzt werden.