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„Bepi“ in der Breite StraßeGroße Trauer: Kölner Kult-Wirt Giuseppe Valenti ist tot

Wirt Bepi steht neben einem gemalten Bild von ihm von Theodor Marx.

Mann mit Melone – so malte der Künstler Theodor Marx „Bepi“, den kölschen Italiener. Das Bild hängt bis heute in der Trattoria in der Breite Straße.

Trauer in der Kölner Gastro-Welt: Kult-Wirt Giuseppe Valenti, lange Zeit der Betreiber des „Bepi“ in der Breite Straße, ist tot.

von Ayhan Demirci  (ade)

Über ein halbes Jahrhundert war Giuseppe Valenti der persönliche Gastgeber von Journalistinnen und Journalisten, Künstlerinnen und Künstlern, Schauspielerinnen und Schauspielern, von Wirtschaftskapitänen und Vagabunden, von Prominenten und einfachen Bürgerinnen und Bürgern.

Sie kannten ihn als „Bepi“, einen der Großen in der Gilde der italienischen Gastronomen, die in Köln ihr Glück gesucht und oft auch gefunden hatten. Jetzt hieß es Abschied nehmen von einem der Originale aus der Breite Straße. Köln sagt Grazie di tutto, Bepi! Danke für alles!

Zentraler Treffpunkt in der Stadt: Kölner Kult-Wirt Bepi ist tot

Fast unglaubliche 52 Jahre lang führte Bepi sein gleichnamiges Lokal im Herzen der Stadt. Wie jetzt bekannt wurde, ist der Kölner Kultwirt, der sich 2014 aus dem Geschäft verabschiedet hatte, im Alter von 87 Jahren bereits am 1. September gestorben. „Unser Vater ist friedlich eingeschlafen“, sagte sein Sohn Marco im Beisein seines Bruders Renato am Montag (25. September 2023) gegenüber EXPRESS.de.

Hier geht es zu unserer Umfrage:

Am vergangenen Freitag wurde „Bepi“ im engen Familienkreis in Pulheim beigesetzt. Zahlreiche Beileidsbekundungen erreichten die Valentis in den vergangenen Tagen.

Bepi war eine Persönlichkeit, er gehörte zu Köln wie die Breite Straße. 1962 war der aus einer Eismacher-Familie aus der Ortschaft Forni di Zoldo in den Dolomiten stammende Italiener seinem Bruder gefolgt und war nach Deutschland emigriert. Solingen war seine erste Station in „Germania“, wo er ein Eiscafé eröffnete.

Hier lernte er seine Frau Ursula kennen, die zu einer unverzichtbaren Stütze seines Lebens wurde, wie Bepis Söhne erzählen. Am 15. August 1963 eröffnete das deutsch-italienische Paar, das in Köln nach einer passenden Immobilie gesucht hatte und mit dem Haus Breite Straße 85 gegenüber des damaligen Pressehauses fündig geworden war, sein Lokal, anfangs noch mit Eisverkauf im vorderen Bereich.

Bepi steht in den 60ern in seinem Eiscafé.

Giuseppe Valenti eröffnete sein erstes Lokal 1962 in Solingen – ein Eiscafé.

Mit den Jahren avancierte das „Bepi“ zu einem der beliebtesten Treffpunkte der Stadt, unkompliziert und freundlich, atmosphärisch dicht zwischen Kölsch-Verzäll, Cappucino-Talk und weinseligen Abenden bei Pizza und Pasta. Künstlerinnen und Künstler wie Mario Adorf, Milva, Udo Jürgens, Herbert Grönemeyer, Jürgen Prochnow, Peter Bongart und Trude Herr gehörten zu den Gästen im „Bepi“.

Legendär sind die Geschichten über die Künstlerinnen und Künstler, die ihre Deckel mit kleinen Kunstwerken abgegolten haben oder einfach nur so fürs Publikum zeichneten. Die Porträts auf Bierdeckeln etwa, die Karl-Heinz Schrörs hinterlassen hat, machen das „Bepi“ neben mehreren anderen Werken von Malerinnen und Malern bis heute zu einem kölsch-italienischen Gesamtkunstwerk.