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„Ein Unding“Wieder Gastro-Zoff in Köln: Es geht um den Wetterschutz der Gaststätten

EIn Blick in die Außengastronomie des Bayenthaler Wirtshauses.

Viele Wirtinnen und Wirte in Köln haben Wet­ter­schut­z­ele­mente in der Au­ßen­ga­stro­no­mie auf­ge­stellt. Hier ein Blick auf das Bayenthaler Wirtshaus.

Wieder einmal kommt es in Köln zu einem Zoff zwischen der Stadt und der Gastronomie-Szene. Für Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik ist die Diskussion „ein Unding“.

von Chris Merting  (mert)

Wieder einmal gibt es Streit zwischen den städtischen Ordnungshüterinnen und -hütern und der Kölner Gastronomie.

Kurzfristig sollen sämtliche Aufbauten zum Wetterschutz in der Außengastronomie beseitigt werden. Die Politik hält das für „ein Unding“, interveniert und fordert ein Moratorium.

Kölner Gaststätte müssen Wetterschutz entfernen – IG Gastro mit Appell

Die Stadt hat die Gastronominnen und Gastronomen aufgefordert, die Wetterschutzelemente vor den Gaststätten zu entfernen – und zwar bis Freitag (31. März 2023). Ansonsten drohen Strafen. Viele Wirtinnen und Wirte haben viel Geld investiert, um während der Pandemie Plexiglas-Veranden, Zäune oder Palettenwände zu errichten, damit die Gäste auch bei schlechtem Wetter draußen sitzen können.

„Mit dem Ende der Pandemie müssen Wetterschutzelemente weichen“, lautet nun die Position der Stadt. Das Ordnungsamt soll die Einhaltung kontrollieren. Betriebe, welche die Elemente zum 1. April nicht abgebaut haben, werden dann zum Nachbessern aufgefordert, bevor ein Verwarngeld droht.

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Die IG Kölner Gastro kritisiert das Vorgehen der Stadt: „Es ist nicht die Zeit, in der wir Gäste verlieren dürfen.“ Der Verein beobachte dieses Jahr mehr Betriebsschließungen als in den vergangenen drei Jahren zusammen. Die IG Gastro fragt via Facebook: „Wie argumentieren wir nun, dass wir zwar mehr Geld verlangen, man jetzt aber leider frierend den Kaffee genießen muss?“

Die Forderung an die Stadt: „Lasst uns und unseren Gästen die Wetterschutzwände, lasst unsere Gäste gemütlich (und auch sicher) sitzen und uns in Ruhe arbeiten.“

Kölner Gastro-Zoff „ein Unding“ – Lösung noch am Donnerstag?

Jetzt schaltet sich die Politik ein. Karina Syndicus, Fraktionschefin von „Die Fraktion“ im Rat, nennt es „ein Unding“ und kritisiert, dass das Vorgehen der Stadt gegen einen Ratsbeschluss verstoße. Der Rat habe an das Auslaufen der Pandemie-Sonderregeln für Außengastro die Überarbeitung des städtischen „Gestaltungshandbuchs“ beschlossen.

Die unterschiedlichen Auslegungen des Gestaltungs-Knigges führen seit Jahren zu Streitereien – wegen der Farbe der Sonnenschirme, wegen verbotener Stehtische, wegen dies und das. „Die Fraktion“ meint: „Einen beschlussfähigen Vorschlag zu einvernehmlichen Gestaltungsregeln für die Außengastronomie konnte der Konsolationskreis dem Rat noch nicht vorlegen. Insofern widerspricht die Androhung von Bußgeldern zum jetzigen Zeitpunkt dem geltenden Ratsbeschluss.“

„Die Fraktion“ fordert ein Moratorium bis zur nächsten Ratssitzung am 16. Mai. Mit Grünen, SPD und FDP wollten sie dann beschließen, dass die Wetterschutzelemente bis Jahresende stehen bleiben dürfen. Die Bezirksvertretung Innenstadt will bereits am Donnerstag für 2023 festzurren, dass der Wetterschutz unter Schutz steht.