Zahlreiche Menschen besuchen in Köln das Café von Parham Pooramin – und der hat sich jetzt etwas Neues einfallen lassen, was einige Café-Buur-Fans sicherlich freuen dürfte.
„Erste Anlaufstelle“Kölner Café überzeugt mit hippem Frühstück – jetzt folgt ein neuer Clou
Cafés, Restaurants, Clubs und Bars – davon hat Köln jede Menge zu bieten. Doch es gibt ein ganz besonderes Café, welches tagein, tagaus zahlreiche Besucher und Besucherinnen anzieht.
Mit seinem All-Day-Frühstück und den außergewöhnlich hergerichteten Speisen kann das Café Buur auf der belebten Aachener Straße in der Kölner Innenstadt hervorstechen.
Café-Inhaber bringt eigenes Buch raus – für einen guten Zweck
Und alle Café-Buur-Fans dürfen sich jetzt besonders freuen: Die Gerichte können ab sofort zu Hause nachgekocht werden, denn Café-Inhaber Parham Pooramin hat ein eigenes Kochbuch veröffentlicht – „I just came for the Food“.
Im Interview mit EXPRESS.de spricht Parham Pooramin über die Entstehungsgeschichte des Café Buurs und wie die Idee seines Buches zur Wirklichkeit wurde.
Das Café Buur läuft ja in verschiedenen Städten sehr erfolgreich, wie kam es dann zu der Idee, ein Buch mit den Gerichten zu veröffentlichen?
Parham Pooramin: Wir haben sehr viele Gäste außerhalb von Köln, auch aus Hamburg, Stuttgart, München, Berlin, Chemnitz, Wien und auch Zürich. Die erste Anlaufstelle in Köln ist eigentlich immer erst Café Buur und dann der Kölner Dom und dann natürlich das Schokoladenmuseum – das hat sich so entwickelt. Wir wurden oft angesprochen: „Hey, könnt ihr nicht eure Rezepte herausgeben“ – beispielsweise das Bananenbrot, Shakshuka oder Pancakes, sodass sie es auch zu Hause nachmachen können.
Viele haben gefragt: „Wieso macht ihr das? Wieso gebt ihr eure Rezepte raus?“ Wir sind nicht nur aufgrund unserer Rezepte erfolgreich. Der Erfolg setzt sich aus vielen verschiedenen Parametern zusammen: Qualität, Service, Vibe. Mit dem Buch gibt es ein bisschen Café Buur für zu Hause, trotzdem kommen die Leute wieder zu uns. Wir hatten auch schon eine Kooperation mit Lidl: Eine Woche Café-Buur-Bananenbrot in über 5000 Lidl-Filialen. Das war mega erfolgreich und nach vier Tagen ausverkauft und wir haben trotzdem mehr Umsatz gemacht, weil die Leute immer wieder zu uns ins Café gekommen sind.
Das ist ja auch eine Prestige-Sache, viele stellen sich das Café-Buur-Buch auch einfach nur in die Küche, das sieht auch cool aus. Wir wollen mit dem Buch nicht reich werden, wir spenden alle Einnahmen an das Bethanien Kinderdorf in Bergisch Gladbach, wir wollen dort dann einen Fußballplatz errichten.
Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:
Wie lange hat es schlussendlich gedauert, bis ihr euch für eine Buchveröffentlichung entschieden habt?
Parham Pooramin: Von der Idee bis zur Veröffentlichung hat es ein Jahr lang gedauert – von dem Punkt an, an dem wir Gespräche mit dem Verlag geführt haben, bis zum ersten Verkauf.
Das Besondere an dem Buch: Es sind auch einige Lieblingsgerichte von bekannte Influencern und Influencerinnen enthalten, wie kam es dazu?
Parham Pooramin: Wir haben im Jahr immer ein bis zwei Influencer und Influencerinnen, mit denen wir Gerichte auf unserer Karte anbieten und einen Teil der Einnahmen spenden.
Einige dieser Gerichte sind jetzt im Buch zu finden, wie das von Kisu, Maren Wolf und Moderator Kai Pflaume. Für mich ist insbesondere Kai Pflaume was Besonderes, er ist für mich die einzige Person, die mehrere Generationen bedient – von jung bis alt. Er kommt auch ab und zu hier essen und er mag das Café-Buur-Konzept. Ich hab ihn einfach gefragt, ob er Lust hat, mitzumachen. Sein Gericht ist aktuell auch auf unserer Karte: Porridge mit Pflaume.
Café-Inhaber verrät sein Lieblingsgericht: „Das perfekte Fast-Food-Gericht ...“
Was ist dein Lieblingsgericht aus dem Buch?
Parham Pooramin: Das Steak-Sandwich. Schon optisch ist es wirklich sehr geil, da kommt Käse-Sauce drauf und das Steak wird Medium gebraten. Das Steak-Sandwich ist das perfekte Fast-Food-Gericht, welches man einfach selber machen kann und natürlich sehr gut schmeckt.
Die Einnahmen des Buches werden ans Bethanien Kinderdorf in Bergisch Gladbach gespendet, warum ausgerechnet dahin? Hast du einen persönlichen Bezug?
Parham Pooramin: In der Vergangenheit, egal was wir gemacht haben, gab es Spenden-Aktionen, meistens haben wir ins Ausland gespendet. Wir haben beispielsweise an ein Waisenhaus in Tansania gespendet und dort Brunnen gebaut. Diese Spenden-Aktion haben wir gemeinsam mit Farina Opoku (Novalanalove) gemacht. Ebenfalls haben wir bereits für Erdbebenopfer gespendet. Dieses Mal habe ich gesagt, dass ich gerne eine Spenden-Aktion in Deutschland machen möchte. Deutschland entwickelt sich immer mehr in Richtung Armut.
Ich bin selber vor zwei Jahren Vater geworden, seitdem achte ich insbesondere was Kinder angeht noch viel mehr darauf. Die Mutter von Influencer Twenty4Tim hat mir von einem Kinderheim im Bergischen erzählt, wo es Kinder mit schlimmer Vergangenheit gibt, denen man damit eine Freude machen könnte. Ich hab dann mit der Besitzerin gesprochen und gefragt, was man denen Gutes tun könnte. Sie hat direkt gesagt, dass es einen alten Fußballplatz gibt – wir haben dann beschlossen, dass wir den Fußballplatz mit den Spenden neu machen. Wir möchten auch ein Fußballmatch mit Influencer und Influencerinnen und den Kindern organisieren. Ich finde, das ist eine gute Sache – und ich spiele ja auch gerne Fußball.
Hier den Instagram-Beitrag von Café Buur zum neuen Kochbuch anschauen:
Das Café Buur in Köln wurde im Jahr 2017 eröffnet, wie kam es dazu? Hattest du immer schon den Wunsch, irgendwann mal eigenes Café zu eröffnen?
Parham Pooramin: Ich habe eigentlich Wirtschaftsingenieurwesen an der Fachhochschule Köln studiert. Nach ein paar Monaten habe ich gemerkt: „Das ist das langweiligste, was es gibt.“ Ich habe in der Studienzeit viel in der Gastronomie gearbeitet und gekellnert, deswegen hatte ich davon schon Ahnung, auch zu Hause habe ich immer viel gekocht.
Seitdem ich 15 Jahre alt war, habe ich gekocht und neue Speisen ausprobiert, oft auch verrückte Gerichte. Ich wollte nie abends arbeiten, heißt, ich wollte nie eine Bar haben oder so. Während meiner Asienreise habe ich dann gesehen, dass dort das Konzept All-Day-Breakfast sehr weit fortgeschritten war. In Deutschland gab es zu diesem Zeitpunkt nur sowas wie Konditoreien und Bäckereien. Thailand hat mich dann irgendwie dazu gebracht, dass ich vermutet habe, dass das Frühstückskonzept in Deutschland laufen könnte. Als ich mit Café Buur angefangen habe, hat das aber fast jeder kritisiert und gesagt: „Das wird nicht klappen.“
Hast du mit dem riesigen Erfolg des Café Buurs gerechnet?
Parham Pooramin: Wenn ich behaupten würde, dass ich von Anfang an geglaubt habe, dass das Café Buur gut laufen wird, dann stimmt das nicht. Ich hatte mehrere Ziele: Ich wusste, dass wir auf Social Media bekannt werden könnten, aber in dieser Größenordnung, dass wir irgendwann in drei Großstädten einen Laden eröffnen, damit haben wir wirklich nicht gerechnet. Das war wahrscheinlich auch mehr Glück als Verstand.
Ich glaube, ich würde auch nicht nochmal mit dem Wissen, was ich heute habe, in dieser Kölner Lage (Aachener Straße) einen Laden eröffnen. Aber ich hatte Glück und schlussendlich war es das Beste, was mir passieren konnte. Es liegt halt super zentral und viele Influencer und Influencerinnen sind in der Umgebung unterwegs und kommen zu uns. Das hat super gepasst, aber vorher habe ich nie daran gedacht.
Berufliches und Privates vereinbar? „Man braucht eine gute Work-Life-Balance“
Wieso gibt es das Café Buur ausgerechnet in Frankfurt und Düsseldorf?
Parham Pooramin: Wir wissen, wo unsere meisten Kunden herkommen. Damals war es Köln. Es kamen aber auch immer schon super viele Gäste aus Düsseldorf und auch einige aus Frankfurt, Stuttgart, Hamburg. Mittlerweile haben wir deswegen auch drei Filialen in Düsseldorf, die sehr gut laufen. Dann wurde die Kundschaft aus Frankfurt immer mehr, sodass wir dort ebenfalls einen Laden eröffnet haben. Die nächsten Städte wären jetzt Hamburg, München, Berlin oder Wien. Hamburg wird aber bestimmt schwierig aufgrund der Standortsuche.
Als Café-Inhaber hat man vermutlich viel Arbeit, hast du da trotzdem noch genug Zeit für Privates, deine Familie & Co.?
Parham Pooramin: Ich bin in der Corona-Zeit Vater geworden, da mussten wir alle Läden schließen. Das hört sich jetzt komisch an, aber die Zeit während Corona als wir geschlossen hatten, war die beste Zeit meines Lebens. Ich hatte viel Zeit mit meiner Frau und meinem Kind, konnte mich zurücklehnen, mich neu organisieren und schauen, wie ich weitermachen möchte.
Das hat mir gezeigt, dass man eine gute Work-Life-Balance braucht. Man muss sich um seine Familie kümmern, arbeiten, Erfolg haben, in den Urlaub fahren – eine Mischung aus allem. Als wir nach Corona wieder geöffnet haben, waren unsere Umsätze einfach doppelt so hoch. Wir haben zum Glück kein Geld verloren, wir hatten natürlich Stress und Sorgen, aber es war eine gute und vor allem eine lehrreiche Zeit.