Kosten explodierenDüstere Prognose für Kölner Gastronomien: „Sind an der Grenze“

Zusammengeklappte Tische, Stühle und Schirme.

Kölner Gastronomien kämpfen mit diversen Kostenerhöhungen. Das Foto wurde am 27. Januar 2022 in Köln aufgenommen.

Erhöhung von Kosten, so weit das Auge reicht. Das lässt auch die Kölner Gastronomiebetriebe nicht kalt. Daniel Rabe und der IG Kölner Gastro e.V. zeichnen eine düstere Prognose.

von Antonia Raabe  (ra)

Sich zu einem leckeren Essen in der Lieblingspizzeria oder im Brauhaus im Veedel verabreden oder ein kühles Kölsch in der Kneipe um die Ecke genießen. Für Kölnerinnen und Kölner mit dem nötigen Kleingeld in der Tasche gehört das beinahe zum täglichen Leben dazu.

Während jedoch genüsslich und entspannt gegessen und getrunken wird, kämpfen viele Gastronomiebetriebe hinter den Kulissen um ihre Existenz.

Kölner Gastronomiebetriebe kämpfen um ihre Existenz

Ein Viertel ohne – oder zumindest mit weniger Restaurants und Kneipen als es die Kölnerinnen und Kölner gewohnt sind – scheint undenkbar. Ist es aber offenbar nicht.

Auf diese Problematik hat der Kölner Gastronom Daniel Rabe nun in einem Beitrag auf Facebook aufmerksam gemacht. „Die Zukunft der schönsten Branche der Welt ist leider nicht mehr gesichert“, schrieb er dort und nennt eine auf den ersten Blick schockierende Zahl: „30 Prozent der Kneipen haben seit 2019 aufgegeben.“ Seine Prognose: „Das wird radikal weitergehen.“

Die Gründe dafür sind vielfältig. Lebensmittel und Strom sind teurer geworden, im Januar 2024 könnte es zudem zu einer Erhöhung der Mehrwertsteuer von sieben auf 19 Prozent kommen, auch der Mindestlohn soll in Zukunft von 12,00 auf 12,82 Euro steigen.

Maike Block, Geschäftsführerin des IG Kölner Gastro e.V., bestätigt Rabes Befürchtung, auch wenn sie die hohe Prozentzahl der Schließungen erstmal nicht konkret bestätigen kann. „Wir gucken besorgt in die Zukunft“, sagt sie im Gespräch mit EXPRESS.de.

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„Wir merken, dass die Betriebe die Situation nach mehrfachen Krisen nicht mehr stemmen können. Die meisten sind an der Grenze“, stellt sie klar.

Obwohl es nach Corona viele Betriebe gebe, die dieses Jahr sogar Rekordumsätze verzeichneten, blieben die Kontos der Betreiberinnen und Betreiber aufgrund der hohen Kosten am Ende trotzdem leer.

Block betont: „Es gab eine große Welle der Schließungen in Köln und ich gehe fest davon aus, dass es so weiter gehen wird. Etliche Betriebe schaffen das wirtschaftlich nicht mehr. Viele stehen mit dem Rücken zur Wand.“